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Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster

Titel: Sternenfaust - 052 - Welten-Verwüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Kamiana?«, fragte seine Frau Kuris mit einem deutlichen Unterton beginnender Hysterie.
    Jetzt erst fiel es Merlik auf, dass Kamiana nicht bei ihnen war.
    »Sie ist mit Drabus in die Stadt gefahren, um ein paar Besorgungen zu machen«, antwortete ihre Schwester Sifana. »Ich werde sie suchen!«
    Sie stürzte los, doch ihr Vater hielt sie am Arm fest. »Dazu ist keine Zeit. Du hast gehört, was Rani’in Talas gesagt hat. Die Angreifer bombardieren Otarak. Wenn Drabus und Kamiana noch leben, werden sie sich schon zum Haus durchschlagen. Wir hinterlassen eine Nachricht, wohin wir gegangen sind.«
    Sifana versuchte, sich aus dem Griff ihres Vaters zu befreien. »Du willst sie im Stich lassen? Deine eigenen Kinder?« Sie warf Merlik einen Hilfe suchenden Blick zu.
    »Ich kann nichts für sie tun«, sagte ihr Vater knapp und scharf. »Und ich will nicht gleich zwei Kinder verlieren!«
    »Wenn ich ein Mann wäre, bräuchte ich deine Erlaubnis nicht, um meiner Schwester und meinem Bruder zu helfen!«, knirschte Sifana und wand sich im Griff ihres Vaters.
    »Ich nehme nicht an, dass Sie irgendwelche Chemikalien im Haus haben, Patriarch?«, fragte Merlik.
    »Gewürze und Reinigungsmittel sind die einzigen«, antwortete Kando verblüfft über die Frage. »Warum fragen Sie?«
    »Das Bombardement dauert an, wie Sie hören können. Bei der Menge der frei werdenden Strahlung werden wir alle Strahlungsschäden davontragen, selbst wenn wir uns in die hintersten Höhlen der Drachentempel zurückziehen. Dort erreicht sie uns nur ein bisschen später. Mit den richtigen Chemikalien kann ich eine Medizin zusammenmischen, die dem entgegenwirkt.«
    »Und uns immun macht?«, fragte Kando hoffnungsvoll.
    »Vielleicht. Wenn ich die entsprechenden Komponenten bekommen kann. Wo ist das nächstgelegene Chemielabor?«
    »In der Universität«, antwortete Prenin. »Sie liegt am Rand der Stadt. Mit etwas Glück ist sie noch nicht zerstört. Ich begleite Sie.«
    »Nein«, entschied sein Onkel Slonan. »Ich werde ihn begleiten. Und ihr seht zu, dass ihr in die Tempel der Drachengötter kommt. Kommen Sie, Talas.«
    Merlik wandte sich an Sifana. »Wohin genau wollte Ihre Schwester in der Stadt? Wenn wir schon mal dorthin unterwegs sind, können wir bei der Gelegenheit wenigstens versuchen, sie zu finden.«
    Der dankbare Blick, den Sifana ihm zuwarf, berührte ihn. »Zum Eyshan-Handelszentrum. Das liegt nicht weit von der Universität entfernt.«
    »Wir tun unser Möglichstes.«
    Er folgte Slonan. Draußen war zu sehen, dass die fremden Invasionsschiffe immer noch ihre Bomben warfen.
    »Sie zerstören unseren Planeten!«, fluchte Slonan bitter, während er mit Merlik in eines der familieneigenen Gleitfahrzeuge sprang. »Selbst wenn sie noch irgendwas ganz lassen, wird Otano auf Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende verstrahlt sein. Warum tun die das?«
    Darauf wusste Merlik keine Antwort, und Slonan erwartete auch keine. Während Slonan den Gleiter steuerte, schaltete Merlik das darin integrierte Ortungsgerät ein. Diese Orter dienten eigentlich nur dazu, den Verkehr und den unmittelbaren Luftraum zu überwachen und waren nicht sehr leistungsfähig. Merlik schaltete das Gerät auf die äußerste Reichweite und scannte den Himmel.
    »O Götter!«, entfuhr es ihm.
    Der Orter hatte die Mutterschiffe der Angreifer erfasst, die sich unmittelbar über der obersten Atmosphärenschicht befanden, und ihre Größe erschreckte ihn. Wer immer der Feind war, er gehörte definitiv nicht zu irgendeinem den J’Ebeem bekannten Volk. Merlik begriff auch, dass gegen die Fremden nur eins half: Flucht und Verstecken. Und hoffen, dass sie von denen nicht gefunden wurden.
    Slonan steuerte den Gleiter mit halsbrecherischer Geschwindigkeit am Stadtrand entlang und durch einen Pulk von anderen Gleitern, die mit ebensolcher Hast Otarak verließen. Die Gebäude am Rande der Stadt waren noch weitgehend intakt, während Merlik nicht nur via Orter, sondern jetzt auch mit seinen Augen sehen konnte, dass große Teile im Innenbereich zerstört waren. Allerdings schienen die Angreifer nicht vorzuhaben, die gesamte Stadt bis auf den letzten Rest zu zerstören, denn sie stellten ihren Beschuss ein und setzten zur Landung in der Nähe des Raumhafens an.
    Merlik machte Slonan darauf aufmerksam. »Was glauben Sie, wie viel Zeit wir haben, um die Chemikalien zu holen?«
    »Nicht viel. Wir sind zwar gleich da, aber wenn Sie nicht sofort finden, was Sie brauchen …« Er machte eine

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