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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Sonnen mit abweichenden Spektren, weshalb sie sich zuerst in solchen Systemen umsehen, die dem Muster entsprechen.«
    »Stimmt, Sir«, bestätigte Briggs. »Die betreffenden Welten gehören alle zu Sonnen der Spektralklasse K plus/minus geringfügigen Abweichungen.«
    »Und ich habe die Spektralklasse der Sonne geprüft, um die Serotis kreist«, fügte Sun-Tarin hoch zufrieden hinzu. »Sie ist von den fünf möglichen Zielen die einzige der Klasse K.«
    Van Deyk schürzte die Lippen und machte ein betont unbeteiligtes Gesicht. Doch Sun-Tarin kannte ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er damit das breite Grinsen unterdrückte, das er sonst gezeigt hätte.
    »Was für uns aber noch wichtiger ist«, fuhr der Kridan fort, »ist die Tatsache, dass alle Überfallenen Sonnensysteme in Gebieten von Sternballungen liegen. Ich vermute, dass die Morax der durchaus logischen Überzeugung sind, dass die Wahrscheinlichkeit, in Ballungsgebieten auf K-Klasse-Sonnen mit bewohnten Planeten zu treffen, erheblich höher ist als in anderen Gebieten.«
    »Er hat recht, Sir«, bestätigte Briggs wieder. »Und auch Serotis liegt in einem Sternballungsgebiet.«
    »Ausgezeichnete Arbeit, Sun-Tarin«, lobte Lexington. »Ich denke, Sie haben tatsächlich das Muster gefunden. Lieutenant Jamil, kontaktieren Sie die MOND VON KANASH und teilen Sie Kommandant Talas Sun-Tarins Schlussfolgerungen mit.«
    »Ja, Sir«, bestätigte die Kommunikationsoffizierin. Sie stutzte. »Die MOND VON KANASH meldet sich gerade.«
    »Auf den Schirm.«
    Gleich darauf wurde der Hauptbildschirm von Siron Talas’ Gesicht eingenommen. Der J’ebeem blickte überaus ernst drein. »Wir haben soeben einen verstümmelten Funkspruch von Serotis erhalten«, teilte er der STERNENFAUST mit. »Sie werden angegriffen. Wir kommen wieder zu spät. Verdammt!«
    Und jeder in der Zentrale konnte diesen Ausbruch nachvollziehen.
    »Eh … Kommandant Talas«, sagte Lexington, »wir wollten Sie auch gerade kontaktieren. Berater Sun-Tarin ist es gelungen, das Muster zu entschlüsseln, nach dem die Morax wohl ihre Ziele aussuchen. Wir übermitteln Ihnen die Daten.«
    »Ich danke Ihnen«, antwortete Siron. »Falls Ihnen das wirklich gelungen ist, haben wir einen entscheidenden Vorteil und können vorausberechnen, wo sie das nächste Mal angreifen. Vielleicht gelingt es uns dann endlich einmal, eine Welt zu schützen, statt wieder eine zerstört zu sehen.« Er seufzte. »Für Serotis werden wir wohl nicht mehr viel tun können. Wir sind in etwa 50 Stunden da. Hoffen wir, dass wir noch Überlebende finden und keine vollkommen tote Welt wie Yaksaka.«
     
    *
     
    Die schreckliche Stille in der Minensiedlung wurde übergangslos von Runais leisem Schluchzen unterbrochen. Als sei das ein Signal gewesen, begannen auch andere Frauen zu weinen. Und diese Laut gewordene Verzweiflung war fast noch schlimmer zu ertragen, als der Anblick der Zerstörung von Serotis.
    Murel Hanor fand als Erster die Sprache wieder. »Das …«, er schluckte mehrmals, weil seine Stimme rau klang und nicht zu ihm zu gehören schien, »das ist ein … ein furchtbarer … das kann doch nicht wirklich passiert sein!«
    »Doch«, sagte Akunin leise. »Es ist passiert.«
    »Sie haben alles vernichtet!« Hanor schien ihn nicht gehört zu haben. »Alles ist zerstört! Und unsere Familien …«
    Erst jetzt schien ihm bewusst zu werden, dass er nicht alle Mitglieder seiner Familie zu diesem Treffen mitgebracht hatte. Er war mit wenigen Schritten bei Akunin, packte ihn und schleuderte ihn zu Boden.
    »Du verdammter Drachenwurm! Warum hast du uns nicht gewarnt? Warum hast du der Regierung nichts gesagt? Das wäre deine verdammte Pflicht gewesen! Jetzt sind sie alle tot!«
    Akunin rappelte sich vom Boden hoch. »Wage es nicht, mir die Schuld daran zu geben!«, rief er und fühlte sich zutiefst verletzt. »Darf ich dich daran erinnern, wie du selbst reagiert hast, als ich euch sagte, dass Serotis angegriffen wird? Du warst überzeugt, ich hätte den Verstand verloren! Wie hättest du denn reagiert – wie hättet ihr alle reagiert, wenn ich euch als Begründung für die Einladung hierher gesagt hätte, dass ich euch vor der Vernichtung retten will, weil die Feinde nach Serotis kommen? Ihr hättet mich alle für verrückt erklärt, und keiner von euch wäre gekommen. Und die Regierung? Die hätte mir sofort die psychiatrische Ambulanz geschickt! Dabei wäre es ihre Pflicht gewesen, dafür zu sorgen, dass wir evakuiert werden,

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