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Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Rudenko ein altes irdisches Sprichwort in den Sinn. Wenn die Situation nicht so zum Heulen gewesen wäre, es wäre fast komisch gewesen.
    Botschafterin Moll war nicht entgangen, welchen Fluchtweg der Ratsvorsitzende soeben ins Auge gefasst und gleich wieder verworfen hatte. Sein geringschätziger Blick auf sie und seine hilflose Geste sagten alles.
    Ihre Augen verengten sich. »Unterstehen Sie sich, mich hier zurückzulassen!«
    »Davon hat doch auch niemand gesprochen.« Gustafsson legte ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter und seufzte.
     
    *
     
    Valentina Duchamp sah nervös auf ihren Armbandkommunikator.
    In den letzten Stunden, seit sie den Mars verlassen hatte, hatte sie wieder und wieder versucht, Rudenko zu erreichen – vergeblich. Die rothaarige Agentin hatte beschlossen, ihren Chef zur Rede zu stellen und wollte sich deswegen mit ihm treffen.
    Zwar stand das Wochenende vor der Tür, aber für Rudenko musste das nicht unbedingt bedeuten, dass er sich in sein Orbitalheim zurückzog. Es war nicht ungewöhnlich, ihn auch samstags oder sonntags in seinem New Yorker Büro anzutreffen und so war diese Adresse Valentinas erste Wahl. Davon abgesehen meldete er sich in der Regel bei ihr ab.
    »In wenigen Minuten landen wir auf dem Regierungsgebäude, Miss Duchamp«, informierte sie der Shuttle-Pilot. Er ließ die Fähre gerade in die Stratosphäre der Erde eintreten. Das tat er in einem so geschickt gewählten Winkel, das ihr Gefährt nur leicht erbebte, als es auf den erhöhten Luftwiderstand der Gashülle des Planeten traf.
    Noch etwas anderes beunruhigte Valentina: Die STERNENFAUST hatte sich noch nicht bei ihr gemeldet. Dana Frost hatte ihr zwar schon vorher mitgeteilt, dass sie wahrscheinlich erst Bericht erstatten konnten, wenn sie die Drei Systeme weit genug hinter sich gelassen hatten – um ganz sicher zu gehen, dass selbst eine verschlüsselte Bergstromkommunikation nicht so ohne Weiteres von den Genetics entdeckt werden konnte. Dennoch regte sich ein unbehagliches Gefühl in ihr. Daran war in nicht unerheblichem Maße die Ungewissheit Schuld, was der Sondereinsatzkreuzer bei den Genetics über die ominöse Verbindung zwischen Rudenko und Diaz hatte herausfinden können.
    Erneut versuchte sie, den Ratsvorsitzenden auf seinem privaten Kommunikator zu erreichen. Vergeblich.
    Verdammt, Rudenko, wo steckst du?
     
    *
     
    Die STERNENFAUST hatte keine Chance, dem Genetics-Schiff zu entkommen. Dennoch beschleunigte der SEK weiter in der Hoffnung, bald die Geschwindigkeit von 0,4 LG erreicht zu haben, um in den Bergstromraum wechseln zu können. Damit wäre das Gefecht fürs Erste vorbei gewesen.
    Die Genetiker schienen ihnen dazu aber keine Gelegenheit geben zu wollen.
    Eine weiterer Energiestoß traf die STERNENFAUST – und erschwerte es durch die Energiefluktuationen, den Schild hochzuziehen und zu stabilisieren.
    »Hüllenbruch im rechten Spitzflügel!«, meldete Lieutenant Jamil hastig. »Teilsektionen ohne künstliche Atmosphäre werden versiegelt. Doktor Tregarde, es werden mehrere zum Teil schwer Verwundete gemeldet. Bitte begeben Sie sich sofort auf die Krankenstation!«
    »Bin schon unterwegs!«, rief Ashkono Tregarde, der schon im Begriff gewesen war, die Brücke zu verlassen.
    »Da haben wir wohl in ein Wespennest gestochen!«, knurrte van Deyk.
    »Santos, wie lange noch bis zum Bergstromraum bei gegenwärtiger …?«, wandte sich Captain Dana Frost an den Ruderoffizier.
    »Sieben Minuten, Ma’am«, griff der die Antwort vorweg, noch bevor Frost die Frage zu Ende formulieren konnte. »Wenn es nicht die Triebwerkssektion erwischt!«
    »Schilde oben!«, meldete jetzt Mutawesi.
    Commander Stephan van Deyk atmete tief durch. »Gut. Das verschafft uns erst einmal ein bisschen Luft.«
    Die Schilde des SEK hielten vor allem Projektilen wie Gauss-Geschossen stand, hatten sich aber auch gegen Energiewerfer wie die Graser der Kridan als guter Schutz erwiesen. Da die bekannten Waffen der Genetics ähnlich wie die Graser funktionierten, jedoch in der Effizienz etwas mehr Zerstörungskraft hatten, wäre der Schild nach nur wenigen Treffern vollständig weggebrannt. Nun galt es, durch geschickte Manöver weitere Treffer zu verhindern und die Beschleunigungsgeschwindigkeit zu halten.
    Lieutenant John Santos war voll in seinem Element und programmierte ein Ausweichmanöver nach dem anderen.
    »Was ist das genau für ein Schiff?«, wollte Dana Frost wissen.
    Lieutenant Ashley Briggs von der Ortung

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