Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
Letzter.
     
    *
     
    Noch während sie in der Luft waren, prallte die Rettungskapsel in einigen Kilometern Entfernung auf den felsigen Boden und verging in einer heftigen Explosion, deren Druckwelle die Flüchtenden wie welke Blätter durch die Luft wirbelte. Einige Aufschreie und Stöhnen, das über die Kom-Anlage in den Helmen übertragen wurde, zeigten, dass einige Leute dadurch wohl verletzt worden waren.
    »Jeder verschwindet schleunigst in der ihm am nächsten gelegenen Höhle«, ordnete Brekken an. »Danach versuchen wir wieder zusammenzukommen, ohne uns nach Möglichkeit in offenem Gelände zeigen zu müssen.«
    »Glauben Sie wirklich, die Dronte werden nach uns suchen?«, fragte jemand, dessen Stimme er nicht identifizieren konnte.
    »Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Es kommt darauf an, wie dringend sie uns wegen des Virus noch finden wollen. Auch wenn sie diesen Planeten verlassen wollen – ich kann mir nicht vorstellen, dass sie deshalb das Risiko eingehen, die noch Verbliebenen zu vernichten. Deshalb sollten wir, sobald wir am Boden und in irgendeiner Deckung sind, die Anzugdüsen nur noch in äußersten Notfällen benutzen, denn deren Emissionen leuchten auf den Ortungsschirmen der Dronte wahrscheinlich auf wie kleine Sonnen.«
    Und das war in jedem Fall ein großes Problem, wie er feststellte. Die Dronte brauchten nur nach einer Häufung fremden Materials zu scannen – das der Kampfanzüge –, das auf dem Planeten normalerweise nicht vorkam, und schon hätten sie das Versteck der J’ebeem gefunden. Er musste sich etwas einfallen lassen, um das irgendwie zu verhindern oder eine Entdeckung doch zumindest hinauszuzögern.
    Aber wie es aussah, hatten sie Glück im Unglück, denn das Dronte-Schiff, das sie verfolgt hatte, drehte unmittelbar nach der Detonation der Kapsel auf dem Boden ab, ohne sich lange aufzuhalten oder nach Überleben zu suchen.
    Brekken traute dem Frieden allerdings nicht. Das Gebiet, in dem sie gelandet waren, gehörte zu einem Ausläufer jenes Gebirgszuges, der die Hauptsiedlung umschloss. Damit waren sie dem Herz dieser Dronte-Welt bedrohlich nahe.
    Doch das war im Moment zweitrangig. »Nachdem unsere Verfolger für den Moment aufgegeben haben«, sagte Brekken über den Helmfunk, »peilen Sie mein Signal an und kommen Sie zu mir. Wir suchen uns ein gutes Versteck und besprechen dort, wie wir weiter vorgehen.« Und er hoffte, dass irgendeiner der anderen eine Idee hatte, denn ihm fiel im Moment nichts ein.
    Wenig später hatten die anderen ihn erreicht und sie sich gemeinsam in eine Höhle zurückgezogen, die ihnen zumindest einen gewissen Sichtschutz bot, wenn schon nicht vor den Scannern einer etwaigen Suchmannschaft.
    Wie sich herausstellte, waren fünf Leute verletzt, zwei davon so schwer, dass sie ohne Operation wahrscheinlich nicht überleben würden. Und eben die konnte Brekken nicht mit seinem Notfall-Kit durchführen. Die Verletzten wurden in den hinteren Teil der Höhle gebettet. Danach rief Brekken die anderen zu einer Krisensitzung zusammen.
    »Wie stehen unsere Chancen, Doktor?«, fragte ein junger J’ebeem besorgt, und Brekken erinnerte sich daran, dass es dessen erster Einsatz war.
    »Falls wir es schaffen, so lange unentdeckt hierzubleiben, bis die Dronte diesen Planeten evakuiert haben, ist zumindest unser Überleben gesichert. Wir brauchen danach nur in eine Siedlung zu gehen und uns dort häuslich niederzulassen. Und wenn wir ganz großes Glück haben, lassen die Dronte vielleicht ein Shuttle zurück, das wir mit Hilfe ihrer Technologie genug modifizieren können, um zurück zum Wurmloch zu gelangen und damit nach Hause. Aber dieser Plan steht und fällt natürlich damit, wie lange wir uns hier halten können.« Er blickte in die Runde. »Hat irgendjemand zufällig eine Ahnung, wie lange die Dronte vielleicht noch brauchen, bis sie ihre Evakuierung abgeschlossen haben?«
    »Nun«, meldete sich ein älterer Mann, den Brekken als einen der Techniker erkannte, obwohl ihm sein Name nicht geläufig war. »Ich hatte noch auf dem Schiff die Gelegenheit, die Planetenoberfläche auf einem Ortungsschirm an einer Nebenkonsole zu beobachten. Ich kann zumindest so viel sagen, dass die Dronte nicht genug Schiffe auf dem Planeten stationiert haben, um alle Bewohner gleichzeitig zu evakuieren. Mal abgesehen davon, dass die Kapazität ihres Raumhafens dafür auch nicht ausreicht. Deshalb müssen sie von außerhalb immer neue Flottenabteilungen schicken, bis sie auch die

Weitere Kostenlose Bücher