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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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der Arena weckte in Dana unangenehme Erinnerungen an die Kämpfe, die sie ausgefochten hatte, seit sie verschleppt worden war. Erst die Kämpfe um Essen, Kleidung und Schlafplätze unter den Sklaven sowie für alles andere, dann den Kampf in Milan D’aertes Käfig gegen seinen Schläger Breg Sutron, danach die Arena und schließlich der Kampf um ihren Platz unter Atraans Arbeitern. Immerhin hatte ihr das genug Respekt eingebracht, dass sie seitdem in Ruhe gelassen wurde. Und »Ruhe« war auch das Gebot der Stunde. Während sie neben Atraan auf dem Boden seines Sitzes hockte und darauf wartete, dass er irgendwann die Arena wieder verließ, lehnte sie sich gegen den Sitz, schloss die Augen und gönnte sich ein bisschen Schlaf. Schließlich konnte sie nie wissen, wann sie wieder Gelegenheit zum Ausruhen bekam.
     
    *
     
    Sun-Tarin hatte Stunden damit verbracht, die Karte mit den bisher erfolgten Überfällen der Morax zu analysieren und sie mit den Messdaten zu vergleichen, die die STERNENFAUST besaß. Ein logisches Muster konnte er immer noch nicht erkennen, was ihn inzwischen überaus frustrierte. Dafür war ihm etwas anderes aufgefallen.
    Die Morax benutzten zur Fortbewegung eine Art Teleportationsantrieb, der es ihnen ermöglichte, direkt von einem Punkt zum anderen zu springen. Die maximale Reichweite dieser Sprünge betrug nach Sun-Tarins Informationen acht Lichtjahre. Und falls die Scannerreichweite der Morax für den Nahbereich nicht erheblich über der der STERNENFAUST lag, war das auch eine mögliche Erklärung für die scheinbar willkürlichen Sprünge ohne Schema.
    Die Morax befanden sich in einem ihnen unbekannten Gebiet, von dem sie nicht wussten, welche Sonnensysteme und Planeten besiedelt waren. Vorausgesetzt, dass ihre Scanner keine acht Lichtjahre weit reichten, um aus dieser Entfernung eine mögliche Besiedlung erkennen zu können, konnten sie nur blind umherspringen und Systeme ansteuern, deren Sonnen nach ihren Erfahrungen Planeten beherbergte, auf denen Leben vielleicht möglich war.
    Sun-Tarin sah sich die Spektralanalysen daraufhin genau an und fand seine Vermutung bestätigt. Alle Sonnen besaßen ein ähnliches Spektrum. Das schränkte die möglichen Angriffsziele ein. Bei seinem Vergleich stellte er fest, dass auch die Sonne von Serotis ein entsprechendes Spektrum aufwies, die der anderen vier infrage kommenden Planeten aber seiner Meinung nach weit genug davon abwichen, um für die Morax nicht als Muttergestirne für mögliche Beutewelten in Betracht zu kommen.
    Je intensiver er diese Spur verfolgte, desto klarer wurde ihm, dass die Morax grundsätzlich immer zu Systemen sprangen, die vom Ort ihres letzten Beutezugs gesehen in Gebieten lagen, in dem sich Sonnensysteme ballten. Und damit glaubte er, endlich das Muster gefunden zu haben, das den scheinbar willkürlich gewählten Sprüngen zugrunde lag. Er prüfte das noch mehrmals nach und kam immer wieder zu demselben Ergebnis.
    Hoch zufrieden speicherte er seine Erkenntnisse in einem Handspeicher und ging zur Brücke. Captain Lexington war nicht anwesend, sondern Stephan van Deyk hatte im Moment das Kommando.
    »Sun-Tarin, was haben Sie auf dem Herzen?«, fragte er den Kridan, als der außerhalb seiner Dienstzeit in der Zentrale erschien.
    »Ich glaube, ich habe das Muster gefunden, nach dem die Morax ihr jeweils nächstes Ziel auswählen. Ich würde es gern Ihnen und Captain Lexington erklären.«
    Van Deyk betätigte den Interkom. »Captain Lexington, bitte kommen Sie sofort auf die Brücke.«
    Milton Lexington erschien eine knappe Viertelstunde später und wirkte reichlich verschlafen. »Was gibt es so Dringendes, Segundo ?«, fragte er und benutzte ein veraltetes Wort für »Stellvertreter«, mit dem er grundsätzlich seinen jeweiligen Ersten Offizier anzureden pflegte.
    »Sun-Tarin hat eine Entdeckung gemacht und glaubt, das Muster der Morax-Angriffe entschlüsselt zu haben.«
    Lexington blickte den Kridan erstaunt – und hoffnungsvoll – an. »Lassen Sie hören, Sun-Tarin«, forderte er ihn auf.
    »Lieutenant Briggs, würden Sie bitte die bisherigen Angriffsziele der Morax auf den Schirm geben«, bat der Kridan. Briggs gehorchte. »Punkt eins«, begann Sun-Tarin mit seiner Erklärung. »Alle überfallenen Planeten umkreisen Sonnen, die ein sehr ähnliches Spektrum haben. Ich vermute, dass die Morax dieses spezielle Spektrum mit bewohnten Welten in Verbindung bringen. Vielleicht kennen sie ursprünglich keine bewohnten Welten bei

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