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Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Raumschiffe.« Sie wandte sich an den diensthabenden Kommunikationsoffizier. »Fähnrich Dunston, auf den Schirm damit. Das dürfte für Bruder William äußerst aufschlussreich sein!«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    Dunston nahm ein paar Schaltungen vor. Im nächsten Augenblick erschien erneut das Gesicht des hestanischen Beamten auf dem Bildschirm, der es nicht für nötig befunden hatte, sich vorzustellen.
    Bruder William nahm an, dass dieses für Menschen recht abweisend und schroff wirkende Verhalten innerhalb des Sozialgefüges der Hestan durchaus seinen Sinn hatte.
    Die Aufzeichnung lief.
    »Ich möchte Ihnen die freudige Mitteilung machen, dass wir zwei Ihrer Spezies für würdig befunden haben, die Oberfläche von Hestanor A zu betreten. Es handelt sich um die Kridan und die Menschen. Den Angehörigen aller anderen Gattungen an Bord ihrer Schiffe ist es strengstens untersagt, eine der Hestanor-Welten zu betreten. Wir müssen die Kommandanten dieser Schiffe im Übrigen auch bitten, einen gewissen Mindestabstand von zwei Astronomischen Einheiten von unserer Hauptwelt zu halten.«
    »Wenigstens gibt es unter den Mitgliedern unserer Expedition überhaupt genetisch würdige Gesprächspartner«, meinte van Deyk mit einem sarkastischen Unterton.
    Fähnrich Dunston meldete sich nun zu Wort. »Ich bekomme hier gerade noch eine Botschaft ohne Audio- oder Videostream herein«, erklärte der derzeitige Vertreter von Lieutenant Jamil auf dem Posten des Kommunikationsoffiziers. »Darin werden noch ein paar Bedingungen nachgeschoben.«
    Frost runzelte die Stirn. »Lassen Sie hören – so unverschämt es auch sein mag!«
    »Die Höchstzahl der Expeditionsteilnehmer wurde auf vier festgelegt. Außerdem müssen sich diese von einem Shuttle der Hestan aus dem Orbit abholen, genetisch durchchecken und nach Gegenständen durchsuchen lassen, die als Waffe benutzt werden könnten.«
    »… als Waffe benutzt werden könnten!«, wiederholte Prost den Satz mit sarkastischem Unterton. »Wahrscheinlich müssen wir die Oberfläche von Hestanor A barfuß betreten, weil man ja schließlich auch die zur Star Corps Uniformkombination gehörenden Stiefel jemandem an den Kopf werfen könnte!« Frost atmete tief durch. Sie wandte sich an Austauschoffizier Sun-Tarin, der sein Vogelgesicht kaum in ihre Richtung drehte, was keineswegs ein Zeichen für Unhöflichkeit war, sondern einfach daran lag, dass der Kridan einen viel größeren Blickwinkel hatte.
    »Sie werden Ihren Schnellkurs zum Rudergänger unterbrechen müssen, Sun-Tarin. Außerdem wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie Ihren Leuten begreifbar machen, dass Sie der Beste dafür sind und man nicht irgendeinen anderen Kridan-Teilnehmer bestimmt.«
    »Ja, Ma’am.«
    Wenn Sun-Tarin mit seiner Vogelstimme das Wort Ma’am hervorkrächzte, klang das immer ein bisschen wie das Meckern einer Ziege. Obwohl der Kridan wahrscheinlich gar nicht in der Lage war, ein Schmunzeln richtig zu interpretieren, bemühte sich Frost darum, es zu unterdrücken. Erstaunlich genug, dass er problemlos einer Frau gehorcht, obwohl auf Kridan-Schiffen niemals weibliche Kridan Dienst tun – geschweige denn ein Kommando führen , dachte Frost. Aber da Frost nicht in der Lage war, Eier zu legen, sah er sie nicht als wirklich weiblich an und geriet so auch nicht in Konflikt mit den Geboten des kridanischen Glauben.
    »Sie möchte ich natürlich auch gerne dabei haben, Bruder William«, wandte sich Frost an den Christophorer.
    »Wenn könnte man als Nummer vier mitnehmen?«
    »Ich schlage Professor von Schlichten vor«, sagte Bruder William.
    Frost hob die Augenbrauen. »Dann übernehmen Sie es bitte auch, seinem Kollegen Professor Schmetzer diplomatisch beizubringen, weshalb er nicht mit dabei ist!«
    »Captain, hier kommt noch eine Transmission von Hestanor A«, meldete sich nun Fähnrich Dunston zu Wort. »Es handelt sich um die genetischen Codes von fünf Hestan.«
    »Vielleicht handelt es sich um die hestanische Variante einer Höflichkeitsgeste«, vermutete van Deyk und Bruder William schloss sich dieser Auffassung sofort an.
    »Sie scheinen uns genetisch als würdig akzeptiert zu haben«, stellte er fest. »Dr. Gardikov sollte das Datenmaterial untersuchen.«
    »Sorgen Sie für die Weiterleitung, Dunston«, wies Frost den Fähnrich an.
     
    *
     
    Sun-Tarin stellte vom Konferenzraum aus eine Verbindung zur SEDONGS RACHE her. Für die Kridan war es eine schwer zu schluckende Pille, dass nur einer der ihren an dieser

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