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Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)

Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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wenn ein besonders störrisches Pflanzenteil zerlegt werden musste, oder ein Baumstamm quer lag, über den man erst hinwegzukommen hatte.
    Shavasss’ mikroverstärkte Stimme erklang von vorne. »Kommandant! Hier vorne ist eine breitere Lichtung!«
    Gerrratorrr verließ das Ende des Trupps und stapfte an Bruder William vorbei. Der Christophorer schluckte, als er die blutunterlaufenen Augen des Sauroiden sah. Wenn hier einer kollabiert, dann er. Die Strahlung setzt ihm am meisten zu. Er tauscht einen Blick mit Dana und William. Zum Glück waren beide im Moment relativ stabil. Ein Blick auf den Handscanner verriet auch, warum: Sie waren in einer Gegend mit niederer Strahlendosis. Woher genau die Strahlung kam, konnte keiner von ihnen sagen. Doch sie wussten zumindest, dass sie existierte und dass sie diesmal auf unerklärliche Weise Einfluss auf ihre Gemüter zu haben schien. Und wo sie stärker und wo sie schwächer war. Immerhin etwas. Offizier Shavasss hatte mit Danas Hilfe extra einen Weg gewählt, der nur niedere Strahlenwerte versprach. Aber die Sache hatte einen Haken: die Messungen waren alles andere als zuverlässig.
    Es ging vorne weiter. Gerrratorrrs Stimme ertönte: »Wir werden auf dieser Lichtung rasten und essen. Bisher sind wir so gut vorangekommen, wie es eben geht. Ein Teil der Männer kann schlafen. Wir bilden zwei Gruppen. Ein Spähtrupp wird unter Offizier Shavasss den weiteren Weg erkunden und erst in der zweiten Runde schlafen. Sichert das Gelände und sucht Plätze für die Zelte.«
    Es folgte kein Einspruch. Die Starr machten sich an die Arbeit. Shavasss brach mit seinen Leuten unverzüglich auf.
    William trat hinter van Deyk auf die große Lichtung und sah zum ersten Mal seit ihrer Wanderung den grauschwarzen Himmel. Sterne konnte er nicht ausmachen. Hier schien es niemals wirklich Tag oder Nacht zu sein. Alles dämmerte in grauen Schatten dahin. Trotzdem war es auf dieser Lichtung zumindest ein wenig heller.
    Sie sichteten das Gelände und fanden eine Stelle, an der sich die Zelte gut ringförmig aufstellen ließen. Sie mussten einige Pflanzen zerschneiden, um die Zelte in der gewünschten Anordnung aufbauen zu können. Dana und Stephan wollten zwar mithelfen, doch Gerrratorrr verbot es ihnen, also nutzten sie die freie Zeit für eine Pause. Sie saßen ein Stück abseits und bemühten sich das unappetitlich aussehende Essen hinunterzuwürgen, das die Starr ihnen überlassen hatten. Ein kleiner Steinquader diente ihnen als Tisch.
    Wir könnten auch weglaufen , dachte William sarkastisch. Aber was würde das bringen? Wohin? Ohne ein Funkgerät gab es auf dieser Hölle nur den Tod.
    Während die Soldaten begannen, die Zelte aufzubauen, fühlte sich William erneut unwohl.
    »Captain …« Er deutete auf eine besonders wuchtige Baumansammlung am Rand der gut dreißig Meter breiten Lichtung. »Ich habe schon wieder dieses Gefühl. So als würde dort jemand im Unterholz stehen und zu uns hinübersehen.«
    Dana fuhr herum und packte dabei den schwarzgrünen Stock neben sich. William sah, wie aus den Bäumen etwas hervorschnellte. Die schwarzhaarige Frau reagierte schneller als er. »Angriff! – Dort, auf zehn Uhr!«
    Sofort wurden Waffen gezückt. Die Starr zogen sich zu einem breiten Ring zusammen, der genügend Platz nach hinten ließ. In ihrer Mitte befanden sich Bruder William, Dana, Stephan van Deyk, Jennings und zwei Starr, die offensichtlich nicht zum Kämpfen ausgebildet waren. Der eine schien ein Arzt oder Wissenschaftler zu sein. Die Starr hatten schweigend hingenommen, dass die drei Marines sich unter sie gemischt hatten.
    Angespannt verfolgte William das Schauspiel vor sich. Gerrratorrr rief Befehle. Der Christophorer hörte sie wie ein Rauschen im Hintergrund. Fasziniert scannte er die herannahenden Geschöpfe, die mit einem lauten Krachen aus der Baumgruppe gebrochen waren. Sie waren zu fünft und maßen fast zwei Meter dreißig. Ihr gesamter Aufbau war menschenähnlich. Auch sie nahmen eine Formation ein. Ein einzelnes, etwas kleineres – ja, was war es? William beschloss, sie als Tier zu bezeichnen – ging an der Spitze, die andern vier ordneten sich keilförmig dahinter ein.
    Woher weiß ich, dass es Tiere sind? William zoomte das Bild der menschenähnlichen Geschöpfe näher heran. Es gab nichts an ihnen, was sie bedeckte, weder rudimentäre Kleidung noch Haar. Ihre graugrüne Haut wirkte borkig und rissig. Sie hatten zwei Beine und zwei Arme mit riesigen klobigen Füßen und

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