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Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon

Titel: Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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durchaus verstanden hatte.
    »Aber es geht hier um das Erbe der Toten Götter, Captain. Und da gibt es keine Verbündeten.«
     
    *
     
    Commander Michael Tong schwebte zusammen mit Botschafter Paljanov und dem Ersten Offizier Lieutenant Commander Brian Niedermayer in den Konsensdom hinein. Sie trugen aufgeschnallte Antigravaggregate. Tagelang befanden sich Botschafter Paljanov und sein Gefolge bereits auf Namban und »genossen« die Gastfreundschaft der Starr. Die meiste Zeit über hatte die Delegation dabei mit mehr oder minder fruchtlosen Verhandlungen in der Residenz des Ersten Sprechers zugebracht, die einen Teil der Räume des Regierungssitzes einnahm und sich in direkter Nachbarschaft zum Konsensdom befand. Kaishuk war ein zäher Gesprächspartner, der ungern zur Sache zu kommen schien und der Kommandant der NEPTUN ertappte sich wiederholt bei der Frage, ob sich Kaishuk wohl genauso verhalten hätte, wenn die STERNENFAUST hier gewesen wäre statt der NEPTUN-Crew.
    Deshalb freute sich Michael Tong jetzt darauf, das Arashlan einmal gewissermaßen in Aktion zu sehen.
    Dasselbe galt für ihren Gastgeber, den frisch gewählten Ersten Sprecher des Arashlan Kaishuk. Das Amt des Ersten Sprechers war neu geschaffen und mit mehr Kompetenzen ausgestattet worden als das des Konsensexekutors, wie man den in der Regel nur für kurze Intervalle amtierenden Regierungschef der Starr traditionellerweise bezeichnete.
    Einen derzeitigen Konsensexekutor gab es trotzdem noch, nur hatte sein Amt natürlich seit der Wahl eines Ersten Sprechers, der in genau definierten Notfällen für das Arashlan entscheiden durfte, ohne die Gemeinschaft der Stimmberechtigten zu befragen, erheblich an Bedeutung verloren. Dass damit zumindest formal eine Doppelherrschaft bestand, störte unter den Starr niemanden. Es gab noch immer Inhaber zahlreicher anderer Herrschaftsämter aus früheren Zeiten, die nach und nach an Bedeutung verloren hatten. Abgeschafft wurden sie stets erst dann, wenn sich weniger als fünf Prozent des Arashlan – der Allgemeinheit – an den Wahlen beteiligte und da es die meisten Starr als ihre demokratische Pflicht betrachteten, an möglichst vielen Abstimmungen teilzunehmen, dauerte es manchmal Generationen, bis längst bedeutungslos gewordene Ämter nicht wieder besetzt wurden. Die Sauroiden nahmen das als eine unerwünschte, aber harmlose Nebenwirkung ihrer Demokratie hin.
    Nicht alle hingegen waren damit einverstanden, einem Ersten Sprecher so weitgehende und vor allem autonom zu entscheidende Kompetenzen zu geben, wie dies inzwischen der Fall war. Die Mehrheit hatte damit Lehren aus dem Krieg gegen die Dronte und der teilweise recht schwerfälligen Reaktion des Arashlan ziehen wollen. Genau diese Schwerfälligkeit aber war es gewesen, die das Arashlan gegen den Angriff der Dronte so verwundbar gemacht und schließlich zu dem Umstand geführt hatte, dass die Starr mehr als 95 Prozent ihres Territoriums und die große Mehrheit ihrer Bevölkerung verloren hatten.
    Einer Bevölkerung, die inzwischen längst als Wirtskörperreservoir der Dronte diente und mit ihnen durch die Wurmlöcher entflohen war, nachdem der Einsatz des Anti-Dronte-Virus das Kriegsglück gewendet hatte.
    Hinter Paljanov, Tong und Niedermayer schwebte – in gebührendem Abstand – Sergeant Clint Reiniger, der Kommandant der an Bord der NEPTUN stationierten Truppe von Marineinfanteristen. Er trug dabei keinen Kampfanzug, sondern eine Ausgehuniform, die im Zusammenhang mit dem aufschnallbaren Antigravaggregat irgendwie deplatziert und unpraktisch wirkte.
    Auf der formell-symbolischen Ebene des Protokolls, das bei diesem Anlass herrschte, war Sergeant Reiniger für die Sicherheit der Gäste verantwortlich.
    Michael Tong ließ den Blick schweifen, während er das Tempo, mit dem er durch die Weite des unvorstellbar großen Konsensdoms schwebte, noch etwas drosselte. Es gab im gesamten bekannten Universum kein Gebäude, das mit dem Konsensdom auf Namban auch nur entfernt vergleichbar war.
    So weit das Auge reichte, waren Starr zu sehen – oder Hologramme, die von jenen stammten, die nicht persönlich an der Abstimmung, sowie an der vorausgehenden öffentlichen und über die Medien verbreiteten Aussprache im Konsensdom teilnehmen konnten oder wollten. Dafür schickten dann viele von ihnen ihr Hologramm mit Hilfe der hochentwickelten starr’schen Fernübertragungstechnik hierher. Seit der Reduzierung des Arashlans auf im Wesentlichen ein einziges

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