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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Verwachsenen Götter den Boriakin mitgegeben haben. Niemand glaubt uns. In der Vergangenheit wurden wir sogar beschuldigt, die Katastrophen verursacht zu haben, die wir voraussahen. Aber ich sage euch, ich bin bei klarem Verstand, und Serotis wird angegriffen werden.«
    »Hör mal, Akunin«, sagte jetzt ein Kollege, »ich verstehe deine Besorgnis. Ich habe auch schon mal von Katastrophen geträumt, die dann nie eingetreten sind. Und die Überfälle dieses unbekannten Feindes, die auch Serotis angreifen könnten , sind schon dazu geeignet, jedem normalen J’ebeem solche Albträume zu bescheren. Aber was du hier vorhast, ist wirklich …
    Wie soll ich sagen …« Er suchte nach Worten, fand keine und sah sich Hilfe suchend um.
    »Mein Freund«, sagte Hanor beschwichtigend, »deine gute Absicht in allen Ehren, aber ich glaube nicht, das Serotis angegriffen wird. Und ich werde nicht hier unten bleiben und auf ein Ereignis warten, das gar nicht stattfindet. Ich gehe mit meiner Familie jetzt wieder nach Hause. Und zu deinen Gunsten werde ich deine … hm … Narretei vergessen.«
    Er machte Anstalten zu gehen, und andere wollten ihm folgen, während wieder andere unsicher blieben, wo sie waren und sich nicht entscheiden konnten, was sie tun sollten.
    »Ihr kommt hier nicht wieder hinaus«, erklärte Akunin denen, die gehen wollten. Seine Stimme klang ungewohnt entschlossen und hart. »Es sei denn, ich lasse euch hinaus. Ich habe zehn Wohneinheiten gemietet. Sie sind alle unverschlossen. Aber die Eingänge zur Minensiedlung habe ich verriegelt. Ohne die Zugangskarten könnt ihr sie nicht wieder verlassen. Und die habe ich an einem sicheren Ort versteckt.«
    »Das ist nicht dein Ernst!«, fuhr Hanor auf und wurde langsam wütend. »Du kannst uns doch nicht hier gefangen halten!«
    »Ich tue das, um euer Leben zu retten!«, rief Akunin mit wachsender Verzweiflung, weil sie ihn nicht verstehen wollten. »Begreift ihr das denn nicht?«
    »Ich begreife nur, dass du offenbar den Verstand verloren hast!«, schrie Hanor ihn an und verlor die Beherrschung. Er war mit wenigen Schritten bei ihm, packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn mit aller Kraft. »Gib mir sofort die Zugangskarte, sonst …«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende. Denn in diesem Moment erfolgte die erste schwere Erschütterung des Bodens, der in unregelmäßigen, aber kurzen Abständen weitere folgten.
    »Was ist das?«, fragte Runai, und ihre Stimme klang deutlich verängstigt.
    Akunin machte sich von Murel Hanor los und schaltete den großen Wandbildschirm für die Außenkameras ein, der sich in diesem Raum befand. Im nächsten Moment konnten sie alle mit eigenen Augen die Katastrophe sehen, die über Serotis hereinbrach.
    Der gesamte Planet – zumindest so weit die Erfassungsoptik der Außenkameras reichte – wurde von einem Hagel aus Atombomben eingedeckt. Alle Bewohner wurden davon vollkommen überrascht. Es gelang kaum einem, die Flucht zu ergreifen. Und die wenigen, denen es gelang, kamen nicht weit. Sie wurden von anderen Bomben erwischt. Innerhalb weniger Minuten war die Hauptstadt ein Trümmerfeld.
    Stumm vor Entsetzen starrten Akunin und seine Freunde auf das, was sich an der Oberfläche abspielte. Die Staubwolken des Bombardements hatten sich noch nicht gelegt, als unzählige Schiffe der Fremden landeten. Eins ging nicht weit von einer der Kameras herunter, sodass die J’ebeem in der Minensiedlung sehen konnten, was nun folgte.
    Riesige humanoide Ungeheuer trieben eine Horde von J’ebeem aus dem Laderaum des Schiffes. Die Art, wie sie die behandelten, ließ keinen Zweifel daran, dass es sich um Gefangene handelte, die sie mit Schlägen zwangen, die Trümmer zu plündern. Fassungslos sahen die wohl einzigen Überlebenden in ihrem Versteck, wie ihre eigenen Leute unter dem Zwang des schrecklichen Feindes eine ihrer eigenen Welten ausplünderten. Für die meisten der unfreiwilligen Zuschauer war diese Tatsache beinahe noch schlimmer als die Verwüstung ihrer Welt.
    Die Plünderung dauerte Stunden, in denen Akunin und seine unfreiwilligen Gefährten kein einziges Wort sprachen. Akunin ertappte sich sogar dabei, dass er mehrmals die Luft anhielt, wenn draußen jemand sich einer der Kameras näherte, obwohl das natürlich unsinnig war. Die Kameras zeigten die Geschehnisse nur durch ihre Zoomfunktion so greifbar nahe. In Wirklichkeit waren sie Hunderte von Metern von den Eingängen der Siedlung entfernt.
    Akunin hoffte nur, dass niemand die

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