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Sternenfaust - 089 - Sirius III

Sternenfaust - 089 - Sirius III

Titel: Sternenfaust - 089 - Sirius III Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erreichen.«
    »In Ordnung, Colonel.«
    Es wird Jefica Moll nicht gefallen, dass ihr Besuch bei den Christophorern noch etwas auf sich warten lassen muss! , dachte Tong. Aber das ist leider unumgänglich.
     
    *
     
    Die Säure traf zischend auf das Gestein.
    Instinktiv warf Meister Daniel die Arme schützend vor das Gesicht, wohl wissend, dass dies kein Schutz gegen den Schwall ätzenden Schleims sein würde, der aus dem Schlund des Gesteinsbeißers herausschoss. Aber es war besser als nichts – und nahezu das Einzige, was er während des Sekundenbruchteils noch tun konnte, der ihm zum Regieren blieb.
    Hektische Bewegungen waren hier oben unter Umständen tödlich. Sehr leicht konnte man sich durch den eigenen Schwung in die Tiefe stürzen.
    Die Zeit erschien Daniel auf einmal wie gedehnt. Alles schien sehr langsam zu geschehen. Er konnte den einzelnen Säuretropfen dabei zusehen, wie sie langsam durch die Luft flogen. Dann bemerkte er, wie sie sich nicht länger auf ihn zu, sondern wieder von ihm weg bewegten. So als ob jemand eine Video-Aufzeichnung plötzlich rückwärtslaufen ließ.
    Die Tropfen sogen sich zurück, wie unter der Herrschaft einer unerbittlichen Kraft, die sie anzog und dafür sorgte, dass sie in den Schlund des Gesteinsbeißers zurückkehrten.
    Daniel stand wie erstarrt da. Er hatte schon erwartet, dass diese extrem ätzende Substanz sich durch die äußere Schutzschicht seiner Atemmaske hindurchätzen und sich in sein Fleisch hineinbrennen würde. Nach allem, was Daniel über das Schlund-Sekret der Gesteinsbeißer wusste, war diese Befürchtung auch keineswegs unbegründet.
    Was geschieht hier? , fragte er sich.
    Die beiden Schlünde des Gesteinsbeißers wandten sich in Daniels Richtung.
    Ein Ruck ging durch das Wesen. Es zerfiel zu feinstem Staub, dessen Teilchen durcheinanderwirbelten wie ein Schwarm von winzigsten Insekten. Grau war dieser Staub zunächst, aber das änderte sich. Er wurde nach und nach schwarz.
    Der Gesteinsbeißer hatte sich innerhalb weniger Augenblicke vollkommen aufgelöst und auch von dem ätzenden Schleim war nichts geblieben, außer diesen kleinen, herumschwirrenden Teilchen, die sich fortwährend neu zu gruppieren schienen. Sie bildeten neue Formen, die wieder zerfielen, um sich wenig später ein weiteres Mal zu einer flüchtigen Gestalt zusammenzufinden. Ein paar Felsbrocken, die sich in unmittelbarer Nähe des Gesteinsbeißers befanden, lösten sich ebenfalls in einen Schwarm winziger Teilchen auf, deren Substanz sich mit jener verwirbelte, die zuvor den Gesteinsbeißer gebildet hatte. Die wimmelnde Eigenbewegung der Teilchen wurde schwächer. Sie verdichteten sich schließlich und formten dabei eine Gestalt.
    Meister Daniel erschrak zutiefst.
    Das Gesicht, in das er blickte, war sein eigenes.
     
    *
     
    »Achtung, Materialisierung eines Hestan-Schiffs steht unmittelbar bevor!«, meldete Ortungsoffizier Derek Batista. Die AMSTERDAM bekam die entsprechenden Daten von Fort Aschere. Dort wurden die Signale der Bergstrom-Sonde gesammelt und an alle Einheiten weitergegeben. Abgesehen von der AMSTERDAM bestand die Systemverteidigung des Sirius allerdings lediglich aus unterlichtschnellen Raumbooten. Die größten von ihnen waren vierzig Meter lang und hatten dreißig Geschütze. Allerdings war der Impulsantrieb in der Regel im Verhältnis zur Masse des Bootes recht leistungsstark, sodass ihre Beschleunigungs- und Bremswerte mitunter sogar besser waren, als bei den überlichtschnellen Star Corps Einheiten.
    Die AMSTERDAM hingegen hatte als Sondereinsatzkreuzer zehn bewegliche Geschütze und einen Jäger, der eigentlich nicht mehr war als ein fliegendes und damit rundum einsetzbares Geschütz.
    Rudergänger Pierre Templeton hatte die Kontrolle über die Schiffssteuerung längst an Waffenoffizierin Celine Al-Malik abgegeben, deren Aufgabe es nun in Kürze sein würde, das Schiff so auszurichten, dass die Geschütze in optimaler Schussposition zum Gegner gebracht wurden.
    Michal Tong gab den Feuerbefehl.
    Schon bevor das erste Schiff der Hestan aus dem Zwischenraum materialisierte, wurde der voraussichtliche Austrittspunkt mit Tausenden von Gauss-Projektilen in der Sekunde beschossen. Die Rohre der Geschütze spuckten die würfelförmigen, zehn Kubikzentimeter großen Geschosse aus ihren Mündungen.
    Das Schiff der Hestan materialisierte – und wurde sogleich von einem wahren Geschosshagel empfangen. Zu den wenigen Daten, die Commander Tong über das letzte Zusammentreffen

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