Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)
können noch nicht weg«, sagte er, und seine Fühler zuckten unruhig hin und her. »Kikku’h ist verschwunden …«
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Troknak betrachtete das merkwürdige Insektenwesen von oben bis unten und war sich nicht sicher, was er mit ihm anfangen sollte. Vor allem irritierte ihn, dass er nicht wusste, was es war. Dass es sich um ein intelligentes Wesen handeln musste, war klar. Schließlich trug kein Tier Kleidung oder hantierte mit technischen Geräten.
Leider war eine Verständigung mit ihm nicht möglich, denn die klickenden Laute, die es von sich gab, waren komplett unverständlich. Vor allem interessierte Troknak, woher das Wesen kam und – noch wichtiger – ob es allein war. Allerdings hatte die diesbezügliche Befragung der Rhukapai keine brauchbaren Anhaltspunkte ergeben.
Sie hatten nur vage von Wesen aus einer ihrer Legenden berichtet, die sie das »Volk aus der Erde« nannten und das angeblich unterirdisch auf dem nördlichen Polkontinent lebte. Doch kein Rhukapai hatte je etwas davon gesehen und konnte deshalb auch nicht sagen, ob es dieses Volk tatsächlich gab oder wie es aussah.
Immerhin bestand die Möglichkeit, dass das stimmte, denn der Polkontinent war zumindest oberflächlich unbewohnt und unfruchtbar, aber von einem ausgedehnten Höhlensystem durchzogen. Troknak nahm Funkkontakt zu den übrigen 143 Stationen auf und fragte nach, ob dort ebenfalls solche Wesen aufgetaucht waren oder man etwas Ungewöhnliches bemerkt hatte. Die Antworten waren negativ. Und da er das Wesen nicht direkt ausfragen konnte, beschloss er, es erst einmal wie die Rhukapai arbeiten zu lassen, bis er sich entschieden hatte, ob und was er weiter mit ihm tun würde. Und natürlich auch, ob es vielleicht notwendig war, die Umgebung nach weiteren Wesen seiner Art abzusuchen …
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Kikku’h befand sich in einer überaus misslichen Lage und bedauerte zum ersten Mal in seinem Leben, von Berufs wegen neugierig zu sein. Zwar besaß er all seine Gliedmaßen noch – noch! –, aber er konnte sich des unguten Gefühls nicht erwehren, dass er sie sehr schnell verlieren konnte, falls er den Zorn dieser furchtbaren Wesen erregte. Leider schienen sie überaus leicht erregbar zu sein.
Da sie ihm alles abgenommen hatten, sogar seiner Kleidung, hatte er keine Möglichkeit, mit ihnen zu sprechen. Das schien diese Leute allerdings wenig zu stören. Nachdem sie festgestellt hatten, dass Kikku’h wohl intelligent, aber eine Verständigung mit ihm nicht möglich war – zumindest nicht mit Worten – hatten sie ihn einfach zu den Rhukapai befördert, die vor dem Gebäude in den Pflanzungen arbeiteten und ihm reichlich grob klargemacht, dass er zusammen mit ihnen die Tiliki-Früchte zu ernten hatte.
Kikku’h fügte sich gezwungenermaßen, besonders da er aus der gestenreichen Unterhaltung seiner Bewacher erkannt zu haben glaubte: Einige von ihnen hatten wohl dafür plädiert, ihn zu töten. Eine Flucht war jedenfalls unmöglich. Das Eingangstor war gesichert, und die Arbeiter wurden scharf bewacht von Aufsehern, die Kikku’h ganz besonders im Auge behielten.
Der Mantide tat also, was von ihm verlangt wurde. Doch er sah sich mit einem großen Problem konfrontiert, genauer gesagt sogar mit zwei. Niemand von der Reisegruppe wusste, wohin er gegangen war. Er hatte nicht einmal Trech’an oder seinen Piloten Sekk’at informiert. Deshalb wussten sie auch nicht, wo sie ihn suchen sollten, wenn sie ihn irgendwann vermissten. Außerdem neigte sich der Selenspiegel in seinem Stoffwechsel rapide dem Nullpunkt zu. Da Mantiden Selen zum Überleben brauchten wie die Menschen Sauerstoff zum Atmen, würde Kikku’h, falls er nicht innerhalb der nächsten fünf Stunden Selen bekam, unweigerlich sterben …
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Sikona rannte so schnell sie konnte zurück zur Siedlung und blieb am Eingang verblüfft stehen. Instinktiv verschmolz sie ihr Äußeres wieder mit der Umgebung, um nicht gesehen zu werden. Hatte sie, nachdem sie den riesigen Mukkra gesehen hatte, der kein Mukkra war, schon halb erwartet, noch andere seiner Art anzutreffen, so sah die Realität ganz anders aus. Zwar war noch ein zweiter falscher Mukkra in der Siedlung, zusammen mit ihm aber auch noch andere Wesen, von denen einige wie riesige Ilifi-Würmer aussahen. Und wieder andere besaßen Formen, für die Sikona keinen Vergleich fand.
Durch ihre Erfahrungen im Algorai vorsichtig geworden, blieb sie erst einmal verborgen und schlich sich näher heran, um diese Fremden zu
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