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Sternenfaust - 069 - In Ketten

Sternenfaust - 069 - In Ketten

Titel: Sternenfaust - 069 - In Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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wenig.
    Ragnarök warf die Stange zur Seite und zielte jetzt mit dem Gaussgewehr auf den Kopf des Morax.
    »Äh … soll ich, Ma’am? Sicherheitshalber …«
    »Nein! Lebendig nutzt er uns mehr.«
    Anhand der Meldungen erfuhr Dana, dass die Gruppe der Angreifer erfolgreich ausgeschaltet worden war. Sie stutzte kurz, dann mischte sie sich in den hektischen Funkverkehr der Marines: »Es waren fünf Morax, Sergeant. Einer liegt direkt hier bewusstlos beim Shuttle.«
    »Was? Ich komme sofort!« Sie hörte, wie Takashi Anweisung gab, augenblicklich zum Shuttle zurückzukehren.
    »Alle Achtung«, sagte der Sergeant, als er den ohnmächtigen Morax sah.
    Er schlug Ragnarök anerkennend auf die Schulter.
    »Holt die dicksten Stahl-Taue aus dem Shuttle, die ihr findet«, befahl er zwei Marines, die sich näherten.
    »Welche sollen wir nehmen, Sergeant?«
    »Die, die wir sonst benutzen, um das Shuttle oder andere Gegenstände bei Orkan-Alarm sicher zu vertäuen. Wickelt den Burschen gut darin ein.«
    »Denkt dran, wenn ihr ihn fesselt«, ergänzte Dana, »jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied …«
    »Aye, Ma’am.«
    »Fragen Sie doch Dr. Gardikov, ob sie die kleinen Kapseln mit dem Betäubungsgas dabei hat«, sagte Dana zu Ragnarök. »Zuerst fesseln wir das Monstrum, dann bekommt er eine der Kapseln ins Nasenloch mit einem kleinen Fernzünder. Sollte er randalieren oder sollte es ihm irgendwie gelingen, sich befreien, schicken wir ihn wieder ins Land der Träume.«
    Ragnarök nickte.
    Danas Blick glitt zu dem Höhleneingang. Gestützt von zwei Kameraden humpelte der Marine, der als erster von den Geschossen der Angreifer getroffen worden war, zu dem Shuttle, um sich dort von der Ärztin untersuchen zu lassen. Sie sah eine weitere Bewegung im Dämmerlicht. Es war die vielfältig verästelte Gestalt Sengs, und ihr wurde bewusst, dass er sich schon die ganze Zeit dort aufhielt.
    Er hat alles mitbekommen, den Angriff der Morax und unser Gefecht gegen sie …
    Nachdenklich nahm sie die Waffen des bewusstlosen Hühnen an sich und drückte sie Takashi in die Hand.
    »Schließen Sie das Zeug weg«, sagte sie zu ihm, »wenn wir zurück auf der STERNENFAUST sind, kommen sie in die gesicherte Waffenkammer. Die Männer sollen den Kerl sorgfältig untersuchen, wer weiß, vielleicht hat er noch ein paar Überraschungen an seinem Körper versteckt.« Sie wusste, dass das eher unwahrscheinlich war, aber man konnte ja nie wissen. Finten und Winkelzüge, und dazu gehörten ja auch verborgene Geheimwaffen, entsprachen im Grunde nicht dem Wesen der Morax. Ihre Art zu kämpfen war brutal und gnadenlos, gradlinig, immer mit dem Kopf durch die Wand.
    Im Grunde ziemlich anachronistisch … , überlegte sie. Eigentlich dürfte es sie gar nicht geben … Die Evolution auf der Erde hat gezeigt, dass sich solche Eigenschaften nicht unbedingt durchsetzen. Viel Panzer, wenig Hirn – das ist den Dinosauriern nicht unbedingt bekommen …
     
    *
     
    Es tut mir leid, dass wir unser Gespräch erst jetzt fortsetzen können, schrieb Dana auf die Tafel.
    Wenn das Schicksal uns hindert, das zu tun, was wir uns vorgenommen haben, so erinnert es uns daran, dass wir nicht allein unser Leben bestimmen, sondern den Händen und manchmal auch den Handlungen höherer Mächte ausgeliefert sind, antwortete Seng auf dem gleichen Weg. Die Wloom, so fuhr er fort, wurden auf besonders grausame Weise an diese Tatsache erinnert …
    Dana dachte einen Moment nach, dann verkniff sie sich die Gegenfrage, die sie impulsiv hatte stellen wollen. Die Wloom, du sprichst von deinesgleichen in der Mehrzahl. Gibt es also doch noch weitere Überlebende eures Volkes?
    »Manchmal ist es von Vorteil, sich nur auf schriftlichem Weg auseinanderzusetzen«, sagte sie mit gedämpfter Stimme zu Bruder William. Der Christophorer blickte sie nur an, während sich seine rechte Augenbraue leicht nach oben bewegte. Statt der Frage, die sie eigentlich stellen wollte, schrieb sie: Konnte Seng erkennen, ob es sich bei den Angreifern um diejenigen gehandelt hat, die zuvor die Welt der Wloom mit Tod und Verderben überzogen haben?
    Daran besteht kein Zweifel. Sie gehörten eindeutig zu den Todbringern und Zerstörern, antwortete Seng.
    Wir sind noch nicht außer Gefahr, fuhr Dana fort. Kurz nach Beendigung des Kampfes erfuhr ich von meinen Gefährten, die die übrigen Welten untersuchen, die um eure Sonne kreisen, dass sich auch dort noch versprengte Einheiten eurer Feinde, die auch unsere

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