Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster
zu welchem Ziel auch immer machten.
Das Absetzen der Mantiden dauerte nur wenige Minuten, bevor Briggs meldete: »Die Kristallschiffe sind wieder verschwunden!«
»Ich hoffe nur, die Wissenschaftler haben keine gar zu sichtbaren Spuren bei ihrer Plünderung hinterlassen«, murmelte Dana laut genug, dass Jackson es hören musste, aber leise genug, dass er vorgeben konnte, es nicht gehört zu haben.
Drei Mantiden und ein Sundaif, erkennbar an seinem kupferfarbenen Panzer, strebten der STERNENFAUST entgegen. Dana schaltete Jacksons Bild wieder auf den Hauptschirm. »Sir, ich erbitte eine Direktive, wie ich jetzt weiter vorgehen soll.«
Zu ihrer profunden Genugtuung erhaschte sie einen kurzen Blick auf Jacksons betretenen Gesichtsausdruck, bevor er sich wieder in der Gewalt hatte und eine ausdruckslose Miene zeigte.
»Erklären Sie den Mantiden, dass Sie eine Wachstaffel darstellen, die ihr Eigentum vor Plünderern schützen soll. Falls die irgendwelchen fehlenden Gegenstände entdecken, machen Sie die Starr oder die J’Ebeem dafür verantwortlich. Oder lassen Sie sich irgendeine andere plausible Ausrede dafür einfallen. Sobald Sie die Sache geregelt haben, kehren Sie zum Hauptquartier zurück. Jackson Ende.«
Jetzt sollen andere Verbündete in die Pfanne gehauen werden, nur damit unsere Weste weiß bleibt. Und ich bin diejenige, die es ausbaden muss. Ich gewinne langsam den Eindruck, dass das Star Corps nicht mehr das ist, was es mal war, als ich ihm beigetreten bin.
»I.O., haben Sie einen Vorschlag?«
»Erstens: die J’Ebeem und die Starr warnen, zweitens: die von Jackson empfohlene Schadensbegrenzung versuchen«, antwortete van Deyk sofort. »Drittens: zu dem Zweck Bruder William zu Rate ziehen. Nur für alle Fälle.«
»Bruder William, kommen Sie bitte sofort auf die Brücke«, rief Dana den jungen Christophorer-Mönch, der als Berater an Bord war, über Interkom.
»Captain, eine Nachricht von den Sundaif!«, meldete Susan Jamil. »Nur Audio.«
»Lassen Sie hören.«
»STERNENFAUST, hier spricht KaraGai, Kommandantin der FREIHEIT.« Wie auf dem Bildschirm zu sehen war, stammte der Spruch über den Armbandkommunikator des Sundaif, der zusammen mit den drei Mantiden auf die STERNENFAUST zukam.
»Hier spricht Captain Dana Frost. Ich grüße Sie, KaraGai.«
»Ich möchte mit Ihnen sprechen, Captain Frost. Ebenso diese drei Freunde von Ihnen.« Sie deutete auf ihre Begleiter. Einer von ihnen winkte enthusiastisch mit seinen beiden Feinarmen.
»Hallo, Captain Frost! Wir haben Ihnen eine Menge zu erzählen! Dürfen wir an Bord kommen?«
»Natürlich gern«, antwortete Dana. »Kkiku’h?«
»Wer sonst! Und Königin Qua’la und Prinz D’koh.«
»Kommen Sie an Bord«, lud Dana sie ein und unterbrach die Verbindung.
»›Königin‹ Qua’la und ›Prinz‹ D’koh?«, wiederholte van Deyk. »Was haben wir denn da nicht mitbekommen?«
»So ziemlich alles, was sich während der Abwesenheit der Mantiden bei denen abgespielt hat«, antwortete Dana grimmig. »Wenigstens waren uns diese drei bisher immer wohlgesonnen. Ich hoffe nur, dass sie das auch bleiben, falls sie herausfinden, was unsere wahren Aufgaben hier auf Mantis sind.«
Bruder William betrat die Brücke.
»Sie können gleich wieder umkehren, Bruder William«, sagte Dana und stand auf. »Wir bekommen Besuch. I.O., Sun-Tarin, begleiten Sie mich. Lieutenant Commander Mutawesi, Sie haben die Brücke. Beordern Sie zwei Crewmen als Ordonnanzen in den Konferenzraum.«
»Aye, Ma’am.«
»Lieutenant Jamil, teilen Sie Kommandant Talas mit, dass wir eine Unterredung mit der neuen Herrscherin der Mantiden und ihrer Begleitung haben werden. Falls er dazukommen möchte, ist er willkommen.«
»Jawohl, Ma’am«, bestätigte die Kommunikationsoffizierin.
Während sie zur Schleuse gingen, um ihre Gäste persönlich in Empfang zu nehmen, weihte Dana Bruder William in die veränderte Situation ein. »Ich bin für jeden Rat dankbar, wie wir den Mantiden hier unsere Anwesenheit erklären können, ohne uns als die Plünderer zu outen, die wir sind und ohne unsere anderen Verbündeten beschuldigen zu müssen«, schloss sie.
»Das dürfte schwierig werden«, stellte Bruder William fest. »Aber ich werde mein Möglichstes tun.«
»Sie schaffen das schon«, meinte van Deyk nachdrücklich. »Außerdem sind wir ja auch noch da.«
Bruder William lächelte schüchtern über das Lob.
»Die einzig plausible Erklärung, die mir spontan einfällt«, sagte er nach
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