Sternenfaust - 085 - Die Bedrohung
betrachtete die sonderbare Frau mit den kurzen schwarzen Haaren in der Zentralhalle am Eingangsschott. Eben setzte sie sich ihren Helm wieder auf.
Wie es aussieht, machen sie sich auf die Suche nach Uns.
Sie wollen nicht hier sterben. Leilas Gedanken wurden von einem Gefühl des Bedauerns begleitet. Ich hätte mehr Skrupel gehabt sie zu töten, wenn ich gewusst hätte, dass sie Menschen sind.
Soll ich sie gehen lassen?
Leila zögerte. Ich glaube nicht, dass sie deshalb sofort aufgeben würden, nach Uns zu suchen. Sie haben Uns geortet. Ihre Geräte müssen sehr gut sein. Sie kommen bereits in Unsere Richtung.
Wir ziehen uns tiefer zurück , entschied Irina. Sie hatte die volle Gewalt über Leilas Körper. Nur Leilas Denken war frei. Wir können die Selbstzerstörung nicht weiter beeinflussen und müssen Zeit gewinnen.
Sie werden Uns trennen , jammerte Leila. Lass es nicht zu. Bewaffne dich.
Wenn sie Uns zu nah kommen, musst du sie töten.
*
Übermittelte Interface-Sequenz 3, Status Direktverbindung
Die Kinder des Dieners erforschten die Welt und erstatteten dem Diener Bericht.
Sie fanden Artefakte und tief im Sand verborgene Höhlen, die die Erhabenen ihnen zurückgelassen hatten. Dorthin zogen die Dronte mit ihren Wächtern und dem Diener nun um. Hier gab es einiges an Rätseln und die Dronte machten sich eifrig daran diese Rätsel zu entschlüsseln. Die Sternentiere wurden immer klüger, je öfter sie sich mit dem Diener und seinen Kindern verbanden. Es gab nur noch achtzig Stück von ihnen, doch sie waren zäh und der Diener hoffte darauf, mit ihrer Hilfe einen neuen Körper zu finden und ihr großes Ziel zu erreichen, zu den Sternen zu gelangen.
Zunächst einmal erforschten sie die Sterne und ihre Bewegungen durch Beobachtung. Sie machte viele interessante Entdeckungen. Ihre Welt musste rund sein und viel größer, als sie es bisher angenommen hatten. Hinter den Gewässern lag weiteres Land.
Sie begannen Schiffe zu bauen. Dann fanden sie in tiefliegenden Höhlen Aufzeichnungen der Götter, die viele Bilder hatten und eine Reihe sonderbarer Geräte. Sie nannten die Höhlen Die Heimstätte der Erhabenen , denn die Erhabenen selbst mussten einstmals hier gewesen sein.
Sie erforschten auch sich selbst und ihre Körper. Schließlich verstand der Diener einen großen Teil der Artefakte und endlich fand er den Schlüssel. Es waren nur noch zwanzig von ihnen übrig, doch der Diener war glücklich wie nie. Wenn seine Vermutungen richtig waren, würden sie bald nicht mehr vom Aussterben bedroht sein. Er erschloss auch den Rest der Techniken und wies seine Kinder an, was sie zu tun hatten. Sie entnahmen mit ihren geschaffenen Hilfsmitteln und den Geräten der Erhabenen Proben und legten sie in die gefundenen Geräte. Nach zehn weiteren Steinschlägen aus dem Weltall war es vollbracht: Die Dronte konnten sich selbst und die Sternentiere genetisch reproduzieren. Sie mussten dafür nur einen bestimmten Teil ihres Gewebes von sich trennen, das rasch wuchs, sich vergrößerte und schließlich zu einem eigenen Lebewesen wurde. So konnte man nachhelfen, denn auf natürlichem Wege teilten sich weder die Dronte noch die Wächter.
Mehrere Hundert der Wächter wurden erschaffen und ebenso viele Dronte. Auch für den Diener versuchte man mit den Gerätschaften der Erhabenen einen geeigneten Wirt zu produzieren. Doch das gelang nicht. Der Diener ließ sich davon nicht stören. Er setzte sich nicht den vernichtenden Sonnen aus, sondern wartete geduldig in der Höhle. Eine Ahnung wurde in ihm zur Gewissheit. Er hatte die Nachteile der Sternentiere verstanden. Sie waren zu fragil, konnten vieles nicht bewerkstelligen und es gab noch so viel zu tun, ehe sie dem Wunsch der Götter folgen konnten, zu den Sternen aufzubrechen.
Ich brauche andere Wächter. Es gibt sie und sie warten auf mich. Er fühlte, dies war der Wille der Erhabenen, denn schon allein der Gedanke machte ihn glücklich. Und Glück empfand er nur, wenn er nach dem Willen der Erhabenen handelte. Er studierte die Hinterlassenschaften der Erhabenen und wies seine Kinder an, ein mächtiges Schiff zu bauen. Er spürte seinen neuen Wächter hinter den großen Seen, den dunklen Meeren. Ehe die Dronte ins Sternenreich aufbrechen konnten, mussten sie diese Grenze überschreiten.
Vorher waren sie nicht würdig, das große Glück zu fühlen.
Wir müssen unserer Bestimmung folgen. Der Diener wusste, dass es für ihn kein anderes Leben gab und er war
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