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Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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aber durch mehrere Hochdruckrohre weiter mit Atemluft vollgepumpt.
    Sie dehnte sich noch weiter aus.
    Dana schätzte den Durchmesser auf gut hundertfünfzig Meter. Mit einem Geräusch, das an einen quietschenden Luftballon erinnerte, wurde die Öffnung der Blase durch einen Mechanismus verschlossen. Sie löste sich von der VONDRASH und schwebte hinaus in den Weltraum.
    Dana ruderte etwas vorwärts. Wie ein Fisch in einem Aquarium! , dachte sie.
    Man hatte eine fantastische Außensicht, wie sie kein Raumflug vermitteln konnte. Die Luftblase schwebte zusammen mit inzwischen vier anderen durch das All. Durch die chaotische Rotation, in die das Flaggschiff der Zuur-Morax aus irgendeinem Grund geraten war, sorgte die Zentrifugalkraft dafür, dass die Blase regelrecht vom Schiff weggeschleudert wurde. Der Abstand vergrößerte sich rasch. Es würde bei dem geringen Tempo Tage dauern, bis wir weit genug entfernt wären, um nichts mehr von der Explosion abzubekommen! , dachte Frost.
    Sie seufzte und versuchte, sich nicht der Resignation hinzugeben. Du hast es fast geschafft. Schließlich bist du in Freiheit – auch wenn du nicht weißt, wie lange du diese Freiheit genießen kannst …
    Dana ruderte auf die transparente Karbon-Membran zu.
    Sie war hauchdünn. Eine sehr feine, verletzlich wirkende Grenze zwischen all den Lebensformen, die hier umherschwebten und dem lebensfeindlichen Nichts des Weltalls.
    Für Augenblicke gab sich Dana dem faszinierenden Anblick hin, der sich hier bot. Es dauerte fast eine Viertelstunde, bis sich das Mutterschiff so weit gedreht hatte, dass Dana die Ursache der chaotischen Eigenrotation bemerkte.
    Ein Sondereinsatzkreuzer! , durchfuhr es sie.
    Im ersten Moment glaubte sie ihr eigenes Schiff, die STERNENFAUST, zu sehen, dass sich mit der Backbord-Sicheleinheit durch die Außenhülle der VONDRASH gebohrt hatte.
    Aber das war nicht der Fall.
    Sie erkannte den großen Schriftzug und die optische Kennung der MARIA STUART.
    Dana griff zum Kommunikator.
    Vielleicht bekomme ich ja noch einmal Kontakt! , überlegte sie – obwohl es für ihre Warnungen jetzt wohl zu spät war.
    Grelle Blitze leuchteten in der Ferne auf. Eine Atomsonne bildete sich und überstrahlte für Minuten selbst das Licht des Zentralgestirns.
    Offenbar war noch ein weiteres Mutterschiff der Morax soeben zerstört worden.
    Ob es jenes Schiff war, auf das Atraan und seine engsten Angehörigen geflüchtet waren, wusste Dana nicht.
    Aber eine gewisse Freude konnte sie einfach nicht verhehlen.
    Die Blasen mit den evakuierten Gefangenen drifteten jetzt mehr und mehr auseinander.
    Eigentlich kann man es niemandem empfehlen, uns zu retten!
     
    *
     
    O’Hara lenkte die L-2 im Tiefflug über eine weitere, karge Ebene. In der Ferne erhoben sich schroffe, fast dreißig Kilometer hohe Gebirge, die jede irdische Erhebung bei Weitem in den Schatten stellten.
    »Ich frage mich, welche Strategie dahintersteckt, den Raumhafen zu vernichten«, meinte Charles Rahmani. Der Waffenoffizier der SIKANDER schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Sie sollten nicht von sich auf andere schließen«, erwiderte Dr. Girard McFadden, der Schiffsarzt.
    Rahmani runzelte die Stirn. »Wie meinen Sie das?«
    »Ganz einfach: Sie denken, dass hinter allem, was die andere Seite tut, eine ausgefeilte Strategie steht, aber das scheint mir nicht der Fall zu sein.
    Es sei denn, Sie fassen die Verbreitung von Schrecken als Strategie auf.«
    »Ich nehme an, dass die Morax es auf eine Staffel von Atmosphären-Kampfgleitern abgesehen hatten, die dort stationiert waren«, meinte Mira O’Hara. »Zumindest hatte ich deren Signaturen noch auf dem Schirm, bevor das Inferno da unten losging. Jetzt haben die Morax freie Bahn, um die Mineralienlager der Bergwerkssiedlungen zu plündern.«
    »Haben Sie schon einen geeigneten Landeplatz für uns ausgesucht, O’Hara?«, fragte David Stein.
    »Wir müssen nahe an eine der Bergwerkssiedlungen herankommen und dabei möglichst weit von dem Atominferno entfernt bleiben. Im Moment steuere ich Kar’Anan an.« O’Hara aktivierte eine schematische Darstellung, die einen Teil des Bildschirms einnahm. Danach war Kar’Anan eine Bergwerkssiedlung auf der dem Raumhafen Kar’Kessimu entgegengesetzten Hemisphäre des Planeten. Dreihundert J’ebeem lebten dort – Bergbauspezialisten im Dienst des Adelshauses Kessir und ihre Familien.
    »Wir finden dort alles, was wir brauchen«, fuhr O’Hara fort.
    »Ich nehme an, dass sich die Schlacht um

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