Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)
nicht.
»Das sieht nach einem Starr aus …«, Reena McKee ließ den Ausschnitt vergrößern.
Captain Barus Augen verengten sich besorgt. »Er sieht tot aus. Fliegen Sie diese Koordinaten an, Lieutenant Yang. Vielleicht haben wir ja eine Spur von etwaigen Überlebenden gefunden.«
Terry Yang gab sofort die Kursänderung ein und suchte den sichersten Anflugsweg.
Reena McKee sah aus dem Fenster auf den unwirklichen Planeten. Wegen der düsteren Lichtverhältnisse ließ sich nicht viel erkennen, doch das Wenige reichte, um ihr Alpträume zu machen. Immer wieder gab es Schwärme sonderbarer schwarzer Wesen in der Luft, die keine Flügel hatten, sondern lang ausgebreitete Fächer. Ihre blauschwarzen Körper segelten durch die düsteren Wolken. Sie wirkten nicht feindlich und hielten sich zum Glück weit von der Landefähre entfernt. Trotzdem verunsicherte Reena allein ihr so extrem fremdes Aussehen.
Die nächsten Minuten vergingen schweigend. Terry Yang fand den gesuchten Punkt und setzte zur Landung auf einem Plateau einer Canyon-ähnlichen Landschaft an. Die Mannschaft des Shuttles bereitete sich auf den Außeneinsatz vor.
Chip Barus verließ die Landefähre als Erster. Solange sie in der Nähe des Von-Schlichten-Aggregats blieben, hatten sie nichts zu befürchten. Gemeinsam gingen sie zu dem am Boden liegenden Starr hinüber.
Luce Varenness beugte sich mit ihrem Med-Scanner über ihn. »Er ist tot, Sir. Erschossen von einer Art Revolver. Die Energiesignatur weist auf eine Starr-Waffe hin. Aber ich kann hier keine Waffe erkennen. Entweder hat er sich nicht selbst getötet, oder die Waffe wurde entfernt.«
Reena McKee starrte fassungslos auf das Einschussloch in der Brust des Starr. »Warum haben seine eigenen Leute ihn erschossen? Ob er so schwer verletzt war?«
Captain Barus schloss die Augen. »Nach all unserem bisherigen Wissen, müssen wir davon ausgehen, dass er vielleicht umgebracht wurde.«
»Sie meinen, seine Leute sind wegen der Strahlung so ausgeflippt?« Reena sah den Captain entsetzt an. »Aber das würde ja heißen …«
»Sichern Sie die Umgebung, Commander. Suchen Sie nach weiteren Spuren«, meinte Barus müde. »Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren. Reden können wir im Shuttle.«
McKee drehte sich abrupt um und folgte den Anweisungen, als ihr Hand-Kom piepte. »Captain, Terry Yang hat etwas geortet.« Reena sah auf die Daten. »Vermutlich ein Teilstück der SCHWARZES KREUZ. Es zeigt schwache Funksignale an. Es wäre gut möglich, dass auch die Starr dieses Teilstück geortet haben und auf dem Weg dorthin sind. Die ungefähre Entfernung beträgt zweihundertsechzig Kilometer.«
»Lieutenant Varenness.« Chip Barus wandte sich an die Paramedic. »Wie lange ist dieser Starr schon tot?«
»Etwa vier Stunden, Sir. Er war zuvor schon schwer krank und befand sich anscheinend in einer Art Kataplexie, ähnlich der anderen Starr die wir gerettet haben. Ich halte es für ausgeschlossen, dass er in der Lage war, Selbstmord zu begehen.«
»Vielleicht wollte man ihm das Leiden ersparen?«
Reena mischte sich ein. »Lassen wir das Spekulieren, Sir. Wenn die Starr mit Antigrav-Packs unterwegs sind, könnten sie das von Yang geortete Wrackteil bereits erreicht haben. Falls sie nicht von diesem Wrackteil aus aufgebrochen sind, Sir.«
»Wir werden dieses Wrackteil auf jeden Fall anfliegen, wenn wir keine weiteren Spuren finden. Allerdings …« Barus zögerte und blickte auf den Toten. »Machen wir uns an die Arbeit.«
Reena McKee wusste genau, was er eigentlich hatte sagen wollen. Allerdings lag hier schon ein toter Starr. Und wenn die Starr schon soweit waren, dass sie sich gegenseitig töteten, was sollte sie dann davon abhalten, etwaige überlebende Menschen hinzumetzeln?
Falls sie Dana und die anderen überhaupt mitgenommen haben , dachte Reena besorgt. Vielleicht sind sie ja wirklich von dem georteten Wrackteil aus aufgebrochen und haben unsere Leute schutzlos zurückgelassen.
Gequält schüttelte sie den Kopf. Dana Frost hatte sicher einen Weg gefunden. Die erste Offizierin der SONNENWIND konnte und wollte sich einfach nicht vorstellen, dass diese Frau tot sein könnte …
*
Die Helferin des Herrn saß im Thronraum ihres Gebieters und empfing den Oberbefehlshaber der Starr. Sein Name war Kashragarr. Er und einige andere Starr waren noch immer zu Gast in Karelis, doch jetzt wurde auch ihnen die Luft in der Hauptstadt zu heiß.
»Dienerin«, der Starr blieb in einem respektvollen
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