Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)
behandelt hatten. Die Starr und Kridan waren auch nicht besser. Und die Mantiden und Shisheni waren einfach zu fremdartig, als dass Saizew auch nur die geringste Sympathie für einen von ihnen gehabt hätte.
Seiner Meinung nach passten Menschen und Fremde einfach nicht zusammen und sollten unter sich bleiben. Deshalb war es ein furchtbarer Schock für ihn gewesen, als in den Medien verkündet wurde, dass die Solaren Welten zusammen mit eben all diesen Fremden ein wissenschaftliches, wirtschaftliches und kulturelles Abkommen schließen wollten – eine Verbrüderung in der sogenannten Interstellaren Union.
Saizews erste Reaktion war Fassungslosigkeit gewesen. Darauf folgten Empörung und Wut und schließlich der Vorsatz, das niemals zuzulassen. Zu seinem Glück war er mit dieser Ansicht nicht allein. Eine radikale Fraktion von Pro Humanity unter Führung des Anthropologen Sebastian Walker teilte seine Bedenken und rief die Öffentlichkeit zu Protesten gegen diese geplante Union auf. Sebastian Walker war Vorsitzender und Leiter einer radikalen Fraktion von Pro Humanity, die besonders für die Verteidigung der Rechte der Menschheit gegenüber Fremdrassen eintrat. Darüber hinaus propagierte er auch eine strikte Trennung der Menschen von allen Aliens.
Saizew hatte sich dieser Fraktion angeschlossen und sich mit all seinem Wissen und Können in den Dienst ihrer Sache gestellt. Er würde alles dafür tun, um der Menschheit den ihr gebührenden Platz im Universum zu sichern.
Und dafür durfte diese vermaledeite Interstellare Union niemals geschlossen werden …
*
Shesha’a, Kommandantin des ersten Überlichtschiffes der Shisheni, betrachtete den langsam näherkommenden Planeten Erigu auf dem Hauptbildschirm und ließ ihre Gedanken schweifen.
WEITE REISE , dachte sie mit einem Anflug von Zufriedenheit. Ja, dein Name passt zu dir, du wunderbares Schiff, denn du hast nicht schon jetzt die weiteste Reise hinter dich gebracht, die je ein shishenisches Schiff unternommen hat. Du wirst sogar noch viel weiter reisen. Und ich bin sehr gespannt darauf, was wir dort alles entdecken werden.
Die WEITE REISE war sofort von Shishena aus gestartet, nachdem Botschafterin Kimusha’a der Herrscherin Sishu’a gemeldet hatte, dass die Expedition, die ins vermutliche Ursprungsgebiet der Morax führen sollte, beschlossen worden war. Shesha’a war unglaublich stolz auf das erste Überlichtschiff ihres Volkes und ebenso stolz auf ihre Crew, von denen jeder der Beste auf seinem Gebiet war.
Zwar besaßen die Shisheni ein Bildungssystem, in dem jeder Einzelne in elf Jahren das gesamte Wissen des Volkes lernte, was ihnen aufgrund ihres fotografischen Gedächtnisses nicht schwerfiel. Deshalb konnte der Navigator jederzeit die Ortungsoffizierin ersetzen, und der für die Kommunikation Zuständige war jederzeit in der Lage, die Ärztin zu unterstützen. Jeder konnte jeden ersetzen. Aber diese Besatzung hatte nicht nur für jedes ihrer Spezialgebiete Zusatzausbildungen erhalten. Sie alle waren Mitglieder einer Sh’gash , der obersten Elite ihrer jeweiligen Berufsgruppe. Dass Shesha’a zur Kommandantin der WEITE REISE ernannt worden war, erfüllte sie zusätzlich mit einem ganz persönlichen Stolz.
Shisheni, ich werde euch allen dienen mit meinem Können und meinem Leben , versprach sie stumm ihrem Volk. Sie sah auf, als Kashu’u eintrat, der Taktikoffizier und Waffenspezialist. Ein kurzes Rascheln seiner Schuppen zeigte, dass er sie zu sprechen wünschte.
»Was gibt es, Kashu’u?«
»Ich habe die Analysen der fremden Waffensysteme abgeschlossen, so weit sie uns bekannt sind.«
Kashu’u hatte, bevor er zur WEITE REISE abberufen worden war, zusammen mit einem Stab Waffentechniker an einer Analyse der Waffensysteme aller Völker gearbeitet, die die Shisheni kannten. Das Ziel war es, für die shishenischen Schiffe – besonders für alle Nachfolger der WEITE REISE – einen möglichst umfassenden Schutz zu entwickeln.
Der primäre Schutz des Schiffes war seine Außenhaut, die aus mehreren Schichten Emuyili bestand, einem Stoff, der bisher nur im Heimatsystem der Shisheni gefunden worden war. Er besaß ein paar Eigenschaften, die ihn für alle anderen Völker überaus wertvoll machte. Er widerstand weitgehend auch konzentriertem Beschuss, war ein hervorragender Isolator und ließ keine Scannerstrahlen durch. Er war aber auch der Grund, weshalb die J’ebeem zweimal versucht hatten, Shishena zu erobern und die Menschen die
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