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Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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auch sicher, dass diese Äußerungen, die ihn erreicht hatten, von ihm stammten, aber der neue Anführer konnte ihn nirgends finden.
    ›Nimm all diese Eindrücke wahr und bewahre sie in deinen Zellen!‹, wiesen ihn die Worte des Mentors an. ›Denn sie sind die Grundlage deiner Existenz – und die Grundlage der Existenz aller Wloom. Sie enthalten den Sinn eures Daseins.‹
    ›Ist dieses Wissen denn nicht in den Wurzelbüchern enthalten?‹, fragte Seng.
    ›Doch. Aber in einer Form, die von euch heute kaum noch entschlüsselt, geschweige denn wirklich erfasst werden kann.‹
    Seng konnte seine Wissbegier kaum noch zügeln. ›Warum nicht?‹
    ›Beginnen wir mit dem Anfang …‹
    ›Was war am Anfang?‹
    ›Am Anfang war alles wüst und leer. Und die Urflut umspülte den Planeten einmal jeden Tag … Jeden Kontinent und alle Höhen und Tiefen der Welt, die für euch einfach nur die Welt ist …‹ Seng sah einen Planeten, der seine Sonne umkreiste und der seinerseits von einem Mond umkreist wurde. Die Entfernung des Mondes zu der Welt war so gering, dass er den planetaren Ozean ständig als Flutwelle hinter sich herzog.
    Die Wloom waren sich sehr wohl der Tatsache bewusst, wie die nähere kosmische Umgebung ihres Planeten aussah, obwohl sie niemals Raumfahrt oder das entwickelt hatten, was man außerhalb ihres Systems »höhere Technik« nannte. Aber der Inhalt der Wurzelbücher gab über solche Phänomene umfassend Auskunft. Und es gab überhaupt keinen Grund, am Wahrheitsgehalt dieser Aussagen zu zweifeln, denn sie stimmten letztlich mit den Himmelsbeobachtungen überein. Allerdings enthielten die Bücher auch Aussagen darüber, dass sich diese kosmische Umgebung des Wloom-Planeten innerhalb der letzten Million Sonnenumläufe erheblich verändert hatte.
    Wellen überspülten und umtosten Gestein. Hier und da brach Lava aus dem Inneren des Planeten hervor. Das chaotische Zeitalter des Krieges von Feuer und Wasser! , erinnerte sich Seng. Es gab so viele Legenden darüber in den Büchern. Und es war vor allem immer sehr schwer, die Ausschmückungen späterer Wloom-Schreiber von dem Original-Wissen der Mentoren sauber zu trennen.
    Die Hitze der hervorbrechenden Lava wurde durch den Wanderozean immer wieder gekühlt. Wasser verdampfte in gigantischen Wolken und kondensierte sogleich wieder in unbeschreiblichen Regenstürmen.
    Die Bahn des Mondes senkte sich von Umlaufbahn zu Umlaufbahn. Nicht viel – und Seng war sich der Tatsache bewusst, dass die Zeitbegriffe des damaligen Äons ganz andere gewesen waren, als sie heute Gültigkeit hatten. Aber der Mond am Himmel der Welt wurde immer größer und es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann er auf die Oberfläche des Planeten prallen würde. Schon längst rissen seine gewaltigen Gravitationskräfte nicht nur den Ozean mit sich, sondern zerrissen auch die oberen Bodenschichten, rissen sie empor und ließen sie wieder herabsinken. Spannungen von unvorstellbarem Ausmaß bauten sich auf und entluden sich in Oberflächen-Beben von zerstörerischer Kraft. So mancher Magma-Ausbruch kam nur deshalb überhaupt zu Stande.
    In der verhältnismäßig dichten Atmosphäre mit hohem Sauerstoffanteil zuckten Blitze aus riesigen dunkelgrauen Wolkengebilden hervor. Entladungen, in denen sich die pure Kraft des ursprünglichen Chaos zu zeigen schien, das nach der allgemeinen Vorstellung der Wloom irgendwann einmal das ganze Universum erfüllt hatte.
    Aber mit einem Mal änderte sich das Bild. Auf einem Brocken Lavagestein, das soeben von der davonziehenden Flut freigegeben worden war, war ein quallenartiges, schillerndes Gebilde hängen geblieben, aus dessen Körpermitte mehrere tentakelartige Fortsätze hervorragten. Die Oberfläche veränderte die Farbe je nach Sonneneinstrahlung.
    ›Das waren eure Vorfahren‹, erklärte der Mentor.
    ›So sah Sengeng aus? In den Schriften wird er anders geschildert.‹
    ›Nein, das war zu einer Zeit, als noch niemand wie Sengeng existierte und kein Wloom auch nur je einen einzigen Gedanken gefasst hatte.‹
    ›Die Zeit des unbewussten Dunkels …‹
    ›So ist es.‹ Dann wurde Seng gezeigt, wie Sternenschiffe der Mentoren auftauchten. Goldene Schiffe. Jedes in seiner Form verschieden von den anderen. Darunter ein Kubus von der Größe eines Mondes.
    Sie ließen gewaltige Kräfte spielen und zogen den Mond der Wloom-Welt so weit ins All zurück, dass seine Gezeitenkräfte die Oberfläche nicht mehr ins Chaos stürzten. Außerdem fügten

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