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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Trockennahrung, einen kleinen Tornister mit etwa drei Litern Wasser und eine weiche Tasche aus einem silbern schimmernden Material, die sie heraushob. Mit zitternden Fingern öffnete sie das gefundene Prachtstück: Flüssigspray für Wundpflaster in rötlicher Farbe, Verbände und fremd aussehende Packungen mit Medikamenten sowie eine eingeschweißte Spritze: ein kridanisches Erste-Hilfe-Pack. Kurz entschlossen stopfte sie die Trockennahrung dazu – auch wenn sie nicht wusste, ob das Zeug tatsächlich für ihren Magen bekömmlich war. Die Gerüche, die Sun-Tarins Essen auf der STERNENFAUST verbreitet hatte, waren ihr immer suspekt gewesen.
    Los! Raus! Zu den Bergen! Bevor sie dich einholen!
    Wanda schnappte sich auch den Tornister mit dem Wasser, stieß die Tür des Gefährtes auf und stolperte aus dem Kettenfahrzeug. Ein heftiger Wind schlug ihr entgegen, noch härter, als er unten im Tal gewesen war. Zum Glück hatte der grüne Regen aufgehört und die Luft erschien zumindest eine Zeit lang atembar. Sie war staubig und roch übel. Hin und wieder zuckten blaue Funken vor ihr auf, die sofort verglommen. Über die Strahlung auf diesem Planeten wollte sie gar nicht erst nachdenken. Das bekommen sie alles auf der STERNENFAUST wieder hin. Ein bisschen Dekontamination und eine Runde Schlaf und du bist wieder die Alte.
    Wanda wusste nicht, warum sie sich noch Hoffnungen machte. Vielleicht, weil sie ohne Hoffnung schon tot gewesen wäre. Frost gibt mich nicht auf. Dana lässt mich nicht hängen. Der Gedanke gab ihr Kraft. Sie warf sich die silberne Tasche an einem etwas zu groß geratenen Trageriemen über die Schulter und kämpfte sich durch den Wind auf das Gebirge zu.
    Wie soll der Captain mich finden? Bin ich nicht sogar in der Gefangenschaft der Kridan besser aufgehoben als hier?
    Aber für eine Umkehr war es zu spät. Sie hatte zwei Kridan getötet und das würde ihr dieser Mar-Tanjaj sicher nicht verzeihen.
    Nach zehn Minuten Gestolpere über unwegsamen, steinigen Felsboden erreichte sie endlich den Windschatten einer Bergflanke. Hier ließ es sich bequemer gehen. Dennoch spürte Wanda bereits jetzt die Anstrengung, die der beschwerliche Weg und die schlechte Luft mit sich brachten. Hinzu kam, dass sie seit ihrer Flucht aus dem Stützpunkt rund 500 Höhenmeter gewonnen hatte, die schlechte Luft ließ sich schon hier schlechter atmen. Außerdem meldeten sich Durst und Hunger. Zwar hatten die Kridan ihr auf der RAUSCH DES BLUTES ausreichend Wasser und Nahrung gegeben, doch das war bereits über vier Stunden her. Dennoch verbot sie sich, an den Tornister zu gehen. Ich muss mir das Wasser einteilen.
    Ein wenig fühlte sie sich wie in Denuurs Reich, nur dass sie dieses Mal ganz alleine war. Trotzdem machte ihr der Gedanke Mut. Auch dort hatte sie wider Erwarten überlebt.
    Wanda betrachtete die scharfkantige Felswand neben sich. Sicher gibt es hier irgendwo Wasser. Ich muss es nur finden.
    Sie trat um eine scharfe Felswendung und blickte unter sich in ein Tal, das gespenstischer und trostloser kaum wirken konnte. Meterhohe Steinsäulen, die der Wind abgeschliffen hatte, ragten wie skurrile Skulpturen in den Sturm. Durch die eisige, leicht bläulich flimmernde Luft wirkten die Säulen wie die Schemen von Lebewesen und einen Moment lang erstarrte Wanda bei diesem Anblick, unwissend, ob sich nicht doch etwas in diesem Säulenfeld bewegte, das ihr nicht freundlich gesinnt war.
    Dann hörte sie das Fauchen. Ein tiefes, durchdringendes Geräusch, ganz anders als das Pfeifen des Windes, der über ihr seine zerstörerischen Lieder sang. Sie zuckte zurück, drückte sich eng an die Felswand und versuchte die diesige Luft mit ihren Blicken zu durchdringen. Doch sie konnte nichts sehen.
    Weiter , ermahnte sie sich selbst. Sie zog einen der Graser aus der Tasche ihrer Star Corps-Uniform. Ihr Rücken schmerzte bereits vom Gewicht des Tornisters und der silbernen Tasche. Vorsichtig schlich sie weiter. Das Fauchen verstummte und erklang nicht wieder.
    Dafür hörte sie nun ein Zischen, wie das Zischen von Schlangen. Es kam aus geringer Distanz. Über ihr! Wanda riss die Waffe hoch, zielte auf den rostroten Fleck auf der Felswand und schoss. Ein rund sechzig Zentimeter langes Tier fiel mit einem kreischenden Geräusch neben ihr auf den Boden. Zwölf kurze, stämmige Beine zuckten in der Luft. Der Anblick des Tieres erinnerte Wanda unwillkürlich an eine überdimensionale Assel. Es hatte vier lange Greifarme, die wie die Tentakel eines

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