Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
rege Austausch von Nachrichten Dana einen interessanten Einblick in die Gefühlswelt der Shisheni gegeben. So effizient sie in allem anderen waren, ihr Privatleben war dagegen geprägt von tiefer Zuneigung und einem ungewöhnlich starken Gefühl von Fürsorge. Außerdem legten sie im privaten Bereich eine Verspieltheit an den Tag, die im krassen Gegensatz zu ihrer sonstigen Effizienz stand. Und sie konnten von einer Sekunde auf die andere von Privat auf Beruf »umschalten«.
    »Interessante Landetechnik«, bemerkte Yngvar MacShane trocken, nachdem die WEITE REISE wohlbehalten auf dem Boden aufgesetzt hatte. »Sind das jetzt die Starr mit einem neuen Schiffstyp oder die Shisheni?«
    »Shisheni«, antwortete Dana und konnte sich nicht verkneifen hinzuzufügen: »Meine Schwester ist die Kommandantin.«
    MacShane sah sie mit einem Blick an, als hege er in diesem Moment gewisse Zweifel über ihre Zurechnungsfähigkeit. »Aha«, sagte er gedehnt. »Ihre Schwester ist Kommandantin eines shishenischen Schiffes. Interessant.«
    Dana verkniff sich ein Lachen. »Kommen Sie, ich stelle Sie ihr vor.«
    Sie joggten Seite an Seite zum Landefeld und kamen dort an, als Siron Talas Shesha’a und zwei andere Shisheni gerade zum Verwaltungsgebäude führte.
    MacShane betrachtete sie aufmerksam, denn dies war seine erste Begegnung mit diesem Volk. Die Shisheni ähnelten überdimensionalen Riesenschlangen von insgesamt 4 bis 5 Metern Länge. Dazu besaßen sie sechs Gliedmaßen: zwei stämmige Beine ungefähr in der Mitte ihres Körpers, auf denen sie aufrecht gingen mit krallenbewehrten Klauen an den Enden, ein mittleres, etwas dünneres Armbeinpaar, die sie wahlweise als Hände oder zusätzliche Laufbeine benutzten und ein Armpaar, das ungefähr dieselben Maße wie die der Menschen hatte. Wenn sie alle sechs Gliedmaßen zum Laufen benutzten, konnten sie eine beachtliche Geschwindigkeit an den Tag legen.
    Aufgerichtet auf ihren Hinterbeinen – wie sie sich meistens bewegten – maßen sie zwischen 1,70 und 1,80 m, wobei sie ihren 2 bis 2,50 m langen Schlangenschwanz hinter sich herzogen. Ihre Schuppenhaut war einheitlich silbergrau mit für Menschen kaum wahrnehmbaren Farbnuancen. Die einzige Möglichkeit, die einzelnen Individuen zu unterscheiden, war neben den individuellen Gesichtszügen nur ein auf die Kopfplatte beschränktes blaues Fleckenmuster, das bei jedem Wesen einmalig war. Nicht einmal Zwillinge, die aus demselben Ei schlüpften, hatten das gleiche Muster. Außerdem besaßen die Shisheni sehr ausdrucksvolle, faustgroße grüne Augen, die alles um sie herum registrierten.
    Deshalb wurden Dana und MacShane auch sofort von ihnen bemerkt. Ein Shisheni fletschte den Schlangenmund zur Imitation eines menschlichen Grinsens und rannte mit vier ausgestreckten Armen auf sie zu.
    »Dana! Wie schön dich zu sehen!«
    Ehe Dana sich versah, hatte Shesha’a sie in einer shishenischen Umarmung regelrecht eingewickelt.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Shesha’a«, antwortete Dana schmunzelnd und genoss MacShanes verblüfftes Gesicht, wobei sie sich allerdings nicht sicher war, ob seine Verblüffung der emotionalen Begrüßung galt oder der Tatsache, dass Shesha’a ausgezeichnetes Solar sprach.
    »Shesha’a, das ist Professor MacShane, ein Kryptologe, der uns auf der Expedition begleitet. – Professor MacShane, meine Schwester Shesha’a.«
    Shesha’a löste sich von Dana und reichte MacShane nach menschlicher Art die Hand, die er etwas zögernd ergriff. »Yngvar MacShane?«, vergewisserte sie sich und fügte auf sein Nicken hinzu: »Ich habe Ihre Publikation über den Vergleich religiöser Symbole bei den bekannten raumfahrenden Völkern gelesen. Ich würde gern mit Ihnen darüber diskutieren. Bei Gelegenheit, falls Sie einverstanden sind. Und sollten Sie interessiert sein, dem noch ein Kapital über shishenische Religion und ihre Symbole hinzuzufügen, sind ich und Priesterin Hashushai gern bereit, Ihnen die erforderlichen Informationen zu liefern.«
    »Äh, ich komme gern darauf zurück«, sagte MacShane perplex. »Ich habe nicht erwartet, dass mein Buch bei Fremdvölkern Beachtung findet. Selbst meine Studenten lesen es nur, wenn sie müssen, aber nicht freiwillig.«
    »Dann sind ihre Studenten nicht sehr intelligent«, schloss Shesha’a daraus. »Das Buch enthält einige sehr wichtige Erkenntnisse.«
    Dana war nicht minder verblüfft als der Professor. Bis sie ihm in der Hohlwelt begegnet war, hatte sie noch nie von Yngvar

Weitere Kostenlose Bücher