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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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doch einen Weg hier raus geben!«, ereiferte sich die füllige Botschafterin gerade zum x-ten Mal. Sie fuchtelte mit den Armen in der Luft herum. An ihren Achseln hatten sich auf ihrem tunikaartigen Gewand großflächige Schweißflecken gebildet. »Das hat jetzt als erstes einmal Priorität! Was Ihre sonstigen Umtriebe angeht, Herr Ratsvorsitzender, ist das letzte Wort allerdings noch nicht gesprochen!«
    »Das will ich meinen!«, stimmte Gustafsson zu. »Selbst wenn Diaz uns hier eingesperrt hat, erscheint mir das, was Sie vorhatten, auch nicht gerade als ehrenvoll, Rudenko!« Sein Turban war verrutscht und hatte auf seinem Kopf etwas Schlagseite bekommen.
    Rudenko musste an den Schiefen Turm von Pisa denken. Hätte man das Gebäude im 21. Jahrhundert nicht mit Säulen abgestützt, wäre es vermutlich irgendwann einfach umgekippt. Dasselbe Schicksal würde wohl Gustafssons Kopfbedeckung demnächst ereilen.
    Gregor Rudenko massierte sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen den Nacken. Das lief alles ganz und gar nicht so, wie er es erwartet hatte. Dass Diaz so eine Show abziehen würde – mit dem Ziel, sich beziehungsweise die Genetics an die Spitze der Solaren Welten zu setzen – hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt!
    Er überlegte, wie er aus diesem Schlamassel wieder herauskommen konnte und verdrängte den Gedanken dann fürs Erste. Bislang hatte er sich aus solchen Situationen immer herauslavieren können. Skandale waren in der Regel so schnell vergessen, wie die öffentlichen Mediendienste sie ausgegraben hatten.
    Aber jetzt gab es erst einmal Wichtigeres. Er versuchte, die immer noch wie ein viel zu dicker Tiger im Käfig auf- und ablaufende Botschafterin zu ignorieren und sagte: »Vorschlag: Jemand muss die Lage sondieren. Wir müssen wissen, wie viele Leute sich in meinem Haus aufhalten und wo überall Wachen postiert sind. Unsere einzige Fluchtmöglichkeit ist die per Gleiter. Wo sich die Garage befindet, wissen Sie beide ja. Das Gäste-WC befindet sich auf dieser Etage ganz in der Nähe. Ich schlage vor, jemand von Ihnen hat ein ganz dringendes Bedürfnis, die entsprechende Örtlichkeit aufzusuchen und hält Augen und Ohren offen.«
    Vijay Gustafsson nickte. »In Ordnung, ich übernehme das.«
    Als Gustafsson von den Wachen zurück in das Besprechungszimmer gebracht wurde, sah er noch unglücklicher aus als zuvor. Er hatte zwar seinen Turban wieder gerichtet, aber der verkniffene Gesichtsausdruck war geblieben. »Das sieht schlecht für uns aus. Vor der Garage sind zwei bewaffnete Wachposten und es befindet sich nur ein Gleiter dort – der von Diaz und seinen Leuten. Wo sie Ihr privates Shuttle hingebracht haben, Rudenko, weiß ich nicht. Insgesamt mit den zwei Wachen vor der Garage, zweien vor unserer Tür, Diaz und Besster, und noch zwei anderen Söldnern, die ich auf dem Weg hin und zurück habe patrouillieren sehen, macht das acht Gegner. Eine Übermacht, gegen die wir nicht ankommen!«
    Rudenko machte eine zustimmende Geste. »Während Sie unterwegs waren, haben Moll und ich versucht, einen Hilferuf nach draußen abzusetzen. Aber Diaz hat die Wahrheit gesagt: Wir kommen weder zu der Erde, noch zu sonst wem durch. Ich habe außerdem versucht, meine persönliche Sicherheitsberaterin Valentina Duchamp zu erreichen – vergeblich. Auch wenn ich davon ausgehe, dass sie demnächst hier auftaucht und uns dann geholfen ist, müssen wir über Alternativen nachdenken.«
    »Ich werde hier keinesfalls tatenlos rumsitzen und nichts tun!«, maulte Jefica Moll. »Los, überlegen Sie weiter! Wenn mich nicht alles täuscht, sind doch überhaupt nur Sie an unserer Lage Schuld!«
    Rudenko ließ seinen Blick durch sein Besprechungszimmer schweifen. Die Zierwaffen waren nutzlos, da sie entweder an den Wänden festgeschraubt waren, stumpf geschliffen oder ohne Munition nicht einsatzfähig. Ironie des Schicksals , dachte der Vorsitzende des Hohen Rates. Umgeben von Verteidigungswaffen aller Art und doch hilflos.
    Er fixierte das Gitter des Lüftungsschachtes an der Decke. Er selbst und Vijay hätten dort vielleicht hindurchgepasst. Ein abschätziger Blick zu Jefica Moll ließ ihn die Idee erst einmal wieder vergessen. Die Schächte waren eng und mit zusätzlichen Sicherheitssperren versehen. Valentina Duchamp hatte darauf bestanden. Selbst wenn die Botschafterin durch die Öffnung gepasst hätte – durch die Schächte würde sie niemals hindurchgehen. Der Elefant und das Nadelöhr , kam

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