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Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Titel: Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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und es hob sich noch einmal ihr Herz … und es brach.«
    Dann war die Szene wieder vor Byrons Augen, alles war wieder da … alles, was nun beinahe zwanzig Jahre her war.
    So deutlich …
     
    *
     
    Im Jahr 2237 – Eine Militärbasis irgendwo im All
     
    Die Zeit zwischen den Kampfeinsätzen konnte man sicher nicht ernsthaft Freizeit nennen. Es war die hochnotwendige Regenerationszeit, die jeder der Kampfpiloten brauchte. Dieser Krieg würde sie alle zwischen seinen Fingern zerreiben. Oder zwischen seinen Krallen, denn mit Fingern konnten die vogelähnlichen Kridan nicht dienen.
    Jägerpiloten sah man in diesem Etablissement auf dieser Star Corps Basis in der Nähe zur kridanischen Grenze sicher selten, doch auch da gab es Ausnahmen. Den Lord kannte man hier natürlich, wenn auch nur die wenigsten wussten, welcher Art sein Job war. Natürlich sah es das Star Corps nicht so gerne, wenn seine Piloten sich in diesen Lokalitäten herumtrieben.
    Das brachte kein gutes Renommee, wenn diese Elitepiloten hier zu den Stammgästen zählten.
    Renommee, Ehre, Ansehen – es war ja nicht so, dass Byron Hensley mit diesen Begriffen nichts anzufangen wusste, doch er fand, dass sie im Star Corps häufig überstrapaziert wurden. Wer ständig sein Leben riskierte, wer jeden Tag – buchstäblich – die Todeskralle im Nacken spürte, der brauchte auch einmal Abwechslung.
    Das war allerdings nicht der Grund für Byrons Anwesenheit in dieser Pinte. Zumindest nicht heute. Es ging vielmehr um eine kleine Nebentätigkeit, die er allerdings streng geheim halten musste.
    Byron Hensley schmuggelte.
    Keine Drogen, nein. Auch keine Alkoholika oder andere feine Sachen, die bei der sogenannten kämpfenden Truppe äußerst beliebt waren. Und warum war das so? Weil die Führung einer solchen Truppe einfach nicht zu begreifen schien, dass Soldaten Menschen waren. Menschen, mit all ihren Vorzügen und Fähigkeiten – und all ihren Schwächen. Doch auch wenn viel Geld damit zu verdienen gewesen wäre, damit handelte Byron Hensley nicht.
    Byron Hensley schmuggelte Menschen.
    Ja, auch wenn es für einen normal denkenden Menschen schier unglaublich war, so gab es doch Personen, die hinter die feindliche Front wollten. Die Gründe waren mannigfaltig. Da waren Eltern, Ehefrauen, Brüder und Schwestern, die einfach nicht wahrhaben wollten, dass ihr Sohn, Bruder oder Ehemann im Kampf gefallen war. Es gab sie, die Sucher , die ihr Leben für die unglaublich winzige Chance aufs Spiel setzen, den Gesuchten doch irgendwo lebend zu finden.
    Da waren skrupellose Geschäftemacher, die keinerlei Probleme damit hatten, dem Feind Hightech zu verkaufen; Byron hasste diese Typen, doch sie zahlten ausgezeichnet.
    Schlussendlich gab es Medienleute, die nie nahe genug am Geschehen sein konnten. Die waren in Hensleys Augen absolut durchgeknallt, doch es war ja nicht sein Leben, das dort riskiert werden sollte.
    Er brachte die entsprechenden Personen während eines Einsatzes hinter die Feindlinie, setzte sie ab, verschwand wieder. Alles möglichst ohne dabei erwischt zu werden. Oft konnte man das nicht machen – und so mancher Versuch musste drei-, vier- oder fünfmal wiederholt werden. Unbequem war die Geschichte für die entsprechende Person, denn ein Jäger hatte nur für einen Menschen Platz.
    Irgendwann würde die Sache auffliegen, das war Byron bewusst und auch gleichgültig. Er war Pilot, kein Soldat. Aber vielleicht nicht mehr lange: noch ein paar geglückte Aktionen dieser Art, dann hatte er genug verdient, um einen Rausschmiss gut zu ertragen. Wenn dieser dumme Krieg zu Ende war, würde er eine Pilotenschule eröffnen, denn wenn er etwas konnte, dann war es ein Raumschiff zu steuern. Einen besseren Mann als ihn gab es nicht – da war Byron sicher.
    Gelangweilt blickte er sich in der Bar um, die den hochtrabenden Namen »Space-Bar« trug. »Säuferschuppen« wäre der Sache schon nähergekommen, denn die meisten Menschen hier waren um diese Uhrzeit bereits rettungslos betrunken.
    »Denn der Engel des Tod’s kam mit Sturmesgewalt, und blies auf die Feinde verderblich und kalt.« Byron zuckte zusammen. Die Stimme war direkt neben ihm aufgeklungen. Er hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sich jemand neben ihn gesetzt hatte. Dennoch versuchte er jetzt den coolen Piloten zu geben. Er blickte nach rechts, sah der Frau direkt in die Augen: » Und es ward nicht der schlafenden Augen mehr wach, und es hob sich noch einmal ihr Herz … und es brach. Die großen Worte

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