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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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waren darauf verzeichnet, die alle schon bedrohlich nahe am inneren Kern des Komplexes lagen.
    »Tara, los, wir werden gebraucht«, machte sich Peter Pahl auf den Weg zu seiner Assistentin, um sich einen Strahler zu holen.
    »Nein, Peter, Sie nicht mehr«, erwiderte Tara Haida plötzlich und einer ihrer Thermostrahler entlud sich fauchend in Pahls Brust.
    Valentina erwachte aus ihrer Starre und sprang auf die Asiatin zu, die ihr aber elegant auswich.
    Während sich Valentina abrollte und Richtung Sitzgruppe orientierte, warf Tara Haida Diaz einen Strahler zu. »Tara S. Haida, zu Ihren Diensten, Lord Manager«, erläuterte sie die neue Situation.
    Bevor Jurij R. Diaz etwas erwidern konnte tönte eine weitere Stimme durch den Raum. »Ex-Lord Manager, Kleines!« Mit diesen Worten wurde ein Genetic-Marine sichtbar und feuerte auf seine ehemalige Kollegin.
    Getroffen fiel Tara S. Haida um. Sie schlug bereits tot auf dem Boden auf und ihre beiden Waffen schlitterten in verschiedene Richtungen davon.
    Egal, jetzt oder nie , machte sich Valentina Mut und hechtete auf eine der Waffen zu. Wohlwissend, dass es ihre letzte Handlung sein könnte, wenn Diaz ein guter Schütze war.
    Dass er es war, zeigte sich sehr rasch: Ein weiter fauchender Schuss entlud sich aus seiner Waffe. Sergeant Tudor brach tödlich getroffen zusammen. »Scheint so, als ob meine Mitbürger keine Zeugen wollen«, kommentierte er seine Tat.
    Valentina hatte die Waffe erfasst. Eine weitere Rolle brachte sie auf die Knie. Sie legte in Richtung Diaz an und drückte den Abzug durch. »Sehe ich auch so«, presste sie zwischen ihren Zähnen hervor und feuerte. Diaz’ Augen weiteten sich vor Schreck, doch der Schuss aus dem Thermostrahler erwischte nicht ihn, sondern traf das Gesicht eines weiteren Marine, der neben Diaz’ aufgetaucht war.
    Die Agentin sicherte den Raum, trat zu Pahl und stellte fest, dass sie für ihn nichts mehr tun konnte. Sie gestattete sich nur einen kurzen Moment der Trauer, bevor sie wieder aufstand. »Dann spielen wir mal Hase und Igel. Kommen Sie, Ex -Lord Manager«, schnaubte sie Diaz an. »Jetzt können Sie mal zeigen, was Sie draufhaben.«
     
    *
     
    Far Horizon-Hospital, Mars
     
    Die Stimmung in Molls Krankenzimmer war alles andere als zuversichtlich.
    Die nächtlichen Ermittlungen Wandas hatten so gut wie keine neuen Erkenntnisse gebracht und Moll hatte vor Aufregung kaum geschlafen. Bei einem geheimen Unternehmen mitzumischen, hatte sie zuerst fasziniert, aber als sie dann die Nachtschwester durch die Gegend gescheucht und letztendlich ihr Wasser erhalten hatte, war sie immer aufgeregter geworden. Gespannt auf Wandas Fundstücke, die innerhalb der abgeschlossenen Kommode auf sie beide warteten, hatte sie fast kein Auge zugemacht. Umso enttäuschter schaute sie nun unter vor Müdigkeit geschwollenen Augenlidern hervor, während sie sich enger in einen rosa Frottee-Bademantel wickelte.
    »Schade, Schätzchen. Sehr schade«, kommentierte sie die ergebnislose Suchaktion. Sie bemühte sich nicht vorwurfsvoll zu klingen, da sie ja wusste, dass Wanda nichts dafür konnte. Aber es frustrierte sie so langsam, immer auf der Stelle treten zu müssen.
    Wie hält Valentina Duchamp das nur aus? Mich würde es zermürben, immer solange auf Ergebnisse zu warten. Geduld ist eine Tugend, in der ich mich noch nie gut üben konnte! Ich bin zwar Diplomatin und habe schon unzählige zähe und schwierige Verhandlungen führen müssen, aber dabei ist Dynamik im Spiel. Man bewegt sich aufeinander zu, macht Angebote, taktiert den Gegenpart. Aber hier? Es bewegt sich gar nichts!
    Jefica Moll reichte Wanda Ndogo eine Mischung von Frühstückscerealien und einen Krug Syntho-Milch aus Soja-Extrakten. Viele Menschen des 23. Jahrhunderts litten an Laktose-Intoleranz, was die Verbreitung von Milchprodukten, die Milchzucker enthielten, stark eingeschränkt hatte. Was wiederum dafür gesorgt hatte, dass die Menschen innerhalb der vergangenen 200 Jahre eine Unverträglichkeit dafür ausgeprägt hatten, war von den Genetics bei der Erforschung des menschlichen Genoms mal so eben nebenbei entdeckt worden – evolutionär bedingt vererbte sich das entsprechende Gen jetzt dominant.
    In die Sessel gekauert und in ihrem Frühstück herumstochernd hockte das ungleiche Paar schweigend da – die blasse, füllige Moll und die hochgewachsene, dunkelhäutige Ndogo.
    »Wie gehen wir nun weiter vor?«, fragte die ehemalige Versorgungsoffizierin der STERNENFAUST. »Wir kommen

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