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Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 055 - Krieg in der Hohlwelt (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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Larson: »Dana, wo steckst du?«
    »Ich komme sofort«, sagte Dana. Das heißt, sie wollte es sagen. Sie spürte, wie sich der J’ebeem spannte, und warf sich zurück.
    Vom Schmerz und vielleicht auch von den Strahlungsschäden verlangsamt, schaffte es der Kerl nicht, sie zu treffen. Seine Faust zischte an ihrem Gesicht vorbei.
    Mehr aus Reflex trat Dana zu, spürte Widerstand. Ein dumpfer Aufprall folgte, als der J’ebeem gegen die Wand krachte.
    »Hinterhältiges Aas!«, zischte Dana und zog sich zurück. Sie wollte nicht riskieren, dass einer seiner Kumpane doch noch in die Auseinandersetzung eingriff.
    Bran schüttelte den Kopf, was Dana mehr erahnte als sah. »Sich mit einem J’ebeem auf einen Nahkampf einzulassen, ist für einen Menschen nie eine gute Idee.«
    »Besser jetzt als später, wenn mich die Strahlung hier fertiggemacht hat. Das ist der einzige Vorteil den ich habe. Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, wäre das vielleicht anders ausgegangen. Und jetzt hör zu – es kommt noch besser.«
    Nachdem sie ihm flüsternd erläutert hatte, was sie mit Milan D’aertes Eunuchen verabredet hatte, sog Bran Larson zischend die Luft ein.
    »Es war formuliert wie ein Angebot«, schloss Dana. »Aber eigentlich habe ich keine Wahl.«
    »Das ist verrückt!«, sagte er leise. »Der pure Wahnsinn …«
     
    *
     
    »Du kannst mich meinetwegen für arrogant oder dumm oder beides halten«, rief Odira empört, »aber ich bin nicht verrückt! Es ist der pure Wahnsinn, die schwankenden Lianenbrücken der heiligen Affen zu benutzen …« Kaum hatte sie ausgesprochen, ärgerte sie sich über ihren Ausbruch, der ja impulsiv und aus vollem Herzen kam. Ihr wurde allein beim Anblick des kreuz und quer über den Baumwipfeln gespannten Lianengewirrs fast schlecht.
    Zum Glück verhinderte das dichte Laub der Urwaldriesen, dass sie bis zum Boden hinabblicken konnte. Es war hilfreich, nicht zu sehen, wie hoch oben sie sich befand. Aber sie wusste es und das ließ sich nicht verdrängen. Hinzu kam das Wissen, dass im Fall eines Sturzes zwar zahllose Äste und Zweige in den Weg ragten, diese ihren Fall aber nicht stoppen würden. Schon vor dem Aufprall auf den Boden hätten sie ihr alle Knochen im Leib gebrochen.
    Aber hatte sie sich nicht vorgenommen mitzuspielen?
    Kanturiols Argumente rauschten derweil wie die Fluten der Weltadern an ihr vorbei.
    »Die heiligen Affen sind nie allein unterwegs, sondern immer in Gruppen. Sie hangeln sich immer mindestens zu acht oder zehnt über die Brücken. Außerdem sind sie nicht kleiner und auch nicht leichter als wir«, dozierte der Abtrünnige lebhaft. »Diese fantastische Konstruktion ist untereinander und an zahllosen Bäumen befestigt …«
    »Du meinst also, dass sie uns dann allemal tragen muss«, unterbrach ihn Odira.
    Kanturiol nickte. Mit einem so raschen Stimmungsumschwung hatte er nicht gerechnet. Er blickte sie an und erkannte, dass sie alles andere als überzeugt war.
    »Gib mir das Messer«, sagte er. Sie zögerte, reichte es ihm aber schließlich. Mit zwei raschen Hieben trennte er ein langes Stück einer Liane vom Baum. Er gab ihr das Messer zurück und band sich das eine Ende um den Bauch. Das andere knüpfte er an den Ast, auf dem sie standen. Ohne auch nur einen winzigen Augenblick zu zögern, ließ er sich in die Tiefe fallen.
    Odira schrie entsetzt auf und presste den Handrücken auf den Mund. Kanturiol war glatt durch das Laubdach gerauscht und … verschwunden.
    Sie ging in die Knie und betastete den Knoten und die Liane. Sie war straff gespannt. Nur wenige Augenblicke später durchbrach Kanturiol das Laubdach und schwang sich wieder auf den Ast zurück. Ein breites Lächeln teilte sein Gesicht.
    »Tja, wenn du mich hättest loswerden wollen, hast du soeben die beste Gelegenheit verpasst.« Sie kniete nach wie vor auf dem Ast, die Krallen an der Liane. Grinsend zeigte er auf das Messer, das in ihrem Gürtel steckte.
    »Mach mich los«, sagte er. »Nimm das Messer. Versuch nicht den Knoten zu lösen, der hat sich durch meinen Sprung richtig festgezogen.«
    Sie schnitt die Liane vom Ast.
    »Binde sie dir so um den Leib, wie ich es getan habe.«
    Immer noch völlig verdattert von Kanturiols Verhalten tat sie mechanisch das, was er sagte.
    »Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme«, erläuterte er. »Ich bin davon überzeugt, dass die Brücken der heiligen Affen halten werden. Aber sollte einer von uns von dem Seil abrutschen, kann der andere den Sturz abfangen.«
    »Du meinst

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