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Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 078 - Der Flug der PHOENIX (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wusste das aus seiner Zeit als einfacher Schreiber nur zu gut.
    ›Der Hort des Wissens befand sich also hier, im Haus der Mentoren‹, stellte er fest.
    ›Damals ja‹, bestätigte der Mentor.
    Der Wloom wollte wissen, weshalb man die Diener offenbar nicht im vollen Umfang an diesem Wissen hatte beteiligen wollen.
    »Sie waren nur Diener‹, lautete die lapidare Antwort, deren zweiter Teil Seng jedoch zutiefst erschrak: ›Diener, die unsere Gegner geschickt hatten, die Wissensvernichter … Erfahre jetzt von ihnen, denn sie zerstörten die Monde. Sie zerstörten beinahe die gesamte Welt, auf der du lebst und vor allem: Es wäre ihnen beinahe gelungen, das Mentorenwissen unwiederbringlich zu vernichten. Denn die erste Angriffswelle durch die aufgehetzten Diener , denen die Wissensvernichter fälschlicherweise Teilhabe an diesem Wissen in Aussicht gestellt hatten, war nicht die letzte.‹ Bilder der Angriffe waren zu sehen. Bilder von kugelförmigen Abwehrdrohnen und Raumschlachten, die mit unglaublicher Heftigkeit in jenem Bereich stattfanden, der von den Wloom als über den Wolken bezeichnet wurde.
    Für Seng war das alles nur ein großes, verwirrendes Durcheinander, das für ihn kaum zu durchschauen war. Erst nach und nach wurde ihm zumindest klar, mit welcher Verbissenheit in jener Zeit gekämpft worden war.
    ›Wir Wloom haben den Krieg nie gekannt‹, erklärte Seng entschieden.
    ›Weil wir Mentoren ihn von euch ferngehalten haben.‹
    ›Aber es war ein Krieg unter euresgleichen – letztlich zumindest, wenn ihr vielleicht auch auf beiden Seiten Diener für euch habt kämpfen lassen …‹
    ›Ihr hättet auch unter euresgleichen Krieg geführt, wenn wir es zugelassen und euch nicht daran gehindert hätten. Zum Beispiel sorgten wir dafür, dass ihr durch starke, charismatische Führungspersönlichkeiten auf den richtigen Weg gebracht wurdet.‹
    ›Anführer wie Sengeng?‹
    ›Ja.‹
    ›Und Fang?‹
    ›Auch er. Und du bist im Begriff, in diese Nachfolge zu treten.‹
    ›Haben unsere Anführer nicht nur mit geliehener Macht geherrscht, die eigentlich den Mentoren gehörte?‹
    ›Nein, du irrst dich. Es war das Wissen um die eigene Bedeutung, dass sie zu starken Anführern machte und ihnen das Charisma gab, das sie benötigten. Erfahre, wie es kam …‹
    Seng unterbrach den Mentor. ›Eine Frage hätte ich zuvor noch gern beantwortet: Wie kam es, dass die Mentoren den Krieg unter ihresgleichen nicht verhindern konnten? Und weshalb wollten die Wissensvernichter das Wissen überhaupt vernichten?‹
    ›Die Beantwortung der ersten Frage ergibt sich aus der Beantwortung der zweiten. Beide – die Wissensvernichter und die Mentoren – gehörten zur Art der Erhabenen . Was sie trennte, waren ein paar grundlegende Anschauungen, zwischen denen es keinen Kompromiss geben konnte. Die Wissensvernichter hielten große Teile des Wissens, das die Mentoren über einen für deine Verhältnisse unglaublich langen Zeitraum gesammelt hatten, für gefährlich und begannen daher, die Wissensspeicher zu zerstören.«
    Eindrücke von Angriffen, die offenbar andere Planeten betrafen, drängten sich Seng auf. Dass es sich um andere Welten handelte, erkannte Seng schon an den zum Teil sehr abweichenden Planetenkonstellationen innerhalb des jeweiligen Sonnensystems.
    Es mussten Raumschlachten und Zerstörungen von gewaltigem Ausmaß stattgefunden haben. Die Wissensvernichter leerten mit Hilfe von aggressiven Strahlen, die dem kribbelnden Etwas ähnelten, überall in der Galaxis die Wissensspeicher der Mentorenhäuser. Sie ersetzten dann die Weisheit durch sinnlose Datenspeicher.
    ›Die Mentoren befanden sich auf dem Rückzug. Aber sie wollten ihr Wissen in eine neue Zeit retten, in der die Ideen der Wissensvernichter als falsch erkannt werden würden. Denn der Krieg, der auf vielen Welten geführt wurde, stand schlecht für die Verteidiger der Weisheit. Die Ideen der Wissensvernichter bekamen selbst aus den Reihen der Mentoren Zulauf, weil sich der Irrglaube ausbreitete, die größte Gefahr für die Zivilisation der Erhabenen ginge von ihrem eigenen, schädlichen Wissen aus.‹
    ›Wie können Wesen, die doch so hoch stehen wie euresgleichen, derart absurde Gedanken hervorbringen und dann auch noch für deren Verwirklichung Krieg führen?‹, fragte Seng vollkommen erschüttert.
    ›Gibt es nicht auch in den Reihen der Wloom Individuen, die den Gedanken vertreten, dass eure Welt eine Scheibe sei? Und das, obwohl euch doch das

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