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Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden

Titel: Sternenfaust - 046 - Exodus der Mantiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Hochverrat.
    Insgesamt sechs Gardisten schleppten den gefesselten Kukk’tar vor das Throngestell und warfen das bewegungsunfähige Bündel vor der Königin auf den Boden.
    »Die Bestrafung von Hochverrat muss unverzüglich erfolgen«, sagte Ggu’kha’tha zu dem im Halbdunkel vor ihr Liegenden. »Man hat mir berichtet, dass Sie gerade über diesen Punkt unseres Strafrechts sehr gut Bescheid wissen. Ich weiß nicht, was Sie zu Ihrer Tat getrieben hat und ich will es auch gar nicht wissen. Die Tatsache, dass Sie sich zu diesem scheußlichen und ehrenrührigen Verbrechen haben hinreißen lassen, ist eine unverzeihliche Beleidigung meiner königlichen Würde.«
    Sie hielt kurz inne und da Kukk’tars Sprechwerkzeuge fixiert waren, konnte er ohnehin nichts darauf erwidern.
    »Daneben ist es ein viel größeres Verbrechen, dass Sie mich mit der heimtückischen Ermordung des Ministers eines meiner fähigsten Mitarbeiters beraubt haben. Allein dies würde Ihre sofortige Hinrichtung mehr als rechtfertigen. Nein, nicht nur rechtfertigen, sondern unter allen Umständen fordern!«
    Kukk’tar gelang es, sich trotz seiner Fesseln ein kleines Stück zu bewegen. Die metallischen Teile seiner Fesseln durchbrachen mit einem schaurigen Klirren die kurzzeitig einsetzende Stille, als die Königin ihre Ausführung erneut unterbrach. Es war ihr trotz aller eingeübten Distanziertheit deutlich anzuhören, dass es ihr in diesen Minuten nicht leicht fiel, ihrer Rolle gerecht zu werden.
    »Das Schlimmste aber, dessen Sie sich so leichtfertig schuldig gemacht haben, ist, dass Sie einem Mantiden, einem vollwertigen Mitglied unserer Gesellschaft, einem treusorgenden Vater, das Recht auf Unversehrtheit und Leben genommen haben. Aus diesen und weiteren Gründen, die darzulegen Aufgabe der juristischen Administration sein wird, die sich mit diesem Fall zu beschäftigen haben wird, kann es hier und jetzt nur ein Urteil geben. Sofortige Exekution an Ort und Stelle. Da es keinerlei Zweifel an Ihrer Schuld gibt, entfällt jeder Grund für einen Aufschub. Hinzu kommt …«
    Zum ersten Mal wandte sich die Königin in ihrem Throngestell von Kukk’tar ab und erhob ihre Stimme, um sicher zu sein, dass jeder Anwesende sie verstand.
    »Hinzu kommt«, wiederholte sie, »dass die Art Ihres Verbrechens neben der unverzüglichen Hinrichtung eine Aberkennung jeglicher Ehre und Würde notwendig macht. Ihr toter Leib wird demzufolge zur Abschreckung in Spottschellen an einem öffentlichen Platz zur Schau gestellt.«
    Langsam stieg die Königin aus den Antigravbändern ihres Throngestells. Anstatt nun aber in den Gleiter zurückzukehren ging sie einige Schritte auf Kukk’tar zu.
    »Sagen Sie, Kukk’tar, empfinden Sie es nicht als eine grausame Ironie des Schicksals, dass Sie jetzt die gleiche Strafe erleiden müssen, die Sie selber kürzlich über zwei der Ihnen anvertrauten Hofgardisten verhängt haben?«
    Nur ein erneutes Rasseln der Ketten war zu hören.
    Pt’kx, der kurz hinter der Königin stand, sagte leise: »Er kann Ihnen nicht antworten, Majestät. Man hat auch seine Sprechwerkzeuge gebunden …«
    »Nehmt ihm die Maulfesseln ab!«befahl sie.
    »Majestät«, antwortete Kukk’tar schließlich, als er wieder reden konnte. »Ich habe mich zu einer abscheulichen Tat hinreißen lassen, und glaubt mir, ich bereue zutiefst. Natürlich weiß ich, dass meine Reue zu spät kommt und an Eurem Urteil nichts mehr ändern kann. Auch Eure Majestät untersteht dem Gesetz und ich beuge mich in Demut Eurer Entscheidung.«
    Verwundert schritt die Königin dem Gefesselten noch ein Stück entgegen.
    »Nur um eines bitte ich Euch, der ich bereits mit meinem Leben abgeschlossen habe, inständig …«
    »Sprechen Sie.«
    »Ich bitte Euch um die Gnade, mir das Recht auf das letzte Wort zu gewähren.«
    »Man hat Sie gerade von Ihren Maulschellen befreit und schon reden Sie! Was haben Sie noch zu sagen?«
    »Etwas überaus Wichtiges, Majestät.«
    »Nun gut, wenn Sie dafür nicht länger als ein paar Minuten brauchen, sei Ihnen die Bitte gewährt. Reden Sie aber länger, wird Ihnen das Wort entzogen. Das Urteil ist bindend und kann nicht rückgängig gemacht werden. Sollte ich also den Eindruck bekommen, Sie reden nur, um Ihr Leben zu retten; oder Sie reden um des Redens willen, um so lange am Leben zu bleiben, wie es Ihnen möglich ist zu sprechen, dann werden Ihnen augenblicklich wieder die Maulfesseln angelegt.«
    »Ich danke Eurer Majestät.«
    »Also, was haben Sie zu

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