Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)
werden, abgelehnt und darum gebeten, seinen Kommandanten als Taktischer Offizier auf sein neues Schiff begleiten zu dürfen. Siron hatte das Angebot nur zu gern angenommen, denn Unar war ein hervorragender Taktiker und hatte seine Karriere in der Flotte als Waffenoffizier begonnen.
»Die Störfeldbomben«, fuhr er jetzt fort, »funktionieren auf dieselbe Weise wie die Raumminen, allerdings mit dem Unterschied, dass sie nicht als ›Teppich‹ ausgestreut werden, sondern gezielt auf ein gegnerisches Schiff abgefeuert werden können. Die Wirkung ist dieselbe wie bei den Minen.«
»SEDONGS RACHE verfügt über die üblichen Graser«, sagte Mirrin-Tal. »Zusätzlich haben auch wir drei Geschütze für Fusionsraketen.«
»Gauss-Geschütze und Plasmaschirm«, meldete Dana für die STERNENFAUST.
»Fusionsraketen, Antimaterie-Bomben und Antimaterie-Bomben-Abwehr«, zählte Kaishuk für die FLAMMENZUNGE auf.
»Die WEITE REISE verfügt über Langstreckenraketen mit Verfolgungsmodus«, ergänzte Shesha’a.
»Das heißt?«, fragte Mok Unar nach.
»Wir waren noch nicht in der Lage, eine Abschussvorrichtung zu entwickeln, die eine Rakete mit einer hohen Geschwindigkeit ausstattet. Um diesen Nachteil auszugleichen, enthält jede ein Steuergerät, das sie auf das ursprüngliche Ziel programmiert. Das heißt, dass jede abgefeuerte Rakete ihr Ziel so lange verfolgt, bis sie es trifft oder vernichtet wird. Sollte das Ziel vor einem Treffer anderweitig vernichtet werden oder rechtzeitig im Bergstromraum verschwinden, zerstört sich die Rakete selbst. Außerdem sind der Steuerautomatik die Daten aller befreundeten Schiffstypen einprogrammiert, damit sie nicht aus Versehen auf eins von unseren Schiffen losgeht. Und natürlich kann sie jederzeit durch Fernzündung gesprengt werden, falls die Automatik versagt. Unsere Raketen sind zwar noch nicht schnell, aber wenn sie treffen, verursachen sie sehr große und sehr hässliche Löcher.«
»Nicht übel«, fand Unar.
»Darüber hinaus haben wir auch Laserkanonen«, fuhr Shesha’a fort. »Doch deren Feuerkraft ist noch nicht sehr stark. Wir haben sie aus unseren Jägern ausgebaut und hatten noch nicht die Möglichkeit, sie für ein so großes Schiff wie die WEITE REISE zu modifizieren. Wir können sie deshalb nur im Nahbereich wirkungsvoll anwenden. Aus diesem Grund haben wir auch fünf Jäger mitgenommen, die im Nahbereich eingesetzt werden können. Aber die Stärke unseres Schiffes liegt natürlich in erster Linie in seinem Emuyili-Panzer, der für fast alle uns bekannten herkömmlichen Waffen undurchdringlich ist. Deshalb würden wir in den entsprechenden Situationen die Vorhut bilden.«
»Wir werden auf das Angebot zurückkommen«, entschied Siron.
»Die LEKKEDD hat leider keine Bewaffnung und auch keine Schutzschilde«, sagte Kkiku’h. »Sie ist schließlich eine Privatjacht und kein Kampfschiff. Falls es zu einem Kampf kommen sollte, werden wir uns deshalb vernünftigerweise im Hintergrund halten.«
»Das ist alles recht vielversprechend«, fand Siron. »Für alle Fälle sollten wir uns noch auf eine Taktik einigen, die wir anwenden, wenn es zum Kampf kommt.«
Und niemand zweifelte daran, dass die Wahrscheinlichkeit dafür relativ groß war …
*
Während die Schiffskommandanten über die Expedition beratschlagten, fand in einem der Frachträume der RHEINGOLD, des zuletzt angekommenen Versorgungsschiffs der Solaren Welten, eine Konferenz ganz anderer Art statt.
Marco Saizew saß mit Simon Yamato und vier weiteren Verschwörern zusammen und schmiedete einen Plan, wie sie die Expedition verhindern und ihrer Sache bestmöglich dienen konnten.
»Wir müssen die Sache noch heute über die Bühne bringen«, sagte Simon Yamato. »Die Kommandanten und andere wichtige Leute sitzen gerade zusammen, um die letzten Einzelheiten zu klären. Die Bestückung der Schiffe ist schon abgeschlossen. Das bedeutet, dass der Aufbruch wahrscheinlich morgen, spätestens aber übermorgen stattfindet.«
»Wie genau wollen wir es anstellen?«, fragte Kamapa Patrakos. »Ich glaube nicht, dass wir irgendwelche Sprengladungen unbemerkt an den Außenwänden der Schiffe anbringen können.«
»Das wird auch nicht nötig sein«, antwortete Yamato. »Wir werden die Sprengladungen ins Innere der Schiffe schleusen.«
Saizew lachte verächtlich. »Und wie wollen Sie das anstellen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die J’ebeem oder gar die Kridan uns einfach so an Bord ihrer Schiffe
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