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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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prompt einige Dellen bekam. Er war nicht dick, sondern sollte offenbar nur vor Energiestrahlen schützen. Sun-Tarin gab einen Laut des Schmerzes von sich. In diesem Moment gönnte Wanda es ihm von Herzen.
    Sun-Tarin packte ihre Handgelenke erneut, dieses Mal, um sich zu schützen. »Ich bringe dich hier weg. Und dann erkläre ich es dir. Komm.« Er zog sie auf die Füße und half ihr, zu seinem Eran zu humpeln.
    Wanda versuchte sich zu beruhigen. Sie war noch immer wütend auf Sun-Tarin, gleichzeitig war sie froh, wieder eine reale Hoffnung zu haben, von diesem lebensfeindlichen Planeten zu verschwinden. Sie sah ihn schweigend von der Seite an, während er den Eran durch den Sturm lenkte. Wollte er Satren-Nor befreien? Es musste so sein. Sie fühlte sich erschöpft, wollte endlich schlafen und gleichzeitig wollte sie auch seine Geschichte hören. Die Antworten auf all ihre Fragen.
    Aus einem nicht sichtbaren Lautsprecher kam plötzlich ein leiser Scharrton. Sun-Tarin warf Wanda einen warnenden Blick zu und legte eine Klaue an seinen Schnabel. Wanda nickte.
    Es knackte und rauschte. Die Worte Hel-Kerans waren kaum zu verstehen. »Wie sieht es aus, Sun-Tarin? Brauchst du Unterstützung?«
    »Unterstützung?« Sun-Tarin keckerte. »Wir reden hier über eine hirnlose Milchgeberin. Ich bringe sie euch in spätestens zwei Stunden. Tot oder lebendig.«
    Hel-Keran zögerte einen Moment, ehe er antwortete. »Na gut. Aber pass mit dem Eran auf. Du bist gerade auf den Weg in die Kir-Höhen, da bläst manchmal eine Böe, die dir selbst den Panzer in die Tiefe haut.«
    »Ich passe auf. Sun-Tarin, Ende.«
    Wanda sah Sun-Tarin entrüstet an, ihr Finger lag an ihrem Ohr, am festgeklemmten Translator. »Hirnlose Milchgeberin?«
    »Das ist eine der üblichen Bezeichnungen für weibliche Schnabellose. Und ›Milchgeberin‹ ist nicht einmal abwertend gemeint. Unsere Frauen sind für uns unsere Eierlegerinnen.«
    »Ihr reduziert sie auf das Hervorpressen von Eiern?«
    Sun-Tarin scharrte mit den Füßen. »Jetzt ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, das zu diskutieren.«
    »Richtig. Jetzt ist es endlich an der Zeit, dass du mir ein paar Dinge erklärst, du haarloser Eibefruchter!«
    Sun-Tarins Schnäbelfältchen zuckten leicht. Er begann zu erzählen.
     
    *
     
    Zwei Monate zuvor
     
    Es war mitten in der Nacht. Satren-Nor selbst hatte Sun-Tarin eingeladen, als Ehrengast im Palast zu schlafen. Seit der Austauschoffizier den Raisa gerettet hatte, hatte er bei der Regierung ein hohes Ansehen.
    Sun-Tarin hatte am morgigen Tag ein Treffen mit seinem alten Waffenbruder Hel-Keran, und wollte eigentlich schlafen, um für das morgendliche Treffen ausgeruht zu sein. Er ärgerte sich zwar, dass er von der STERNENFAUST so sang- und klanglos beurlaubt worden war – aus irgendeiner unbegründeten Spionage-Angst heraus – doch er freute sich auch, endlich einmal wieder in Matlanor sein zu dürfen, der Stadt, in der er aus dem Ei geschlüpft war.
    Als er das seltsame Schleifen und Schaben hörte, war er sofort hellwach. Mit seinem scharfen Rundumblick versuchte er die Dunkelheit des Schlafraumes zu durchdringen. Da er zum Schlafen keine Decke benötigte, schwang er sich lautlos von der schräg aufragenden Liege und schlich sich in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Als er einen dunklen Schemen sah, griff er mit beiden Klauen zu. Sie schlossen sich zielstrebig um den Hals eines lemurenartigen Wesens. Eines Gengo. Sun-Tarin lockerte seinen Griff, und Milgor schnappte nach Luft.
    »Dass ihr … ihr Tanjaj … immer so … wachsam …« Er atmete erst einmal und ließ den Satz unvollendet.
    »Milgor! Was tust du hier?«
    Milgor sah sich ängstlich um. Selbst im schwachen Licht fiel Sun-Tarin auf, dass seine Augen leicht glasig wirkten. Überhaupt machte er den Eindruck eines verängstigten Kindes, dem man Prügel angedroht hatte.
    »Sind … sind wir auch allein?«
    »Sicher.« Sun-Tarin ließ das zerbrechliche Geschöpf ganz los. »Bist du auf der Suche nach Essen?« Milgor zog des Öfteren bei Nacht durch die Gänge, um sich Nahrung zu suchen. Seitdem er mitgeholfen hatte, den Raisa zu retten, besaß auch er im Palast ein hohes Ansehen.
    »Ich … Nein … Sie haben gesagt, sie töten ihn, wenn ich mit jemanden rede … Sie überwachen sie. Überwachen alle.
    Mit winzigen schwarzen Geräten … Ich hab’s gesehen. Sie verwanzen die Zimmer. Aber in deinem habe ich die schwarzen Dinger weggenommen. Jawohl.«
    Sun-Tarin wurde aus den wirren

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