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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Rudenkos Ohren. Ihm war ein wenig schwindelig, als er sich aufsetzte. Außerdem plagten ihn höllische Kopfschmerzen. Ein Blick in die schmerzverzerrten Gesichter der Botschafterin und des Ratsmitgliedes ließ ihn wissen, dass es auch ihnen nicht anders erging.
    »Gehen Sie zum Teufel«, krächzte Rudenko und wurde sich der mangelnden Würde seiner Situation bewusst. War er tatsächlich eingeschlafen? Er richtete sich auf und zupfte an seiner Jacke herum. Er schüttelte leicht seinen Kopf, um klarer zu werden.
    »Ach, Sie bemerken vielleicht ein leichtes, nun, Unwohlsein in der Schädelgegend. Eine bedauerliche Nebenwirkung des Betäubungsmittels, das sich in Ihren Drinks befand. Ich weiß ja, wie widerspenstig Sie sein können«, fuhr Diaz fort.
    »Darauf können Sie Gift nehmen!«, antwortete Rudenko gereizt. »Was haben Sie nun schon wieder vor?«
    »Gift! Was für ein reizendes Stichwort, Herr Rats Vorsitzender!« Diaz lächelte spöttisch. »Sie wollten doch wissen, wie ich mir meine Mehrheit im Hohen Rat zu sichern gedenke. Nun, ich glaube, Mr. Gustafssons Stimme dürfte mir nun ebenfalls sicher sein.«
    »Niemals!«, rief das verantwortliche Ratsmitglied für Außenpolitik, hielt sich aber gleich darauf den Schädel. Etwas leiser sagte er: »Das wird niemals geschehen, Ex-Lord Manager!«
    »Ich wäre da nicht so voreilig, Mr. Gustafsson«, antwortete Diaz. »Schließlich befindet sich Ihr Leben – und nebenbei auch das von Rudenko und Miss Moll – buchstäblich in meiner Hand.« Dabei holte der Genetic einen Gegenstand hervor, der für Rudenko wie ein kleiner Sender aussah.
    Gleich darauf bestätigte Diaz diesen Verdacht. »Während Sie alle so süß geschlummert haben, habe ich mir die Freiheit genommen, eine kleine Kapsel in Ihre Körper zu injizieren. Sie enthält ein bestimmtes Gift, das, wenn es freigesetzt wird, innerhalb kürzester Zeit Ihre Gehirnzellen befällt und sie nach und nach absterben lässt. Das wäre für Sie nicht wünschenswert, denn Sie würden als geistige Wracks enden. Ihr Glück ist, dass ich nicht vorhabe, diese Kapseln mit meinem kleinen Gerät hier zu aktivieren. Aber im Falle, dass – und das betone ich ausdrücklich – Sie sich nicht dazu durchringen können, mit mir zu kooperieren, wäre ich natürlich gezwungen, so etwas Schreckliches zu tun.«
    »Das … das ist die reinste Erpressung!«, stieß Gustafsson hervor.
    »Nun, da befinden Sie sich demnächst in guter Gesellschaft, Ratsmitglied!«, schmunzelte Jurij R. Diaz. »Sie und der Vorsitzende sind nur die ersten beiden Kollegen des Hohen Rates, die nicht aus freien Stücken mit mir zusammenarbeiten wollen, und deswegen, hmm, ein bisschen motiviert werden müssen.«
    »Auf diesem Wege haben Sie also vor, sich Ihre Mehrheit im Rat zu sichern!«, stellte Moll verächtlich fest. »Nicht gerade ein Zeichen Ihrer angeblich so überragenden Intelligenz. Sollten Sie uns da nicht mit Worten oder Argumenten überzeugen statt mit Erpressung?«
    »Der Zweck heiligt die Mittel, meine Liebe!«, antwortete Diaz ungerührt.
    »Pah!« Rudenko schnaufte verächtlich. »Sie würden solch brandgefährliches Zeug nicht mit sich herumschleppen, wenn Sie nicht auch ein Gegengift dazu hätten!«
    »Auch das ist richtig, Rudenko. Doch nehmen Sie mal nicht an, das ich das Antiserum ständig bei mir habe. Um ehrlich zu sein, es befindet sich noch nicht einmal hier, sondern an einem gesicherten Ort auf der Erde. Jedweder Widerstand ist daher zwecklos.« Diaz drehte den kleinen Funksender in seiner Hand. »Ein Knopfdruck, und Sie werden nach und nach sogar vergessen, wie man atmet!« meinte er versonnen.
    Der Vorsitzende des Hohen Rates saß wie erstarrt da und hörte weder Diaz noch den bissigen Bemerkungen von Jefica Moll zu.
    So hatte das alles doch gar nicht kommen dürfen! Sein Plan war es gewesen, durch das Virus die Menschen ein wenig in die Richtung zu schubsen, die er für seine zukünftigen politischen Pläne gebrauchen konnte. Er wollte doch nur das Beste für die Menschheit! Er wollte ihr Überleben sichern! Und dazu gehörte unweigerlich eine starke Führung. Keine Uneinigkeit im Hohen Rat, bei der sich Repräsentanten mit unterschiedlichen Meinungen gegenseitig in der Entscheidungsfindung blockierten. Keine Diplomatie, die menschliche Ideale und irdische Interessen verwässerte! Und keine endlos komplizierte Kooperation mit , sondern eine gesunde Abgrenzung gegen andere weltraumfahrende Völkern.
    Diaz hatte eine Hilfe sein sollen und

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