Sternenfaust - 054 - Versklavt
Staub, der hier überall herumfliegt, radioaktiv ist …
»Du scheinst dich langsam daran anzupassen, wie hier gedacht und nach welchen Gesetzen gehandelt wird«, stellte er fest.
»Ich weiß nicht, ob ich das wirklich als Kompliment auffassen soll!«, gab Dana zurück.
Bran Larson deutete auf einen J’ebeem in einer bunten Kombination. »Das ist Pantan D’aerte. Irgendein Großcousin von Milan. Er hat es hier zu sagen.«
»Das werde ich nicht vergessen.«
»Aber den Kerl daneben mit dem kahlen Kopf und der Tätowierung am Oberarm, solltest du dir mindestens genauso merken. Das ist nämlich Breg Suntron, Milan D’aertes Mann fürs Grobe.«
»Ich dache, dafür hätte er die Xabong.«
»Im Vergleich zu Breg Suntron sind die Xabong harmlose Kuscheltiere.«
Pantan D’aerte und Breg Suntron wurden auf Larson und Frost aufmerksam, was wohl vor allem daran lag, dass sich Xygor’an in ihrer Gesellschaft befand. Der Kshagir-Dronte war einfach nicht zu übersehen.
Pantan und Breg traten auf Bran Larson zu und unterzogen Dana dabei einer Musterung.
Es gab eine kurze Unterhaltung.
An Breg Suntrons Gürtel fiel Dana ein Gerät auf, das sie schon mal gesehen hatte: ein Translator aus kridanischer Produktion. Wie er in diese Region des Alls gelangt war, darüber konnte man nur spekulieren. Wahrscheinlich hatten Sharaan-Händler dafür gesorgt. Jedenfalls konnte sich Frost nicht vorstellen, dass die Plündererschiffe der Morax bereits bis auf das Territorium des Heiligen Imperiums vorgedrungen waren.
»Ich habe dem Kerl klar gemacht, dass du kein J’ebeem sprichst«, sagte Larson.
Breg Suntron schaltete den Translator so ein, dass jedes seiner Worte auch auf Solar zu hören war.
»Der ehrenwerte Milan D’aerte hat ein Faible für exotische Frauen«, sagte Breg Suntron. »Ich kann dich ihm ja mal vorstellen. Was hältst du davon?«
»Danke für das Angebot«, erwiderte Frost eisig.
»Ich wollte nur freundlich sein«, versetzte Milans Mann fürs Grobe. »Glaub mir, J’erde , so eine Chance bekommst du so schnell nicht wieder.« Breg Suntron wandte sich daraufhin an Larson. »Milan will dir für deinen Einsatz danken. Dein Ungeheuer hat versucht, jemandem das Leben zu retten, der weggeholt werden sollte.«
»Das war in der vorletzten Dunkelperiode. Jetzt geht es um den Kerl, der geköpft wurde.«
Breg zuckte mit den Schultern. »Der Unheimliche hat wieder zugeschlagen!«
»Dann tut etwas dagegen. Milan garantiert schließlich unser aller Schutz!«, sagte Larson.
»Soll das etwa eine Kritik an Milans Führungsstil sein?«, fragte Pantan schneidend. »Er wird sich nicht sehr darüber freuen, fürchte ich.«
»Ehrlich gesagt, ist mir das ziemlich gleichgültig«, versetzte Larson.
»Okay, wenn dich das Thema so interessiert, dann befiehl doch deinem Dreiarmigen, dass er dagegen etwas unternimmt!«, verlangte Breg.
Larson atmete tief durch und verzichtete auf eine Antwort. Stattdessen wich die Dominanz der roten Farbe aus seinem Gesicht.
Etwas lenkte Dana plötzlich ab. Aus den Augenwinkeln sah sie jene hochgewachsene J’ebeem-Frau, die jetzt in ihrer Star Corps Kombination herumlief.
Dana ballte instinktiv die Hände zu Fäusten. Gedulde dich. Deine Stunde schlägt noch …
»Sag der J’erde, dass sie sich mein Angebot überlegen soll«, riet Breg Suntron. »Eine gewisse exotische Attraktivität hat sie ja. Von Schönheit will ich bei einer J’erde besser nicht sprechen, aber Milans Geschmack ist nun einmal in jeder Hinsicht etwas abartig!« Breg kicherte.
Dana musterte ihn kühl.
Eine Sirene rief einen Augenblick später aller Gefangenen zum Arbeitseinsatz.
Und diesmal waren es wirklich alle. Ohne Ausnahme.
*
Während des Arbeitseinsatzes wurde Dana zusammen mit ihrer Gruppe in einen Raum geführt, in dem Module getestet werden mussten. Dazu gab es besondere Prüfgeräte, die die Funktionen simulierten. Anschließend kamen die fehlerhaften Teile in den Müllkonverter.
Diese Arbeit überwachten Morax-Frauen. Dana konnte keinen Unterschied zu den Kriegern erkennen, abgesehen davon, dass die Frauen keine Rüstungen trugen, sondern eine Art Overall. Sie hatte erfahren, dass der Einsatz der Sklaven grundsätzlich den Frauen oblag – außer bei Einsätzen in noch feindlichem Gebiet.
Insgesamt war es eine ziemlich stumpfsinnige Tätigkeit, die Dana allerdings die Möglichkeit gab, die Gedanken abschweifen zu lassen.
Nach und nach lernte sie von ihren Mitgefangenen ein paar Brocken aus der
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