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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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ebenfalls schon sehr belastet von all dem Schutt, der über ihnen liegt«, stellte Hanor fest, nachdem er die Wände genauer untersucht hatte. »Es besteht die Gefahr, dass dieses Stockwerk auch noch einbricht. Und danach«, er sah seine beiden Begleiter besorgt an, »nach und nach der Rest der Siedlung. Wir sollten den Sender schnellstmöglich in Betrieb nehmen und um Hilfe rufen.«
    Akunin stimmte ihm zu, und sie machten sich auf den Rückweg zu den anderen.
    »Wir sollten das besser für uns behalten«, schlug Rinon vor. »Ich möchte vermeiden, dass irgendwer in Panik gerät.«
    Akunin konnte ihm nur zustimmen. Denn er fühlte die Panik bereits in sich selbst aufsteigen und hoffte nur, dass die Götter den letzten Überlebenden von Serotis wenigsten wohlgesonnen genug waren, die Minensiedlung nicht über ihnen zusammenbrechen zu lassen.
    Nachdem sie den anderen kurz berichtet hatten, dass es unmöglich war, sich nach oben durchzugraben, suchten sie den Sender, was nicht weiter schwierig war, denn der Weg zu den Aggregaträumen und der Sendestation war ausgeschildert. Jeder J’ebeem wusste, wie ein solcher Notsender zu betätigen war, und so hatten sie keine Probleme, ihn in Betrieb zu nehmen. Sie setzten einen Funkspruch auf, der im Abstand von je einer Stunde automatisch wiederholt wurde.
    »Notruf von Serotis! Der Planet wurde von den Morax angegriffen und die Städte teilweise, vielleicht sogar vollständig zerstört. 105 Überlebende befinden sich in der Minensiedlung unter der Hauptstadt. Schickt Rettung! Notruf von Serotis! …«
    Rinon übernahm die erste Wache am Funkgerät, um antworten zu können, sobald sich jemand meldete. Alle zwei Stunden würde ein anderer J’ebeem den jeweiligen Wächter ablösen.
    Sie hofften inständig, dass jemand den Notruf hören würde. Und sie hofften noch inständiger, dass dieser Jemand nicht die Morax waren …
     
    *
     
    Als sich Atraan und Taur endlich von den Kämpfen in der Arena losreißen konnten, waren etliche Stunden vergangen. Und dem Gespräch nach zu urteilen, das die beiden Morax führten, würden noch etliche weitere vergehen, bis Atraan auf sein Schiff zurückkehrte. Nun sollte ausgiebig dem Gott Slaach gehuldigt werden, indem man ordentlich tafelte und sich anschließend den Frauen widmete.
    In Taurs Privaträumen angekommen, orderte der Häuptling ein Festmahl, und seine Frauen eilten, um die Sklaven zu scheuchen, die den Tisch decken mussten. Wobei »Tisch decken« bei den Morax ein absolut unpassender Begriff war. Die Tische wurden mit allem Essbaren regelrecht beladen. Die Schüsseln und Platten mit den einzelnen Gerichten wurden hingestellt, wo gerade Platz war, manchmal sogar übereinandergestapelt. Und die Morax langten zu und schlangen alles in sich hinein, als bekämen sie Akkordzulagen oder hätten eine stehende Wette laufen, wer von ihnen in kürzester Zeit das meiste in sich hineinstopfen konnte. Selbst der Begriff »Völlerei« war hier noch untertrieben.
    Während Taur kurzzeitig abgelenkt war, erteilte Atraan Dana seinen Auftrag. »Such den Sklaven-Arzt, den Kresh haben will, bring ihn her und fang einen Kampf mit ihm an. Ich werde auf dich wetten und ihn als Siegespreis fordern. Sieh also zu, dass du gewinnst.«
    Nicht schon wieder! , dachte Dana vehement. Sie war die ewigen Kämpfe langsam leid. Es ist allerhöchste Zeit, dass ich hier herauskomme, bevor ich noch total verrohe oder erschlagen werde , entschied sie und machte sich auf den Weg, Atraans Befehl auszuführen.
    Da sie einige Zeit in Taurs Sklavenquartieren verbracht hatte, kannte sie sich darin aus und wusste, wo sie nach Dr. Brekken Dabruun suchen musste. Allerdings fiel ihr sofort etwas auf. Zu ihrer Zeit war die Mehrheit von Taurs Arbeitern Kenoor gewesen, die zu einem Volk gehörten, das ursprünglich jenseits des J’ebeem-Gebiets lebte. Jetzt gab es nur noch wenige. Genau gesagt, begegnete Dana nur noch drei von ihnen.
    Sie hatte Brekken schnell gefunden. Er residierte für hiesige Verhältnisse beinahe feudal in einem eigenen Raum und wurde von den anderen Sklaven offenbar mit Respekt behandelt.
    »Dana!«, rief er erfreut, als er sie sah, eilte auf sie zu und schüttelte ihr nach menschlicher Art die Hand. »Was machst du denn hier? Du musst doch nicht etwa wieder unter Taurs Knute schuften?«
    Er sprach akzentfreies Solar und konnte sich auch sonst in Gestik und Mimik wie ein Mensch benehmen. Ursprünglich hatte er an dem »Austauschprogramm« des j’ebeemischen

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