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Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Marquanteur. Das Risiko aller minimieren und dafür in Kauf nehmen, dass sein Kamerad DiMarco vermutlich keine Chance mehr hatte, auf absehbare Zeit zur Gruppe zu stoßen?
    Das war gleichbedeutend mit einem Todesurteil.
    Die von Dronte besessenen dreiarmigen Berserker würden nicht viel Federlesen mit einem Marine machen, der ihnen in die Hände fiel. Wahrscheinlich wird er sofort ein Implantat bekommen!, überlegte Marquanteur. Aber das ist dasselbe wie der Tod …
    Die Alternative bestand darin, die Gruppe zu gefährden, um DiMarco eine Überlebenschance zu geben.
    Marquanteur schluckte – und entschied sich gegen das, was ihm bei der Ausbildung eingetrichtert worden war. Gegen die militärische Logik – und für DiMarco.
    Nachdem er die ersten Meter im Stollen zurückgelegt hatte, hinterließ er einen Sprengsatz und hetzte weiter. Nachdem er weit genug entfernt war, zündete er ihn, sodass der Eingang verschlossen wurde.
    Nun war es Zeit, mit DiMarco Kontakt aufzunehmen. Im Notfall ging das auch ohne Funk.
    Marquanteur benutzte dazu eine ganz einfache Methode. Er regelte den Energielevel seines Gauss-Gewehrs in regelmäßigen Sequenzen herunter, sodass dabei Morsezeichen entstanden. Jeder, der beim Star Corps diente – und dabei spielte es keine Rolle, ob Marineinfanterist oder Bordpersonal eines Raumschiffs – musste auch im Jahr 2251 das Morsealphabet lernen. Manche hielten das für traditionalistischen Quatsch. Aber es gab durchaus Situationen, in denen diese Fähigkeit Leben retten konnte.
    Immer wieder führte Marquanteur diese Sequenz aus.
    Rückzug sofort. Warte in Zentralhöhle. Andere Wege inzwischen verschlossen
    So lautete die Botschaft. Es folgten noch die Koordinaten.
    Das Ortungssystem von DiMarco registrierte die Signatur des Gauss-Gewehrs. Es war auf die Signalerkennung ausgerichtet und wenn es irgendwo etwas registrierte, das einen sequenziellen Charakter hatte, wurde es automatisch einer entsprechenden Analyse unterzogen und es erschien ein Hinweis im Helmdisplay.
    Vorausgesetzt, das funktioniert bei Pablo noch! , überlegte Marquanteur. Aber diesen Gedanken verdrängte der Marine einfach. Positiv denken, so hieß seine Devise in kritischen Situationen. Die Chancen erkennen, die Risiken nicht überbewerten. Danach hatte er gelernt zu handeln.
    Diesmal war das ein Ritt auf der Rasierklinge.
    Zunächst erhielt er von DiMarco keine Antwort.
    Möglicherweise hat es ihn längst erwischt! , dachte er. Auch ein Kampfanzug der Marines war irgendwann vom Strahlenfeuer durchgeschmort, wenn das Material keine Gelegenheit erhielt, die eigene Struktur zu regenerieren.
    Aber an diese Möglichkeit wollte Marquanteur nicht denken. Er hetzte weiter in die Tiefe. Das Antigrav-Pak ließ er zurück. Es war nicht mehr funktionsfähig und der Marine bezweifelte, dass er unter den Bedingungen hier auf Debrais VII in der Lage sein würde, es zu reparieren. Der Verlust schmerzte ihn im Moment nicht so stark, da es bergab ging und ihm dabei naturgemäß die planetare Schwerkraft half.
    Schließlich erreichte er die Zentralhöhle.
    Er versuchte noch einmal Kontakt zu DiMarco aufzunehmen.
    Diesmal bekam er Antwort.
    Warte! , lautete die Botschaft. Und Marquanteur wartete …
     
    *
     
    An Bord der STERNENFAUST II …
     
    »Simulation abgeschlossen«, meldete die Kunststimme des Bordrechners. Im Kontrollraum C herrschte Erleichterung. Lieutenant Jefferson lehnte sich in seinem Schalensitz zurück. Die Erleichterung, die er empfand, drückte sich vor allem in seiner Körperhaltung aus, während sie aufgrund der Facettenaugen im Gesicht kaum ablesbar war.
    »Das war ein hartes Stück Arbeit«, bekannte Bruder William.
    »Es erstaunt mich immer wieder, wie hoch doch der Stellenwert ist, den die Menschen dem Einzelnen und seiner Risikominimierung zumessen«, äußerte sich Sun-Tarin.
    Der Vogelartige Kridan schabte mit den beiden Schnabelhälften gegeneinander, sodass ein sehr charakteristisches Geräusch dabei entstand. Der Tanjaj im Dienst des Heiligen Imperiums – denn das war er trotz seines Status als Mitglied der STERNENFAUST Crew nach wie vor – hatte sehr engagiert bei der Erstellung der Simulation mitgewirkt, in der überprüft werden sollte, ob der Mesonenantrieb durch eine Materialisation in unmittelbarer Sonnennähe in Mitleidenschaft gezogen wurde.
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass wir manövrierunfähig in der Nähe der Sonnenkorona herumdümpeln und schließlich von der Schwerkraft in diesen Glutball gesogen

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