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Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff

Titel: Sternenfaust - 041 - Das Kristallschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Querstraße, die wieder deutlich belebter war. Zusammenstöße waren unvermeidlich, aber ihre Uniform bewahrte Dana vor allzu ausfälligen Pöbeleien.
    Wahrscheinlich halten mich die Leute für eine Polizistin, deren Uniform dem Time-Tunnel angepasst ist , dachte sie.
    Um sich einen Überblick zu verschaffen, sprang sie kurzerhand auf eine kaum fußbreite Fensterbank fast in Schulterhöhe. Das Fenster selbst war geschlossen. Von innen war ein dicker, samtig-roter Vorhang zugezogen, der bis zur oberen Kante des Fensters reichte. Darüber aber befand sich ein schräg nach außen gekipptes Oberlicht, an dem sich Dana festhielt und ungeachtet der erstaunten Blicke und Rufe der Besucherströme über die vielköpfige Menge hinwegschauen konnte.
    Ein schriller Schrei, vermischt mit einem zornigen Grunzen ertönte aus dem Zimmer, sodass sie unwillkürlich durch das Oberlicht ins Innere blickte.
    War ja klar! , dachte Dana, als sie den sicherlich sechzig Jahre alten Freier mit der nicht einmal halb so alten Prostituierten sah, die sie anstarrten.
    »Nicht stören lassen!«, rief Dana in den Raum und sah gerade noch, bevor sie wieder hinuntersprang, wie – wohl wegen des Gekreisches der Liebesdienerin – die Tür zu dem Zimmer aufgerissen wurde und drei bullige Kerle mit finsteren Mienen das Etablissement stürmten.
    Sie achtete nicht auf die Leute, die den breiten Gehweg bevölkerten und ihr entsetzt nachblickten. Der Überblick hatte ihr weitergeholfen. Kaum war sie auf dem schmalen Fensterbrett zum Stehen gekommen, hatte sie den flüchtenden Fremdenführer in weniger als zwanzig Metern Entfernung gesehen. Eine Reihe von Leuten stand an einer schmalen Tür an und verschwand peu a peu im Inneren eines grellbunt bemalten, zweistöckigen Gebäudes.
    »Creepy Monster-Show« las sie in meterhohen Buchstaben über dem Eingang. »Direkt aus der Gruft« stand etwas kleiner darunter.
    »Platz da!«, rief Dana energisch und wedelte mit ihrem Dienstausweis herum in der Hoffnung, dass ihn sich niemand näher anschauen möge. Aber ihr befehlsgewohntes Auftreten zeigte Wirkung. Die Leute wichen brav zur Seite und auch der Kassierer winkte sie beflissen durch. Waren schon die Wege und Gassen des »Reeperbahn-Time-Tunnels« nur sparsam beleuchtet und vermittelten unabhängig von der tatsächlichen Tageszeit die Atmosphäre einer ewig währenden Nacht, so betrat sie nun das Reich der Finsternis. Aber dank der schummrigen Lichtverhältnisse gewöhnten sich ihre Augen relativ schnell an die Dunkelheit.
    Kaum hatte sie durch einen Vorhang, der sich anfühlte, als bestünde er aus hunderten von Spinnennetzen, das Innere des Gebäudes betreten, wurden ihre Füße fortgerissen. Eine gallertartige Masse fing sie in ihrem Rücken auf und drückte sie wieder zurück in den Stand. Das typische Fahrtgeräusch verriet ihr, das sie auf einer Plasmagleitscheibe stand.
    Insofern sind sie hier schon konsequent , dachte sie, keine Antigrav-Technik innerhalb der Time-Tunnel-Anlage …
    In Höhe ihres Magens leuchtete ein Knochen auf, von dem eine phosphoreszierende Flüssigkeit herabzutropfen schien. Dana berührte das Ding und spürte sofort eine Richtungsänderung.
    »Ah, damit kann man lenken«, murmelte sie. »Dann muss ich ja jetzt nur noch den Gewinner unseres Dr. Gensfield Look-Alike-Wettbewerbs finden …« Es sollte wohl sarkastisch klingen, kaschierte aber nur unvollkommen, dass ihr dieser Typ zumindest, was die Ortskenntnis anbelangte, haushoch überlegen war.
    Und das spielt er gnadenlos aus …
    Starker Wind, der ihr ins Gesicht blies, gaukelte ihr eine rasante Fahrt vor. Neben ihrer auf einem unsichtbaren Plasmafilm gleitenden Scheibe waberte ein von innen leuchtender gelblicher Nebel, der ihre Fahrt von beiden Seiten begleitete. Er wuchs höher, bis er ihr fast zur Hüfte reichte. Dann explodierte er förmlich und ein amöbenartiges, tentakelbewehrtes Ding wuchs daraus hervor, das von links und rechts mit klammen, feucht-kühlen Armen nach ihr griff. Gleichzeitig ertönte ein blubberndes Gelächter, das mal von hinten, mal von oben oder unten an ihre Ohren drang.
    Ein Haufen ungeordneter Knochen tanzte vor ihr herum und formte sich zu einem monströsen, gewaltigen, menschlichen Skelett, das mindestens doppelt so groß war wie sie. Es schwang einen gigantischen Oberschenkelknochen und ließ die gewaltige Keule direkt auf Dana niederkrachen. Unwillkürlich bückte sie sich, obwohl sie genau wusste, dass keines der Monster ihr wirklich

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