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Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 074 - Kern der Macht (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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können.
    Leider gab es in der chemischen Abteilung der Snioranku nicht die Mittel, die er gebraucht hätte, um nach Weisung seines Kommandanten die Droge zu einem tödlichen Gift machen zu können. Vielleicht wäre ihm das mit etwas Experimentieren und einer Menge Zeit gelungen. Aber die hatten sie nicht. Immerhin würde diese Droge ihnen die Möglichkeit verschaffen, überhaupt erst einmal herauszufinden, wo sich die Schiffe befanden und möglicherweise, wie man dorthin gelangen konnte. Doch das war im Moment nebensächlich. Er musste überlegen, wie viel von der Droge er benötigte, um eine Station voller Morax ins Land der Träume zu schicken. Und vor allem, wie man sie am besten freisetzte.
    Ersteres war relativ schnell gelöst. Wie ihm die Leute, die auf Anweisung des Kommandanten ständig mit Scannen beschäftigt waren, auf seine Anfrage mitgeteilt hatten, war die Energie-Emission der Morax-Station auf dieser Ebene nicht größer als die, von der man sie freigelassen hatte. Deshalb konnte er davon ausgehen, dass sich darin wohl auch nicht gravierend mehr Morax befanden als in der anderen.
    Anhand der Anzahl der Morax, die in ihrem Gefängnis gescannt worden waren, konnte er sich relativ genau ausrechnen, wie viele sich maximal in dieser Station aufhielten.
    Das Problem war und blieb, wie die Droge in die Station kommen sollte, ohne dass sie gesehen wurden. Auch dafür waren Brekken schon einige Möglichkeiten eingefallen, die aber alle mehr oder weniger unvertretbare Risiken bargen. Wie es aussah, musste er mit der endgültigen Auswahl einer geeigneten Methode warten, bis sie vor Ort waren und danach einen Plan entwickeln.
    Er zählte die bereits abgefüllten Behälter mit dem Gas und beschloss, auch einige mit der Flüssigkeit zu befüllen. Das Ausbringen in den Luftkreislauf der Station wäre natürlich das Beste, aber für den Fall, dass das nicht machbar sein sollte, wäre die einzig andere Alternative, die Morax direkt mit dem Zeug in Hautkontakt zu bringen. Doch auch das würde sich letztendlich vor Ort entscheiden müssen.
    Bergon Sin erschien im Labor und musterte die ständig größer werdende Zahl der Gasbehälter.
    »Ich sehe, Sie machen Fortschritte, Dr. Dabruun«, stellte er fest. »Kommandant Talas möchte wissen, wie lange es noch dauert, bis wir aufbrechen können.«
    »Nur noch ein paar Stunden«, antwortete Brekken. »Ich denke, dass wir uns um die hiesige Mittagszeit herum auf den Weg machen können. Ich kann ja die Ungeduld des Kommandanten verstehen, aber den Verletzten hat diese ausgedehnte Ruhepause überaus gut getan. Jetzt haben sie alle eine hundertprozentige Überlebenschance. Vorher stand es bei dreien auf der Kippe.«
    »Ich weiß das durchaus zu schätzen«, versicherte Sin. »Sie leisten hervorragende Arbeit, Doktor.«
    »Vielen Dank.«
    Aus Sins Mund war das ein ungewöhnliches Kompliment. Seit Triumvir Dagis Rendoy ihn Siron Talas als Ersten Offizier unterstellt hatte, stand der Mann unter ständiger Beobachtung. Jeder hatte ihn verdächtigt, das Auge, Ohr, Sprachrohr und Überwachungsinstrument des Triumvirats an Bord der STOLZ DER GÖTTER zu sein. Daran hatte auch Sins Versicherung nichts geändert, dass er zur Expedition strafversetzt war, weil er ein zu großes Interesse an einer von Rendoys Nichten gezeigt hatte. Doch Sin hatte sich bisher dem Kommandanten, dem Schiff und der Crew gegenüber als loyal erwiesen.
    Jetzt fragte sich Brekken allerdings, worauf er hinauswollte, denn der Mann war sicher nicht nur gekommen, um ihm Komplimente zu machen.
    »Ja, Sie sind in der Tat ein wahrer Meister der Biochemie«, fuhr der Erste Offizier jetzt fort. »Ich frage mich, wie gut Sie wirklich sind.«
    »Nun, ein Blick in meine Personalakte hätte Ihnen das beantwortet«, stellte Brekken gleichmütig fest. »Und da ich weiß, dass die Handspeicher des Führungspersonals – also Ihrer und der des Kommandanten – diese Daten enthalten, haben Sie die Antwort auf diese Frage doch längst bekommen.«
    »In der Tat«, stimmte Sin ihm zu. »Aber auch die Personalakten sagen nicht alles über einen J’ebeem aus, was es Wissenswertes über ihn gibt.«
    »Subkommandant Sin, am besten, Sie sagen offen und frei heraus, was Sie von mir wollen«, forderte Brekken ihn auf. »Dann werde ich Ihnen wahrscheinlich auch eine konkrete Antwort auf das geben können, was Sie offenbar beschäftigt.«
    Sin blickte sich um und vergewisserte sich, dass niemand in unmittelbarer Hörweite war, ehe er mit

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