Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon
gleichkam, ob ein entsandtes Expeditionskorps tastsächlich im Kubus von Karalon ankam oder vielleicht Zehntausende von Lichtjahren entfernt in einem anderen Artefakt der Toten Götter, das ebenfalls über ein funktionierendes Transmitter-Portal verfügte.
Angesichts des Riesenjackpots, der da in Form des Erbes der Toten Götter winken könnte, würde man wohl auch auf Seiten der Starr jegliches Risiko verdrängen, dessen war sich Tong sicher.
Der Kommandant der NEPTUN fragte sich, wie lange sich Botschafter Paljanov wohl noch hinhalten lassen würde …
*
Transalpha-Sektor, nahe Karalon III
»Wir empfangen eine Botschaft der Dronte!«, meldete Lieutenant Jamil.
Sie strich sich mit einer schnellen Handbewegung eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Ansonsten trug sie das Haar zu einem recht streng wirkenden Knoten gebunden. Ihre schlanken Finger glitten über den Touchscreen ihrer Konsole. »Die Transmission geht im Konferenzmodus ebenfalls an die SONNENWIND, Sir!«
»Schalten Sie den Kanal frei«, verlangte Commander Stephan van Deyk. Der Erste Offizier erhob sich vom Kommandantensitz auf der Brücke der STERNENFAUST.
Das Gesicht eines Dronte-Menschen erschien auf dem Panorama-Schirm.
»Hier spricht der Herr der Neuen Ordnung«, sagte der Dronte. »Ich fordere Sie hiermit unmissverständlich auf, das System sofort zu verlassen. Ihre Anwesenheit hier wird nicht länger geduldet. Versuchen Sie nicht, eine Lenkwaffe mit biologischen Waffen oder einen Jäger zu starten. Dies wäre ein Grund, umgehend für die Zerstörung Ihrer Schiffe zu sorgen. Wir könnten die typischen Emissionssignaturen, die derartigen Handlungen bei Ihren Schiffen vorauszugehen pflegen, sicher orten und identifizieren. Also unternehmen Sie keinen Versuch in diese Richtung. Das Zeitfenster für Sie beträgt drei Minuten. Wenn wir in dieser Zeit nicht die Zündung Ihrer Triebwerke registrieren, zerstören wir Sie!«
Weder van Deyk noch der per Konferenzmodus zugeschaltete Chip Barus bekamen die Gelegenheit, irgendetwas zu erwidern, denn bereits im nächsten Moment war die Verbindung zum Herrn abgebrochen.
»Haben Sie das gehört, van Deyk?«, meldete sich Captain Barus von der SONNENWIND aus.
»Die spielen doch nur Vabanque, Chip«, stellte van Deyk stirnrunzelnd fest.
An versammelter Feuerkraft waren die Dronte-Einheiten den beiden Star Corps-Schiffen natürlich haushoch überlegen und die Wahrscheinlichkeit, dass die beiden Sondereinsatzkreuzer zerstört wurden, noch ehe es gelang, die Jäger zu starten, um damit das Virus nach Karalon III zu bringen, war sehr groß.
Andererseits müssen die Dronte doch damit rechnen, dass das Star Corps ein Dutzend weiterer Schiffe herschicken wird! , ging es van Deyk verständnislos durch den Kopf. Auch die beste planetare Verteidigung konnte unmöglich verhindern, dass nicht wenigstens einer der über dreihundert Jäger eines einzigen Carriers eben doch die Stratosphäre von Karalon III erreichte und dort eine Kapsel mit dem Virus aussetzte. Von den Lenkwaffen, die insbesondere von den Schiffen der älteren Star Corps-Baureihen verschossen wurden, mal ganz abgesehen.
»Na gut, die Tatsache, dass die Dronte ausgerechnet jetzt ernst zu machen scheinen, kann nur damit etwas zu tun haben, dass unsere Leute sich im Kubus befinden«, folgerte jetzt van Deyk.
»Das denke ich auch«, nickte Barus, dessen Gesicht auf der Brücke der STERNENFAUST in einem kleinen Nebenfenster des Hauptbildschirms erschien. »Mein Kommunikationsoffizier hat übrigens starke Emissionen des Kubus angemessen, bei denen es sich möglicherweise um ein getarntes Kommunikationssignal in einem entlegenen Bereich des Frequenzbandes handeln könnte.«
»Kann ich nur bestätigen«, meldete Ortungsoffizier Ashley Briggs.
Und Susan Jamil ergänzte: »Es könnte sich dabei tatsächlich um ein Kommunikationssignal handeln. Allerdings dürfte es für uns kaum möglich sein, es zu entschlüsseln, denn …« Jamil wandte sich um und schaltete etwas an ihrer Konsole herum. Verschiedene Fenster öffneten sich auf dem Display ihrer Konsole. Dann drehte sie sich zu van Deyk um und sagte: »Der Bordrechner nimmt eine über sechzigprozentige Wahrscheinlichkeit dafür an, dass es sich um Verschlüsselungscodes der Starr handelt – was unsere Chancen, sie zu knacken natürlich nahezu gegen null sinken lassen. Die sind uns da nach wie vor um ein paar Lichtjahre voraus.«
»Wo befindet sich die L-1?«, fragte van Deyk an Briggs
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