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Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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beobachten. Von ihrem Volk waren sie offensichtlich freundlich aufgenommen worden. Sikona hätte sie für Götter gehalten, wenn sie nicht inzwischen überzeugt gewesen wäre, dass es die Götter so wenig gab, wie die Hohen Diener deren Diener waren. »Hoch« waren die jedenfalls nur in ihrer Gestalt.
    Die fremden Gäste unterhielten sich in einer Sprache, die Sikona nicht verstehen konnte. Deshalb war sie erleichtert, als sie Dorkon und Falisha auf sie zugehen sah. In dem Moment, da die beiden anfingen, mit den Fremden zu sprechen, antworteten diese ihnen in der Sprache der Rhukapai.
    »Einer unserer Freunde ist verschwunden, Priesterin Falisha«, sagte einer von ihnen. »Wir müssen ihn suchen. Dürfen wir uns in der Umgebung umsehen?«
    »Aber natürlich«, stimmte Falisha sofort zu. »Ihr dürft nur nicht zum Algorai gehen.«
    »Aber er ist im Algorai!« Sikona ignorierte ihre Pflicht als Priesterin, dass sie das Geheimnis ihrer Kaste zu wahren hatte und wurde wieder sichtbar, wofür sie von Falisha einen scharfen Laut des Vorwurfs zu hören bekam.
    »Sie haben also tatsächlich dieselbe Fähigkeit wie die Rhukani«, sagte ein anderer Fremder. »Sie können ihre Umgebung perfekt nachbilden und sich auf diese Weise unsichtbar machen.«
    Falisha wurde grün vor Schreck. »Ihr wisst das? Aber das ist ein Geheimnis unserer Priesterschaft, das wir niemals preisgegeben haben. Bis jetzt jedenfalls«, fügte sie mit einer Geste zu Sikona hinzu, die nichts Gutes verhieß. »Dies ist Priesterin Sikona aus dem Haus der Achten Erwählten«, stellte Falisha Sikona vor und fragte sie: »Aber woher willst du wissen, dass der Freund unserer Gäste im Algorai ist?«
    »Ich war dort«, gab sie unumwunden zu und bemerkte, dass Kunosh jetzt herankam, die Haut blauschwarz vor Ärger.
    Damit stand ihr unweigerlich die nächste unangenehme Auseinandersetzung mit ihm bevor. Nun, Sikona hatte ja ohnehin vorgehabt, ihren Leuten die Wahrheit über das Algorai und die Hohen Diener zu berichten. Also konnte sie es ebenso gut jetzt gleich tun.
    »Ich wollte wissen, was im Algorai wirklich vor sich geht«, gab sie zu. »Und ich habe es herausgefunden. Die Hohen Diener, die vorgeben, unseren Göttern zu dienen, sind gar keine Diener der Götter. Sie halten die Auserwählten im Algorai gefangen, lassen sie für sich arbeiten und schlagen sie sogar. Und die unzähligen Auserwählten, die von Himmelsschiffen abgeholt werden, sind ebenfalls nicht zu den Göttern gebracht worden, sondern zu anderen Hohen Dienern.« Das war zwar nur eine Vermutung, aber das musste Sikona ihren Zuhörern ja nicht sagen. »Ich weiß außerdem von Takrun, dass die Hohen Diener die Götter nicht verehren. Wer immer sie sind, sie benutzen uns für ihre eigenen Zwecke.«
    »Das ist nicht wahr!«, protestierte Kunosh aufgebracht. »Das erfindest du nur, um der Strafe zu entgehen, die dich für deinen Frevel erwartet!«
    Doch Sikona ließ sich nicht von ihm einschüchtern. »Es ist die Wahrheit, Kunosh«, beharrte sie. »Und du hast wahrscheinlich davon gewusst. Du bist Gotarim , das Bindeglied zwischen den Hohen und uns. Du kannst mir nicht erzählen, dass du bei deinen Besuchen im Algorai von all dem nichts mitbekommen hast. Du hast es gewusst und trotzdem zugelassen, dass wir ihnen alle 44 Zyklen unsere Kinder geben, die von ihnen schlecht behandelt und geschlagen werden.«
    »Ich höre deinen Lügen nicht länger zu, Sikona!«, wehrte sich Kunosh, doch die plötzliche Graugrünfärbung seiner Haut bewies, dass er sich ertappt fühlte. »Du wirst dich für deinen Frevel verantworten müssen. Und diese Fremden ebenfalls!« Er drehte sich um und ging davon.
    Dana wandte sich an Sikona. »Sie sagen, Sie haben unseren Freund im Algorai gesehen. Sind Sie sich sicher?«
    Sikona deutete auf Trech’an. »Er sieht aus, wie der dort. Und er hatte das hier bei sich.« Sie reichte Dana das Gerät, das sie gefunden hatte.
    »Das ist Kikku’hs Kamera«, erkannte Trech’an sofort.
    Dana reichte sie ihm. »Lassen Sie uns einmal sehen, was er zuletzt aufgenommen hat.«
    Trech’an nahm das Gerät und schaltete es auf Wiedergabe. Auf dem kleinen integrierten Bildschirm erschienen Kikku’hs letzte Bilder. Sie zeigten eine Horde auf ihn zustürmender – Morax-Krieger.
    »Wie grauenvoll!«, entfuhr es Trech’an. »Kikku’h ist in größter Gefahr! Wir müssen ihm sofort helfen!«
    Siron gab einen verächtlichen Laut von sich. »Ich will Sie nicht Ihrer Illusionen berauben, Trech’an,

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