Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)
lassen.«
»Natürlich nicht.« Yamato klopfte auf eine Kiste, die neben ihm stand und eine von fünf gleichartigen Behältern darstellte. »Die Aliens werden sie freiwillig an Bord nehmen.«
Er öffnete die Kiste. Zum Vorschein kam eine in Schutzfolien eingewickelte Kugel aus Chrysokoll mit einem Durchmesser von dreißig Zentimetern.
»Dieses kleine Geschenk«, erklärte Yamato, »lässt die Kommandantin der STERNENFAUST ihren Mitstreitern zukommen als Symbol für das gute Gelingen der Expedition. Da wir ja jetzt alle beste Freunde sind und uns so wahnsinnig lieb haben«, fügte er sarkastisch hinzu.
»Und in der Kugel ist der Sprengsatz versteckt?«, vermutete Saizew.
»Quatsch!«, beschied ihm Yamato. »Falls einer von den Typen misstrauisch werden sollte und das Ding untersucht, werden sie nichts weiter finden als massiven Chrysokoll. Nein, der Sprengsatz befindet sich in der Kiste. Sie hat einen doppelten Boden. Genauer gesagt besteht der gesamte Boden bis in Höhe von zehn Zentimetern massiv aus Sprengstoff.«
Kamapa Patrakos betrachtete die Kiste skeptisch. »Aber das bisschen reicht doch nicht aus, um die Schiffe zu zerstören.«
»Das ist auch nicht der Zweck des Manövers«, erklärte Yamato. »Die Explosion – die wir übrigens per Fernzündung auslösen, damit sie alle gleichzeitig hochgehen und keiner Gelegenheit hat, die anderen noch rechtzeitig zu warnen – richtet genug Schaden an, dass ein guter Teil der unmittelbaren Umgebung demoliert wird. Und natürlich reißt sie alle in Stücke, die sich in unmittelbarer Nähe aufhalten. Da die Opfer glauben, dass die STERNENFAUST dahintersteckt, wird es einige Aufregung geben. Die Expedition findet jedenfalls nicht statt. Oder doch wenigstens nicht unter Mitwirkung der Solaren Welten. Und sobald die Regierungen der anderen Völker erfahren, dass die Menschen falsch spielen, dürfte diese unselige Interstellare Union ebenfalls gestorben sein. Zumindest die Mitgliedschaft der Solaren Welten darin. Was genau das ist, was wir erreichen wollen.«
»Schön und gut«, gab Saizew zu bedenken, »aber was ist, wenn die anderen deswegen wieder einen Krieg mit uns beginnen? Oder wenn die Regierung denen glaubhaft machen kann, dass nur Captain Frost allein die Schuld daran trägt und die Regierung nichts damit zu tun hat? Dann war alles umsonst.«
»Keineswegs«, widersprach Yamato ungeduldig. »In dem Fall war das eben nur der erste derartige Sabotageakt, dem immer weitere folgen werden, bis auch die beredtsten Engelszungen der Regierungsdiplomaten keinem Fremdvolk mehr glaubhaft machen können, dass irgendwelche Einzelpersonen dahinterstecken und die Regierung von nichts gewusst hat. Früher oder später werden die Fremden einsehen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen.«
Saizew war zwar immer noch der Meinung, dass der Plan in sich nicht ganz schlüssig war, doch er widersprach nicht weiter. Schließlich hatte er auch keine bessere Idee.
»Aber was ist mit uns?«, wollte er noch wissen. »Wenn der Plan funktioniert, werden die Typen sich bestimmt nicht nur an die STERNENFAUST und ihre Besatzung halten, sondern an alle Menschen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion hier noch aufhalten.«
»Und aus dem Grund werden wir uns dann eben nicht mehr auf Erigu aufhalten«, sagte Yamato. »Wir starten in zwei Stunden Richtung Heimat und werden den Sprengstoff erst zünden, wenn wir den Planeten schon verlassen haben. – Mann, machen Sie sich doch nicht ins Hemd, Saizew! Der Plan klappt schon. Wir werden diese Kisten in der letzten Vorratslieferung verstecken, die wir an Bord der STERNENFAUST bringen, sie dort auspacken und von da aus der Reihe nach ausliefern. Dann sieht es für jeden, der uns dabei beobachtet, so aus, als hätten wir diese Dinger« – er stieß die Kiste mit dem Fuß an – »direkt von der STERNENFAUST bekommen. Und wir sind in jedem Fall fein raus.«
Saizew war immer noch der Meinung, dass irgendetwas an dem Plan nicht stimmte und Yamato etwas übersehen haben musste. Aber er kam nicht dahinter. Deshalb stimmte er zu.
»Also machen wir uns an die Arbeit, bevor die Typen ihre Konferenz beendet haben.«
*
Sessu’u, frisch ernannter Versorgungsoffizier der WEITE REISE, versah seinen Dienst als Schleusenwächter. Vor Abschluss seiner Ausbildung vor einigen Monaten war er noch ein Physischer Helfer gewesen, einer jener noch in Ausbildung befindlichen jungen Shisheni, die ein Drittel ihrer Zeit damit verbrachten, allgemeine
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