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Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Titel: Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gleichzeitig auch als Captain’s Room diente, betreten wollte.
    »Ja bitte!«
    Das Schott öffnete sich und Botschafter Paljanov trat ein.
    »Captain, ich möchte gerne, dass Sie auch den ersten Kontakt zu unseren Gastgebern mir überlassen.«
    Der Ton klang nicht gerade freundlich und Tong war etwas verwundert. Mit der Raumkontrolle über einen Landeplatz für die Fähre zu verhandeln war nicht unbedingt die Arbeit eines Botschafters. Aber andererseits hatte er nichts dagegen einzuwenden, dass Paljanov ihm diesen Job abnahm.
    »Ganz wie Sie meinen, Sir«, gab Tong also zurück. Die asiatisch geprägten Gesichtszüge des ehemaligen Ersten Offiziers der STERNENFAUST blieben unbewegt. Bei allem Ehrgeiz, den man dem Commander nachsagte, war er absolut nicht eitel. Wenn es Paljanov wichtig war, die erste Geige zu spielen, sollte er seinen Willen bekommen.
    Nur wenn es um Belange des Schiffes ging, kannte Tong keinen Spaß und hatte sich vorgenommen, sich gegenüber dem Botschafter abzugrenzen. Dazu hatte er ja bei seinem ehemaligen Captain Dana Frost ausreichend Anschauungsunterricht bekommen! Tong hatte jene Missionen, bei denen sich besonders Botschafter Paljanov damals als Vorgesetzter des Captains aufgespielt und in alles hineinregiert hatte, noch in lebhafter Erinnerung und seit jener Zeit war das Verhältnis zwischen Tong und Paljanov auch nicht ungetrübt.
    »Lieutenant Nebbson ist gerade dabei, eine Verbindung zur starr’schen Raumkontrolle aufzubauen«, sagte Tong. »Sie werden also gleich sprechen können.«
    »Danke, Commander.«
    Er sagt »Commander«, nicht »Captain«, wie man den Kommandanten eines Schiffes eigentlich unabhängig von seinem Rang anredet, wenn er an Bord seines Schiffes ist! , fiel Tong stirnrunzelnd auf. Er redet mich an, als sei er mein Vorgesetzter! Aber lassen wir ihm das Vergnügen … Er ist schließlich an der Aufnahmeprüfung für die Star Corps-Akademie seinerzeit gescheitert, was wohl eine traumatische Wirkung auf ihn hatte. Tong lächelte in sich hinein und folgte dem Botschafter auf die Brücke.
    Wenig später meldete Ortungsoffizier Lieutenant Pemmo Nebbson, dass ein Kanal freigeschaltet worden war.
    Auf dem Hauptschirm der NEPTUN erschien das Gesicht eines Starr. Der Sauroide trug eine mit Orden behängte Tunika. Allerdings hatte sich Tong im Vorfeld der Mission etwas fortgebildet und so wusste er, dass nicht alles, was da an der Tunika-Brust des Starr hing, wirklich so wichtig und bedeutend war, wie es auf den ersten Blick wirkte.
    Die Riechzunge zuckte kurz aus dem lippenlosen Maul heraus. Ein archaischer Reflex seiner Gattung, der natürlich in einem technisierten Zeitalter seinen Sinn verloren hatte, denn es war schlechterdings unmöglich, einen Gesprächspartner per Videotransmission zu riechen .
    »Hier Brrramrrrarrr, Chef der Orbitalkontrolle von Namban. Seien Sie gegrüßt. Der Erste Sprecher erwartet Sie schon voller Ungeduld. Ich darf Ihnen sagen, dass in der letzten Abstimmung 78 Prozent aller stimmberechtigten Mitglieder des Arashlan die Einschätzung geäußert haben, dass Ihr Besuch der Vertiefung unserer Freundschaft dient. Und weiter möchte ich dazu ergänzen, dass dies ein sehr hoher Wert ist, der kaum je von einem anderen diplomatischen Gesprächspartner erreicht wurde.«
    Das verstehe ich wohl am besten als Kompliment! , ging es Tong durch den Kopf. Jedenfalls hatte er den Eindruck, dass es so gemeint war. Jetzt fehlt mir hier ein Christophorer. Vielleicht sollte ich einen anfordern. Er nickte Brrramrrrarrr freundlich zu, überließ die Beantwortung der Begrüßung jedoch Paljanov.
    »Ich grüße Sie ebenfalls und hoffe auf gute Gespräche«, erklärte der Botschafter.
    Na, etwas warmherziger hätte das aber rüberkommen können! , dachte Tong leicht sarkastisch. Aber vielleicht denkt er, das jemand, der Schuppen, Reißzähne, zwei Zungen und Reptilienaugen hat sowieso nicht in der Lage wäre, das richtig zu würdigen.
    »NEPTUN, Sie bekommen einen Landeplatz in unmittelbarer Nähe des Konsensdoms zugewiesen.«
    »Wir danken.«
    »Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass dies ein vorzüglicher Vertrauensbeweis ist. Unser erster Sprecher geht im Übrigen davon aus, dass auch der Captain Ihres Schiffes und einige seiner Offiziere an dem Besuch teilnehmen und ihm vorgestellt werden. Soweit wir die Kennung Ihres Schiffes richtig interpretiert haben, wird es von Commander Michael Tong kommandiert, der sich im Dronte-Krieg um die Rettung unseres Volkes große

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