Sternenfaust - 057 - Arena
viel zu schwer für die menschliche Muskulatur waren. Sein einziges Rezept dagegen bestand darin, Dana noch mehr zu scheuchen und sie täglich bis an den Rand des Zusammenbruchs üben zu lassen.
Ihr einziger Vorteil war, dass sie nicht mehr zusammen mit unzähligen anderen Sklaven in ein Schlafquartier gepfercht wurde, sondern jetzt zusammen mit Taurs übrigen Kämpfern – es waren nur drei Kenoor – einen eigenen Raum hatte, der durch dünne Wände als Sichtschutz in einzelne Kabinen unterteilt war. Auf diese Weise hatte sie wenigstens endlich wieder etwas Privatsphäre. Leider konnte sie die durch ihre permanente Erschöpfung kaum genießen.
Immerhin war auch das Essen besser geworden. Außerdem musste sie sich nicht mehr mit den anderen Sklaven darum streiten. Kronn sorgte dafür, dass jeder regelmäßig seinen Anteil bekam. Da er dabei von den Mengen ausging, die ein Morax verdrückte, gab es für Taurs Kämpfer Nahrung im Überfluss. Alles in allem hatte sich ihre Situation durchaus bis auf die verdoppelte körperliche Anstrengung verbessert.
»Du wirst in 17 Tagen in der Arena kämpfen«, eröffnete ihr Kronn am vierten Tag ihres Trainings. »Dein Gegner ist einer von deinen eigenen Leuten, der Skattor gehört. Der Kampf hat eine besondere Bedeutung für Taur und Skattor, und ich habe dafür zu sorgen, dass du ihn gewinnst. Skattor hatte einen Kämpfer angestiftet, Taur zu ermorden. Da es für Taur taktisch ungünstig wäre, Skattor zum jetzigen Zeitpunkt zu einem Kampf zu fordern, schickt jeder von ihnen stellvertretend einen Gebundenen Kämpfer in die Arena. Du musst diesen Kampf unter allen Umständen gewinnen, sonst gewinnt Skattor an Prestige und schwächt Taurs Position.«
Sonst noch was? , dachte Dana missmutig. Was gehen mich eure blöden Querelen an.
Andererseits war sie sich aber durchaus bewusst, dass von dem Ausgang dieser »Querele« abhing, ob sie weiterhin als Sklavin schuften musste oder ein, vom Training abgesehen, weitaus angenehmeres Leben führen konnte. Solange sie keine Möglichkeit hatte, von hier zu fliehen, lag es in ihrem eigenen Interesse, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen.
»Da du aber viel langsamer reagierst als die anderen deiner Art, und auch dein Gegner«, fuhr Kronn fort, »musst du deine Reflexe verbessern. Und daran werden wir jetzt arbeiten.«
Dana war enttäuscht und erleichtert zugleich. Bei der Erwähnung von einem ihrer »eigenen Leute« hatte sie halb gehofft und halb gefürchtet, dass es sich dabei um einen anderen Menschen handeln würde. Sie wusste nicht, ob die Morax außer ihr noch jemanden von der STERNENFAUST entführt hatten. Gegen jemanden aus ihrer Crew kämpfen zu müssen, war das Letzte, was sie wollte und getan hätte.
Doch Kronns Hinweis auf ihre vergleichsweise langsame Reaktion konnte nur bedeuten, dass ihr Gegner ein J’ebeem war. Das bedeutete, dass ihr Gegner schneller und wahrscheinlich auch stärker war.
Wunderbar!
Der alte Waffenmeister sah sie jetzt aus seinen roten Augen nachdenklich an, wie Dana glaubte, sagte aber nichts, sondern scheuchte sie wieder ans Trainieren. Er selbst rief einen anderen Morax, der sein Assistent oder Schüler war und schickte ihn mit einem Auftrag weg. Danach widmete er sich wieder Dana und zeigte ihr die Handhabung eines der Schwerter.
Nachdem Dana gesehen hatte, was diese Waffen sogar gegen die Panzerung der Marines ausrichten konnte, hatte sie einen profunden Respekt vor den Dingern.
»Was macht die Schwerter so unheimlich scharf?«, fragte sie Kronn. »Ich habe noch nie zuvor etwas Derartiges gesehen.«
Kronns Augen leuchteten vor Stolz, als er begann, ihr das Geheimnis der Schwerter zu erklären. »Diese Schwerter werden aus besonderem Material in einem komplizierten Verfahren hergestellt. Die Schneide besteht nur aus einem Molekül, ist aber gleichzeitig hart genug, sich nicht zu verformen. Dadurch kann sie sogar andere Moleküle zerteilen. Sicher wirst du nicht verstehen, wie das funktioniert«, fügte er herablassend hinzu. »Aber das ist auch nicht notwendig. Du musst nur lernen, damit umzugehen. Vor allem musst du dich hüten, von einem Schwert getroffen zu werden.«
Der Rat war ohne jede Frage mehr als berechtigt. Bei einer Schneide, die sogar ein Molekül zu zerteilen vermochte, hatte jeder Treffer schwerwiegende Folgen.
Kronn zeigte Dana, wie sie das Schwert halten musste und führte ihr die klassischen Techniken vor, mit denen die Morax sie handhabten. In diesem Punkt
Weitere Kostenlose Bücher