Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster
unterwerfen.«
»Selbstverständlich!«, bekräftigte KaraGai. »Wir Sundaif besaßen schon eine Demokratie, als wir und die Ma’antidi noch in Trans-Alpha auf demselben Planeten lebten. Wir werden niemals freiwillig zu einem so rückständigen Regierungssystem wie der Monarchie zurückkehren.«
»Ich verstehe, dass Sie deshalb zurückgekommen sind«, warf Sun-Tarin jetzt ein. »Aber die anderen Mantiden?«
»Es gab beinahe einen Aufstand, nein, einen Bürgerkrieg!«, antwortete Kkiku’h. »Alle Mantiden, die mit uns zurückgekehrt sind, stellten sich auf die Seite der Sundaif und gegen Skx’t’uh. Wie Sie vielleicht bemerkt haben, ist das über die Hälfte, beinahe zwei Drittel des Volkes.«
»Aber wir konnten nicht zulassen, dass unter unseren entfernten Verwandten ein Bürgerkrieg unseretwegen ausbrach«, erklärte KaraGai. »Wir riefen die Basiru-Aluun und baten sie, uns zurückzubringen. Wir wollten mit der FREIHEIT weiterziehen und uns eine neue Heimat suchen, wie wir es von Anfang an geplant hatten, als wir damals durch das Wurmloch hierherkamen. Die Basiru-Aluun waren so freundlich, uns eine Welt zu zeigen, die perfekt unseren Bedürfnissen angepasst ist. Unsere Kinder sind bereits dort zusammen mit allen Sundaif, die nicht für die Schiffsführung gebraucht werden. Wir sind lediglich zurückgekommen, um die FREIHEIT zu holen. Ihr werdet sicherlich verstehen, dass wir sie unmöglich hierlassen konnten.«
»Das verstehen wir sehr gut«, versicherte ihr Dana.
»Besonders hinsichtlich der Tatsache, welche für andere Völker überaus interessante Technologie sich an Bord befindet«, fügte Siron Talas hinzu.
»In der Tat«, bekräftigte KaraGai scharf. »Das ist ja wohl auch der Grund, weshalb Ihr hier seid, Kommandant Talas. Und vielleicht auch Ihr, Captain Frost.«
»Stimmt«, gab Siron unumwunden zu. »Meine Regierung gab mir den Auftrag, von der Welt der Mantiden zu holen, was es zu holen gibt. Darunter wäre über kurz oder lang auch die FREIHEIT gefallen, mit allem, was sie in sich trägt.«
»Dann sind Sie ein Dieb!«, fuhr Kkiku’h auf.
»Wäre ich, ja, falls ich den Befehl befolgt hätte. Aber jeder, der die FREIHEIT im Kampf erlebt hat, weiß, dass es zu gefährlich wäre, ein Eindringen auch nur zu versuchen. Ich bin nicht immer mit allem einverstanden, was meine Regierung anordnet. Und Plünderung ist mir in jeder Form zuwider.«
»Was tun Sie dann hier?«, fragte D’koh verständnislos.
»Ich befolge meine Befehle auf eine Art und Weise, dass ich sie zwar befolge, gleichzeitig aber doch nicht befolge«, antwortete Siron kryptisch.
»Kommandant Talas meint«, erklärte Bruder William den Mantiden und KaraGai, »dass er sich so weit wie möglich an seine Befehle hält, sie aber, wenn er kann, umgeht, ohne dabei eine direkte Befehlsverweigerung zu begehen.«
»Richtig«, bestätigte Siron. »Deshalb kam ich her, um natürlich meinen Auftrag zu erfüllen.« Er lächelte. »Doch der kluge J’Ebeem lässt Vorsicht walten, bevor er handelt und beobachtet erst einmal.«
»Ich verstehe«, sagte KaraGai. »Ich habe bei meiner Ankunft sofort die Aufzeichnungen des Sicherheitsprotokolls der FREIHEIT abgerufen. Die Starr waren ebenfalls hier und haben versucht, in das Schiff einzudringen. Daher weiß ich auch, dass Ihr und Eure Leute Euch zurückgehalten habt.«
»Wohl weislich, nachdem wir gesehen haben, was mit den Starr passiert ist«, bekräftigte Siron. »Und deshalb kann ich meinen Vorgesetzten reinen Gewissens unter Vorführung unserer eigenen Aufzeichnungen des Vorfalls sagen, dass der Versuch, in die FREIHEIT einzudringen, auch meine Leute das Leben gekostet hätte, weshalb ich natürlich davon Abstand genommen habe, bis wir einen Plan ausgearbeitet hätten, das Schiff gefahrlos betreten zu können.« Er verzog sein Gesicht zu einem j’ebeemischen Grinsen. »Aber bedauerlicherweise sind die Eigentümer zurückgekommen, bevor wir den Plan in die Tat umsetzen konnten.«
»Und wie sah Euer Plan aus?«, fragte KaraGai lauernd.
Siron lachte. »Wir haben keinen! Aber das werde ich meinen Vorgesetzten tunlichst nicht erzählen.«
KaraGai sah ihn einen Moment durchdringend an. »Das ist eine kluge Taktik«, fand sie und wandte sich abrupt an Dana. »Ihr sagtet vorhin, Ihr seid gekommen um nachzusehen, ob die Dronte hier wirklich tot sind. Daraus schließe ich, dass Ihr einen Weg gefunden habt, diese Fikiti zu besiegen.« Fikiti – Seelenfresser – war die sehr treffende Bezeichnung
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