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Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 062 - Bis in den Tod (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das Kessimu-System noch einige Zeit hinziehen wird«, sagte Stein. »Es wird also eine Weile dauern, bis uns jemand abholen kommt.«
    »Und was diesen Vogel hier angeht, werden wir den kaum wieder starten lassen können, wenn die Vermüllung der Datenspeicher in diesem Tempo voranschreitet«, ergänzte O’Hara.
    Wenig später fiel die Ortung aus. Aber da gute Sicht herrschte, war es für eine geübte Pilotin wie O’Hara keine Schwierigkeit, die Siedlung auch so anzufliegen. Sie lag am Fuß eines sehr charakteristischen Gebirges. Eine Kette von zwanzig bis dreißig Kilometer hohen Vulkankratern zog sich über tausend Kilometer fast parallel zum Äquator, bis sie sich mit einer anderen Gebirgsformation traf. Beide zusammen bildeten beim Anblick aus dem All ein T.
    O’Hara steuerte Kar’Anan den Umständen entsprechend sicher an. Die charakteristischen Kuppelbauten waren deutlich zu sehen. Das Sonnenlicht des Zentralgestirns von Kessimu spiegelte sich in dem teilweise transparenten Material. Zylinderförmige Silos nahmen die Rohstoffe auf, die in einer vollautomatischen Fabrik sofort weiterverarbeitet wurden. Normalerweise brachte ein steter Strom von Transportgleitern sie nach Kar Kessimu, von wo aus sie dann für den interplanetaren Transport verschifft wurden.
    Aber Kar’Kessimu existiert nicht mehr! , rief sich David Stein ins Gedächtnis. Während des Anflugs auf Kar’Anan schweiften seine Gedanken kurz ab. Die marsähnliche Landschaft von Kessimu VII ließ ihn an jene Welt im Sol-System denken, die auch für ihn im Verlauf der letzten Jahre zur zweiten Heimat geworden war.
    Den roten Planeten.
    Die Heimat seiner Freundin Wyona.
    Ihre Worte klangen ihm im Kopf. Worte, die auf nichts anderes hinausliefen, als dass sie ihre Beziehung in einen Hold -Status versetzt hatten. Eine Pause, so lautete die offizielle Sprachregelung zwischen ihnen. Aber Stein befürchtete, dass das nur der Anfang vom Ende war. Irgendwann hat es so weit kommen müssen , dachte Stein. So faszinierend es ist, an Bord eines Raumschiffs von Krisenherd zu Krisenherd durch das All zu fliegen – ein beziehungsfreundlicher Beruf ist das nun wirklich nicht …
    Weitere Gedanken daran, dass es zwischen ihm und Wyona vielleicht schon zu Ende war, versuchte er zu verdrängen. Die aktuelle Lage hatte schon genug entmutigende Aspekte.
    Die Landung, die O’Hara wenig später in der Nähe der Kuppelbauten hinlegte, war für ihre Verhältnisse ungewöhnlich holprig.
    Edward Stroemfeld verdrehte die Augen, nachdem alles vorbei und die L-2 noch fast zweihundert Meter über den trockenen, aufgesprungenen Wüstenboden von Kessimu VII geschrammt war.
    »Sagen Sie jetzt nicht, dass Sie das besser gemacht hätten, Stroemfeld!«, kam O’Hara einer bissigen Bemerkung des Rudergängers der SIKANDER zuvor. »Der Höhenmesser und die hinteren Antigravmodule haben sich auf den letzten zweihundert Metern vor der Landung noch von der Kontrolle durch den Bordrechner verabschiedet – und unter solchen Umständen sollten Sie mir das erst einmal nachmachen!«
    »So wie es aussieht, ist die Maschine jetzt in einem Zustand, der das wohl definitiv ausschließt«, erwiderte Stroemfeld säuerlich.
    David Stein blickte erst auf die Anzeigen der Funkanlage und anschließend aktivierte er seinen persönlichen Kommunikator.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Sir?«, fragte O’Hara.
    »Wir bekommen ein automatisches ID-Signal der Siedlung«, stellte er etwas irritiert fest. »Ich schlage vor, wir ziehen unsere Druckanzüge an und verlassen die Fähre, um uns umzusehen!«
    »Lassen Sie Corporal Masters und mich vorangehen, Sir!«, schlug Sergeant Galt vor.
    Stein drehte sich zu den beiden um.
    »In Ordnung.«
     
    *
     
    Wenig später traten die beiden Marines mit dem Gauss-Gewehr im Anschlag ins Freie. Über dem nahen Gebirgszug brauten sich einige der gefürchteten Gewitter zusammen, die für Kessimu VII so charakteristisch waren. Um die Krater hatten sich jeweils Kränze aus schmutzig-weißen Wolken gebildet, aus denen Feuerstrahlen herab schossen, die bis zu zwanzig Sekunden lang sichtbar blieben und sich dabei immer weiter auszudehnen schienen.
    »Hier brennt die Luft!«, meldete sich Son Galt über Helmfunk.
    »Ich glaube, der Einsatz eines Thermostrahlers dürfte sich unter diesen Umständen wohl prinzipiell verbieten«, gab Doy Masters zurück.
    »Es sei denn, man ist selbstmörderisch veranlagt!«
    »Du sagst es.«
    Corporal Masters griff an die Hüfte und trennte sein

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