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Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 043 - Verschwörung auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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dieser Konstruktion einen antigravbetriebenen Fahrstuhl, der bis knapp unter die Spitze fahren konnte. Dort oben baumelte in luftiger Höhe nur von ein paar Stricken gehalten ein aus der Entfernung filigran anmutender, nestähnlicher Behälter.
    Nicht nur das Nest pendelte mit jedem Meter, den das Fahrzeug zurücklegte, bedrohlich hin und her, der gesamte Turmaufbau schwankte wie eine Segeljolle in schwerer See. Als sich der Wagen dem Leichnam näherte, erkannte Dana den Grund für die gefährlich anmutenden Bewegungen.
    »Wie ein besoffener Riese …«, hörte sie sich murmeln und hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ein leise glucksendes Geräusch antwortete ihr. Sie sah, dass der Botschafter sich wenig erfolgreich bemühte, ernst zu bleiben.
    Bloß keinen diplomatischen Zwischenfall … , ermahnte sie sich in Gedanken. Bruder Williams regungslose, gesammelte Miene half ihr. Das monströse Gefährt bewegte sich auf gewaltigen Rädern vorwärts, die diese Bezeichnung eigentlich nicht verdienten. Die beinahe mannsgroßen, massiven Holzscheiben besaßen nämlich die Form von Achtecken, die zu allem Überfluss auch noch in unterschiedlichen Positionen auf ihre Achsen montiert waren. Während das vordere linke Rad beispielsweise gerade auf einer Spitze stand, krachte das rechte Rad auf eine seiner acht Flächen und umgekehrt. Das Verhältnis zu den beiden Hinterrädern war noch komplizierter. Mit dem Effekt, dass der Turm auf dem Wagen fröhlich nach allen Seiten tanzte.
    Als Dana – viel später – Lieutenant Jefferson das Fahrzeug schilderte, erklärte der ihr ganz ruhig, dass es mit einer gleichmäßigen Radanordnung noch schwerer zu bewegen gewesen wäre.
    »Aber warum benutzen sie nicht einfach runde Räder?«
    Auf diese Frage hatte ihr niemand eine Antwort geben können. Wahrscheinlich war die Acht bei den Kridan eine heilige Zahl und das Runde ein Symbol des Bösen …
    Gezogen wurde der Wagen von einem Dutzend zweibeiniger Tiere, groß wie anderthalb Ochsen. Die Kridan nannten sie Maulklipper und sie erinnerten Dana entfernt an die Reitvögel, die sie in der Hohlwelt kennengelernt hatte, wenngleich diese ein gutes Stück kleiner und drahtiger gewesen waren.
    »Oben in dem Nest befindet sich der Raisa«, sagte Bruder William etwas lauter, um gegen das Getöse des Fahrzeugs anzukommen.
    »Welcher?«, fragte Dana.
    »Der offizielle, also der erste, der noch von der alten Priesterkaste erwählt worden war …« Diesmal war es wieder der Botschafter, der ihr antwortete.
    Dana blickte ihn erstaunt an. »Hat nicht der Verkünder einen Gegen-Raisa proklamiert?«
    »Hat er«, erwiderte Maunga. »Aber nach der erfolgreichen Entmachtung der Kriegspartei durch Satren-Nor, hat er ihn wieder in der Versenkung verschwinden lassen. Niemand weiß, wo er oder seine Anhänger ihn versteckt halten …«
    »Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass sie ihn …« Dana stockte und fuhr sich nur kurz mit dem Daumen über den Hals.
    Maunga zuckte die Schultern.
    »Unwahrscheinlich«, sagte Bruder William. »Irgendwo an einem geheimen Ort noch einen Ersatz-Raisa in Reserve zu haben, erscheint mir eine sinnvollere Option zu sein.«
    »Vielleicht sogar genau das richtige Druckmittel, um die Verbrüderung der beiden ehemaligen Oppositions- und Rebellengruppen nach dem Sturz des alten Regimes zu festigen …«, sagte Dana.
    »Das würde zumindest der pragmatischen Politik Satren-Nors entsprechen, der es immer vorzieht, ehemalige Feinde in sein Machtgefüge einzubinden, als zu viele Kräfte in sinnlosen Kämpfen zu verschwenden«, gab ihr der Botschafter recht.
    »Es ist übrigens der Prediger, der die zeremoniellen Zügel des Wagens hält«, sagte William. Jetzt erkannte auch Dana die etwas verloren wirkende Gestalt, die in halber Turmhöhe auf einer Plattform stand. »Er kann aber damit den Wagen nicht wirklich lenken …«, fügte er noch hinzu.
    »Ist da nicht ein kleines Fellbündel im Hintergrund?«, sagte Dana leise. »Es würde mich nicht wundern, wenn sich unser Freund Milgor auf den Wagen geschlichen hat …«
    »Er tut gut daran, sich so klein zu machen, dass ihn niemand sieht«, flüsterte Maunga. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Mehrheit der Priesterschaft es gutheißt, wenn der Gengo auf dem heiligen Wagen mitfährt.«
    »Nur die wenigsten achten in diesem Moment auf Satren-Nor«, beruhigte sie Bruder William. »Ein Staatsakt ist eine der seltenen Gelegenheiten, zu denen der junge Raisa sein Volk mit seiner

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