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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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antwortete: »Ein Schiff der Watson-Klasse, Captain. Bewaffnung: Vier Energiewerfer, Schilde, Schiff-zu-Schiff-Raketen. Beschleunigungsvermögen ist dem unseres SEKs minimal unterlegen. Das Schiff sendet keine Kennung der Genetics aus, allerdings ist die Bauart eindeutig.«
    Dana dachte nach. »Kommunikation! Versuchen Sie einen Kontakt herzustellen!«
    »Keine Antwort, Captain!«, antwortete Susan Jamil wenige Augenblicke später.
    Ein leichtes Zittern hatte das Schiff erfasst, ebbte darauf aber gleich wieder ab.
    »Erneuter Treffer!«, meldete Mutawesi. »Schilde bei 60 Prozent!«
    »Versuchen Sie es erneut, Jamil!«, forderte Frost.
    »Noch immer keine Reaktion, Ma’am.«
    »Sie feuern wieder!«, rief Mutawesi. Erneut erbete das Schiff unter der Belastung der Schilde. »Schutzschirm jetzt bei 30 Prozent! Noch ein Treffer und sie fallen aus.«
    »Waffen! Vorschläge für den Gegenangriff unter Berücksichtigung unseres derzeitigen Status!«, forderte van Deyk.
    »Jawohl, Sir! Ich schlage vor, dass …«
    »Nicht mehr nötig!«, jubelte Ruderoffizier John Santos. »Eintrittgeschwindigkeit erreicht. Wechsel in den Bergstrom-Raum möglich in drei, zwei, eins … jetzt !«
    Kurz darauf verschwand die STERNENFAUST aus dem Ortungsbereich des Genetic-Schiffes.
     
    *
     
    Valentina Duchamp hatte dem Piloten des ihr zur Verfügung gestellten Shuttles bedeutet, doch bitte noch einen Augenblick zu warten, während sie nachsah, ob Rudenko sich in seinem Büro befand. Valentina meinte sich sogar daran erinnern zu können, wie Rudenko unpersönlich gesagt hatte, das er heute um diese Uhrzeit im Büro sein wollte, um eine Rede vor dem Hohen Rat vorzubereiten, die er in der nächsten Woche halten wollte.
    Doch auf dem Flur, an dem auch ihr Büro lag, herrschte Feiertagsstimmung. Niemand war zugegen und niemand hatte eine Nachricht hinterlassen – selbst Rudenko nicht, der ihr sonst immer ein Memo schrieb, wo er während seiner Abwesenheit zu finden sei.
    Merkwürdig , dachte die Sicherheitsberaterin, es sieht dem Ratsvorsitzenden gar nicht ähnlich, einfach so seine Pläne zu ändern. Wieder versuchte sie ihn über den Kommunikator zu erreichen.
    Nichts.
    Grübelnd stieg sie in den Antigrav-Lift und ließ sich wieder zum Dach bringen. Es gab nur noch zwei Orte, an denen Rudenko sich Valentinas Meinung nach noch aufhalten konnte. Der eine war seine Villa in den Schweizer Alpen. Der andere – und wahrscheinlichere Fall, da der Vorsitzende des Hohen Rates seine Villa fast ausschließlich für ausführlichere Ferienbesuche nutzte – war sein Privatwohnsitz im Orbitalheim über New York.
    Als Valentina wieder in das Shuttle einstieg, wies sie den Piloten an, genau dorthin zu fliegen.
     
    *
     
    Rudenko, Moll und Gustafsson hatten irgendwann eingesehen, das sämtliche potentiellen Fluchtpläne zu viele Risiken für sie bargen. Erschöpft von der ganzen Aufregung hatten sie beschlossen, sich erst einmal ein bisschen auszuruhen, bevor sie sich erneut konzentriert Gedanken darüber machen wollten, wie sie aus ihrer Gefangenschaft entkommen könnten. Sie waren Politiker und keine Agenten, wie Vijay schließlich schlecht gelaunt festgestellt hatte.
    Rudenko hatte versucht, es sich in seinem Thronsessel gemütlich zu machen. Er hatte die Schuhe ausgezogen und seine Füße auf den niedrigen Tisch hoch gelegt. Moll hatte sich das Zweisitzer-Sofa geschnappt und war trotz ihrer – wie sie immer wieder betont hatte – angegriffenen Nerven innerhalb von einer Viertelstunde eingeschlafen. Ihr Schnarchen hielt Rudenko und Gustafsson, der sich einfach auf den Teppich gelegt hatte und seinen Turban als Kopfkissen benutzte, noch eine Weile lang wach. Keiner hatte Lust, die nicht ungemütlichen Gästezimmer Rudenkos aufzusuchen. Hätte das doch bedeutet, sich zu trennen. Ohne darüber zu reden, wollte in dieser Situation keiner der drei wirklich allein sein.
    Auf einmal hörte Rudenko ein Geräusch. Jurij R. Diaz saß wieder auf dem Sessel vor dem Fenster. Wieder war die Küstenlinie des nordamerikanischen Kontinents in helles Tageslicht getaucht. Doch Diaz ließ sich vom Panorama nicht ablenken. Er tippte die Fingerspitzen seiner Hände gegeneinander und blickte gespannt zu seinen Gefangenen hinüber.
    »Guten Morgen zusammen!«, rief er amüsiert. »Darf ich fragen, ob Sie – nun, wo Sie es überschlafen haben – meinem Vorschlag, was die Herrschaftsverhältnisse der Solaren Welten angeht, offener gegenüberstehen?«
    Die Stimme dröhnte in

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