Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger
lächelte dem strahlenden Christophorer zu.
»Es sind Daten ganz in unserer Nähe«, stellte Briggs fest. Sie befanden sich im Grenzbereich zwischen dem kridanischen Imperium und den Solaren Welten. »Das Kapelis-System. Genauer gesagt, die Koordinaten bezeichnen den Planeten Kapelis II.«
»Kapelis II!« Dana erinnerte sich. Dort war sie schon einmal gewesen, damals noch mit Michael Tong. Ein Kridanschiff war dort abgestürzt und der Befehlshaber hatte versucht, sich als vermeintlicher Überläufer ihr Vertrauen zu erschleichen. Auf dem Planeten herrschten starke elektromagnetische Stürme, die eine Funkverbindung ins All unmöglich machten. Auch gab es dort eine angriffslustige und bösartige Tierwelt, wie sie damals am eigenen Leib erfahren musste.
»Korrigieren Sie unseren Kurs, Lieutenant Santos. Ich werde mit Commodore Jackson Kontakt aufnehmen und ihm die Neuigkeiten berichten. Sie haben die Brücke, I.O.!«
»Und ich geb’ sie nie wieder her«, witzelte van Deyk gutgelaunt. Eine allgemeine Erleichterung herrschte, nun, da sich die Hypothese des Christophorers als richtig erwiesen hatte.
Mit einem Lächeln ging Dana in ihr Arbeitszimmer. Sie hatte sich kaum gesetzt, als über die KOM-Anlage eine Meldung von Valentina Duchamp erschien. Dana nahm die Bildverbindung an und wunderte sich über den mehrfach gesicherten Status der Verbindung. Was gab es da für brisante Neuigkeiten?
Valentinas Gesicht erschien. Eines musste man Rudenkos Sicherheitsberaterin lassen – sie war eine auffällig gut aussehende Frau. Seitdem sie und die Besatzung der STERNENFAUST die Intrige rund um Gregor Rudenko aufgedeckt hatten, war das raubtierhafte Funkeln in die Augen der Ex-Agentin zurückgekehrt. Sie wirkte ganz in ihrem Element. »Dana, gut dass ich dich gleich privat erwische, sonst hätte ich dich von der Brücke holen müssen.«
»Was ist passiert?«
»Bevor ich es erkläre: Sieh dir das an!« Ein Unterfenster öffnete sich auf dem großen Schirm, auf dem Valentina ihr das GBN-Interview mit Satren-Nor schickte, das Dana bereits vor einigen Tagen gesehen hatte.
»Das kenn ich schon. Es hat ja für ziemlichen Wirbel gesorgt.«
»Ja, aber hast du mal auf den Hintergrund geachtet?« Valentina schickte ihr nun ein Standbild. Ein Standbild, bei dem ganz deutlich Milgor zu sehen war, das lemurenartige Gengo-Geschöpf, das Satren-Nor seit vielen Jahren begleitete und nicht von seiner Seite wich. Das seltsame Wesen zog im Hintergrund eine Grimasse.
»Milgor albert herum«, rutschte es Dana heraus. »Aber so guckt er eigentlich immer.«
Valentina lachte. »Oh ja. Aber er tut noch mehr. Achte auf seine Hände! Eine Hand zeigt auf Satren-Nor, die andere hat eine ganz bestimmte Gestik. Eine Gestik, die typisch für Milgor ist und in seiner Körpersprache bedeutet, dass er bettelt. Und ich glaube, er bettelt um sein Leben!«
Dana richtete sich kerzengerade auf. »Was meinst du damit? Wie kommst du darauf?«
Valentinas Stimme war nun sehr ernst. »Aorangi Maunga hat mich gebeten, Satren-Nors derzeitiges Verhalten zu analysieren. Nach allen Erkenntnissen und Informationen, die ich bisher erhalten konnte, sieht die Lage sehr düster aus. Dieser Kridan da im Bild ist NICHT Satren-Nor. Die Körpersprache während seines Interviews stimmt mit den früheren Aufzeichnungen nicht überein. Und Milgor versucht, der Kamera Zeichen zu geben, die sich auf Satren-Nor beziehen. Er scheint ihn zu meiden, oder er beschuldigt ihn, jedenfalls drücken Wesen seiner Art auf diese Weise Abneigung aus. Doch warum sollte Milgor Abneigung gegen seinen Herrn ausdrücken wollen, außer wenn dieser eben nicht sein Herr ist? Meine Körpersprachen-Analyse unterstützt diese These. Milgor will uns darauf aufmerksam machen, dass es im Kridanischen Reich ein Verbrechen gab. Eines, das bisher noch niemand bemerkt hat.«
»Einer schon.«
Dana wurde plötzlich ganz ruhig. Es fügte sich alles zusammen. »Soeben haben wir von Sun-Tarin seinen derzeitigen Aufenthaltsort zugesendet bekommen; Kapelis II. Wir sind im Grenzbereich, Valentina, und wenn das, was du sagst, stimmt, dann könnte ich mir gut vorstellen, warum Sun-Tarin die STERNENFAUST verraten hat.«
»Das verstehe ich nicht.«
»Ich glaube, Sun-Tarin ahnte von der Entführung des Predigers. Vielleicht wusste er es sogar. Er war erst vor Kurzem in Matlanor, als er von der STERNENFAUST beurlaubt wurde. Eine leidige Angelegenheit.«
»Du denkst, er hat irgendwie von der Entführung Satren-Nors
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