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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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meisten Erkrankungen stellen zu können. Während er Lemaro untersuchte, wieselte Kresh ununterbrochen um sie herum und bedrängte ihn mit der wiederholten Frage: »Was fehlt ihm denn?«
    »Er hat eine Lebensmittelvergiftung«, stellte Brekken schließlich fest. »Abgesehen von der Strahlung, die ihn beeinträchtigt.«
    »Kannst du ihn wieder gesund machen?«, drängte die Morax-Frau.
    »Dazu brauche ich Medikamente und müsste mich hier mal umsehen, ob ihr die entsprechenden Komponenten dafür vorrätig habt.«
    »Tu das«, forderte Kresh ihn unverzüglich auf. »Du darfst alles nehmen, was du brauchst. Hauptsache mein Tierchen wird wieder gesund.«
    »Wenn ich alles bekomme, was ich brauche, wird es ihm in ein paar Tagen wieder besser gehen«, versprach Brekken. »Allerdings darf er zwei oder drei Tage nichts essen, nur sehr viel Wasser trinken.«
    »Ja, ja, ja«, stimmte Kresh zu. »Ich sorge dafür. Nun geh und hol alles, was du brauchst. Und du gehst mit ihm«, befahl sie Dana. »Er kennt sich hier nicht aus.«
    Dana warf einen Blick auf Atraan, ob er es billigte, dass Kresh sie zu einem Botengang einspannte. Doch der Oberhäuptling war augenscheinlich so froh darüber, dass seine Lieblingsfrau ihn nicht mehr wegen Lemaro nervte, dass er großzügig eine zustimmende Geste machte. Dana und Brekken verließen Atraans Wohnräume.
    »Wir müssen in irgendein Labor an Bord«, sagte Brekken.
    Doch Dana schüttelte den Kopf. »Wir werden uns jetzt von hier verdrücken. Die Gelegenheit ist günstig. Wohin wir jetzt auch gehen, falls wir erwischt werden, können wir immer sagen, dass wir im Auftrag von Atraan persönlich unterwegs sind. Kein Morax wird das infrage stellen. Und sollte doch einer bei ihm nachfragen, wird er das bestätigen. So eine Gelegenheit bekommen wir vielleicht nie wieder, Brekken.«
    »In dem Punkt stimme ich dir zu. Aber dir ist klar, dass wir tot sind, wenn wir erwischt werden.«
    »Völlig klar. Aber sagtest du nicht selbst noch vor ein paar Stunden, dass ein kurzes gewaltsames Ende gewisse Vorteile gegenüber dem langsamen Dahinsiechen durch die Strahlungsschäden hat.«
    Brekken verzog das Gesicht. »Ja, ich erinnere mich dunkel, so etwas gesagt zu haben. Aber ich hasse Leute, die mir meine eigenen Worte um die Ohren schlagen.«
    »Du kannst mich hassen, solange du willst, wenn wir erst mal hier weg sind«, beschied ihm Dana und schlug den Weg zu dem nächstgelegenen Ankerplatz der Jäger ein.
    Brekken folgte ihr. »Bist du dir sicher, dass du so einen Jäger wirklich fliegen kannst, Dana?«
    Sie nickte. »Ich habe Atraan genau beobachtet. Und in den Grundfunktionen sind die Jäger der Morax gar nicht mal so verschieden von den Simulatoren, in denen wir auf der Akademie trainiert haben. Wir müssen es einfach riskieren, Brekken, sonst kommen wir nie hier weg. Außerdem steht die Morax-Flotte kurz vor ihrem nächsten Sprung. Mit etwas Glück bemerken sie unser Verschwinden erst nach dem Sprung. Und bis sie dann wieder hierher zurückgekehrt sind – falls sie zwei Sklaven und einen Jäger überhaupt für wert genug erachten, deswegen zurückzukommen, was ich bezweifele –, sind wir längst außerhalb ihrer Reichweite.«
    Brekken musste zugeben, dass sie recht hatte. Falls ihre Flucht nicht noch vor dem Sprung der Flotte entdeckt wurde, standen ihre Chancen wirklich gut. Aber der springende Punkt war eben, bis dahin unentdeckt zu bleiben.
    Immerhin hatten sie insofern Glück, dass niemand sie aufhielt oder sie fragte, was sie in der Nähe der Außenhaut, wo die Jäger verankert waren, zu suchen hatten. Unmittelbar vor einem Sprung befanden sich fast alle Morax-Krieger in den Kontrollstationen oder ihren Privaträumen. Und die Sklaven waren wie immer mit ihren üblichen Arbeiten beschäftigt.
    So konnten Dana und Brekken ungehindert zu den Jägern gelangen. Die Morax hatten die nicht gegen unbefugtes Benutzen gesichert. Offenbar kamen sie nicht im Traum auf den Gedanken, dass einer ihrer Sklaven versuchen könnte, einen zur Flucht zu benutzen. Diese Nachlässigkeit war durchaus nachvollziehbar, da die Gefangenen normalerweise nicht die Gelegenheit bekamen, die Jäger zu betreten oder sich anderweitig mit ihrer Funktion vertraut zu machen. Und für die Morax untereinander waren sie zur Benutzung für jeden freigegeben, der zur Gruppe der Raumkämpfer gehörte.
    Dana hatte keine Mühe, das Schott zur Andockkammer des nächstgelegenen Jägers zu öffnen. Zusammen mit Brekken zwängte sie sich in die

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