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Sternenfaust - 087 - Amnesie

Sternenfaust - 087 - Amnesie

Titel: Sternenfaust - 087 - Amnesie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann & James Halske
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so nicht weiter. Außer weitergehender Observation Rudenkos fällt mir herzlich wenig ein.«
    Auch Moll zuckte ratlos mit den Schultern. »Was weiß ich, wer Rudenko hier Schaden zufügen will? Im Grunde kann es ja jeder sein, der hier rumspringt. Falls der Konzern dem Ratsvorsitzenden etwas antun will, hat er hier im Grunde freie Hand. Silbersdorff und seine Mitarbeiter halten uns quasi im Namen der Gesundheit gefangen.« Die Botschafterin lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. »Haben Sie schon ausprobiert, ob der Leiter der Klinik vielleicht auf Frauen Ihres Typs steht? Vielleicht könnten Sie ihn becircen und so etwas aus ihm herauskitzeln?«
    Wanda stellte ihre Schüssel mit dem Müsli-Mix auf dem Tisch ab und schenkte sich ein Glas Syntho-Milch ein. »Sie werden lachen, Miss Moll, aber genau das habe ich schon versucht. Gestern, bei der Visite des Chefs bei Rudenko. Fragen Sie besser nicht, was für Andeutungen ich gemacht habe. Ich weiß nicht, ob ich da subtil oder mit dem Holzhammer vorgegangen bin. Sie wissen doch, Männer sind da immer etwas eigen. Was der eine als eindeutige Aufforderung versteht, ist für den anderen nichts weiter als ein Scherz. Silbersdorff hat wohl eher in die letztere Richtung gedacht und mich mit einem Lächeln abgetan.«
    »Hat Rudenko etwas von ihren Bemühungen bemerkt?«
    »Nicht das ich wüsste. Zumindest gab es von ihm keinen bissigen Kommentar oder Ähnliches. Er verhielt sich weiterhin ruhig, hörte Silbersdorffs Ausführungen zu und widmete sich danach den neuen Netzzeitungs-Artikeln, die ich ihm auf ein Datenpad überspielt hatte.«
    Moll seufzte. »Also alles wie gehabt.«
    »Alles wie gehabt«, bestätigte Ndogo. Jefica Moll verlor die Geduld. Sie stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen.
    »Es muss doch einen Ansatzpunkt geben!«, ereiferte sie sich. »Irgendjemand, der uns helfen kann, den oder die Drahtzieher zu entlarven! Aber wer sollte das sein? Wir können doch nicht einfach in Konzernsprecher Franz Jacksons Büro spazieren und sagen: So, da sind wir, jetzt erzählt uns mal schön, was ihr zu vertuschen versucht und wer das verhindern soll, damit wir euch für eure Schweinereien drankriegen und vielleicht auch noch die Solaren Welten vor größerem Unheil bewahren!«
    »Können wir doch!« Wanda Ndogo war aufgesprungen. »Das ist es! Franz Jackson! Darauf hätte ich schon viel früher kommen sollen!« Aufgeregt sammelte sie sich und versuchte sich zu erinnern. »Da war mal etwas, das auch im Zusammenhang mit Far Horizon und dem Konzernsprecher stand, als ich noch auf der STERNENFAUST Dienst tat«, begann sie. »Entgegen aller Erwartungen hatte sich Franz Jackson wegen irgendeiner Sache von seinem Konzern distanziert. Ich erinnere mich, dass alle, die davon redeten, zunächst sehr verwundert gewesen waren – warum sollte der oberste Sprecher eines Konzerns gegen die eigenen Leute sein? Aber dann wurde spekuliert, der Aufsichtsrat habe sich bei einigen Entscheidungen über ihn hinweggesetzt. Jackson war wohl auch in der Vergangenheit nicht immer ganz mit der Geschäftspolitik einverstanden, die der Rest der Führungsriege von Far Horizon vertrat.«
    Interessiert beugte sich Moll zu Wanda herüber. »Sie glauben also, dass gerade Jackson in dieser Sache ein geeigneter Ansprechpartner wäre? Das kann ich ja kaum glauben.«
    Wanda nickte bestätigend. »Doch, es ist so. – Aber trotzdem. Man kann den Konzernsprecher doch nicht einfach so mit unserem Verdacht konfrontieren. Mal davon abgesehen, dass man uns sicher gar nicht erst zu ihm lässt oder eine Botschaft von uns zu ihm durchdringen würde. Das müsste schon jemand vom Hohen Rat oder ein anderer mit ähnlicher Legimitation machen …«
    Es klopfte an der Tür. Wanda verstummte. Die Köpfe der beiden Frauen fuhren ruckartig herum und blickten zum Eingang des Raums. Gleich darauf trat ein verschlafener Vijay Gustafsson in Molls Zimmer. Manchmal besuchte er Moll, damit sie gemeinsam frühstücken konnten. Als er nun Wanda Ndogo bei der Botschafterin sitzen sah, gähnte er einmal herzhaft und sagte, schon im Umdrehen: »Vielleicht störe ich nur, ich gehe dann mal zurück zu mir und leide dort weiter.«
    Ndogo und Moll hatten sich angesehen. Ihre Blicke bestätigten ihnen, dass sie genau dasselbe dachten.
    »Hiergeblieben, Gustafsson!«, forderte Moll. »Sie kommen wie gerufen!«
     
    *
     
    Goethe-Krater, Merkur
     
    Die Ausfälle häuften sich.
    Eine verdeckte Operation läuft anders ab , ärgerte

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