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Sternenfaust - 054 - Versklavt

Sternenfaust - 054 - Versklavt

Titel: Sternenfaust - 054 - Versklavt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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weitaus robuster war, da sie die meisten lebenswichtigen Organe zweifach besaßen und von daher ein Organversagen sehr viel leichter wegstecken konnten. Aber was ihre eigene Zukunft anging, musste sie sich an Menschen wie Larson orientieren, nicht an J’ebeem wie Herkon Lakiv oder Milan D’aerte, die offenbar schon länger an Bord der GRALASH waren und sich einen entsprechenden Status erkämpft hatten. Diese Zeit werde ich nicht haben , dachte sie. Und Larson schon gar nicht.
    Larson hörte die Schreie und lauten Rufe.
    Dana sah ihn angestrengt an und hoffte, dass Bran etwas davon verstand. Der Translator, den sie während des Außeneinsatzes getragen hatte, war längst wieder im Besitz von Milan D’aerte.
    Ein anderer J’ebeem kam vom Korridor herein und berichtete aufgeregt von dem, was er gehört hatte. Dana verstand mehrfach das Wort »Xabong«. Die J’ebeem hatten offensichtlich für diese Rasse auch keinen anderen Namen und benutzen daher jenen Begriff, mit dem sich die Geflügelten selbst bezeichneten.
    Larson fragte den J’ebeem etwas und bekam eine Antwort, die auf Dana sehr aufgeregt wirkte.
    »Nun sag schon, was ist los?«, drängte sie nachdem der J’ebeem weitergegangen war und nun von einer Gruppe Männer und Frauen umringt wurde, die ebenso neugierig waren.
    »Aus einer benachbarten Gruppe wurde ein Mann während der Dunkelphase getötet.«
    »Und man nimmt jetzt an, dass es wieder der Xabong war.«
    »Ja …«
    Er verschweigt mir etwas. Das war noch nicht alles …
    Inzwischen meldete sich der Dronte-Kshagir zu Wort. Er stieß einen brüllenden Laut aus, der dafür sorgte, dass sich die gesamte Gruppe von Herkon Lakiv kurzzeitig zu ihm umdrehte.
    Aber dieser Ruf galt nur Bran Larson. Offenbar erwartete Xygor’an jetzt von diesem ebenfalls Auskunft. Larson wechselte ein paar Worte mit ihm. Dann wandte er sich wieder an Dana. »Wer immer dafür verantwortlich ist, er hat den Körper des Mannes zurückgelassen und nur den Kopf mitgenommen.«
    »Also scheidet der Fleischhunger der Xabong aus.«
    »Das würde ich auch sagen.«
    »Ich verstehe nicht, dass das einfach hingenommen wird!«
    »Die Angst regiert hier, Dana. Das solltest du inzwischen begriffen haben. In diesem Moment sind wahrscheinlich ein paar Männer unterwegs, die den Geköpften in den Müllkonverter bringen. Allein das ist schon eine lebensgefährliche Aufgabe.«
    Dana atmete tief durch. Die Gedanken rasten nur so in ihrem Kopf. Etwas mehr als ein Hinweis auf den Unheimlichen hätte ich schon gerne!
    »Wann beginnt unser Arbeitseinsatz?«, fragte Dana. »Du hast doch ein Chronometer und kannst das beurteilen.«
    »Ein bisschen Zeit ist noch. Heute steht ja kein Sondereinsatz an, sondern nur der ganz normale Trott.«
    »Was heißt das?«
    Bran hob die Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wahrscheinlich Module testen und aussortieren. Oder Abfälle in den Müllkonverter bringen. Die meisten Tätigkeiten sind ziemlich stumpfsinnig.«
    »Vor der Arbeit möchte ich mich mal drüben umsehen. Dort, wo der Mann geköpft wurde. Das sind doch die Leute von Milan D’aerte, oder?«
    Bran war erstaunt. »Woher weißt du das?«
    »Habe ich so gehört.«
    »Du solltest besser etwas Frühstücken.«
    »Mir ist der Appetit vergangen.«
     
    *
     
    Dana Frost begab sich gegen Bran Larsons Rat in den Nachbarpferch. Larson begleitete sie widerwillig. Und auch Xygor’an folgte ihnen nach einer kurzen, heftigen Diskussion mit Bran.
    Die Leiche des Geköpften war natürlich längst weggebracht worden. Zu groß war die Gefahr, dass ein Morax, der Sklaven zum Arbeitseinsatz brachte, etwas davon mitbekam und dann entsprechende Strafmaßnahmen veranlasste. Niemand wollte das riskieren.
    Frost sah ein paar Frauen Wasser aus dem Wasserspender in Gefäße füllen, die eigentlich wohl zur Aufbewahrung des Nahrungsbreis gedacht waren.
    »Wir sollten diesen Frauen folgen«, schlug Frost vor. »Ich wette, sie gehen jetzt zum Ort des Geschehens und wischen das Blut weg.«
    »Gut kombiniert!«, lobte Bran mit einem heiseren Lachen. Er hustete erbärmlich. Ab und zu war Frost bereits aufgefallen, dass Bran Larson irgendetwas an der Lunge hatte. Vielleicht gab es irgendwelche schädlichen Partikel in der Atemluft, die die Lunge angriffen. Eingeschleppte Pilzsporen zum Beispiel.
    Oder es ist ein Karzinom! , ging es Dana durch den Kopf. Angesichts der allgegenwärtigen Strahlung wäre das nicht einmal verwunderlich, zumal wahrscheinlich auch der feine

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