Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)
werden. Die erhöhten Werte der Strahlung machten auch ihr schwer zu schaffen. In erste Linie hatte sie heftige Kopfschmerzen, zeitweise sogar leichtes Nasenbluten.
Sie mussten durch ein gut dreißig Kilometer langes Dschungelstück hindurch, in dem die Strahlung wieder etwas niedriger war, dafür war das Vorankommen schwieriger. Wir haben es bald geschafft , redete sie sich immer wieder ein.
Die Starr gingen schweigend und gedrückt. Keiner traute sich mehr, etwas zu sagen. Nach dem Vorfall mit Xerrrtesss war ein sprachloses Entsetzen über sie alle gekommen.
Van Deyk sah noch immer fiebrig aus und schien sich nur noch auf seine Füße zu konzentrieren. Ständig stolperte er. Sie mussten dieses Stück zu Fuß zurücklegen und schonten damit zugleich die Energiereserve der Antigrav-Packs. Anscheinend hatte die Strahlung auch eine negative Auswirkung auf die Antigrav-Antriebe der Starr. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass die Packs im Vergleich nicht so hochwertig waren wie die Modelle der Solaren Welten.
Captain Frost ging ganz vorne, während Bruder William in ihrer Nähe van Deyk unterstützte. Der Commander strauchelte inzwischen öfter und brauchte immer wieder einen Arm, der ihn stützte.
Neben Dana bearbeitete Offizier Shavasss den Weg verbissen mit dem Schneidbrenner. Er zerstückelte gerade eine besonders aggressive Pflanze, damit diese den Trupp nicht mit ihren Fangarmen angreifen konnte. Die Pflanzen dieses Waldes reagierten vor allem auf seitliche Bewegungen. Deshalb hatte Shavasss sich ihr von oben genähert und sie der Länge nach unten hin durchteilt. Nun stand er auf dem Boden inmitten von blauschwarzen Überresten und hielt in seiner Arbeit inne.
Captain Gerrratorrr war im Moment nicht zu sehen. Er sicherte ganz hinten und hatte alle zehn bis zwanzig Minuten einen Ausraster, bei dem er sich wahllos ein Mitglied seiner Mannschaft heraussuchte, um es niederzubrüllen.
Vielleicht habe ich ja nur deshalb Kopfschmerzen. Dana dachte wehmütig an das Beruhigungs- und Schmerzmittel. Ihr Vorrat neigte sich bald dem Ende zu. Sie nutzte die Chance, in Sprechweite zu Shavasss zu sein, ohne von Gerrratorrr beobachtet zu werden.
»Denken Sie, Ihr Captain stabilisiert sich?«
Shavasss Schwanz zuckte beunruhigt in dem silbernen Raumanzug. »Nein, Captain Frost. Ich denke es ist wie bei Ihrem Subkommandanten, Stephan van Deyk. Es wird nur schlimmer werden. Gerrratorrr war nicht er selbst, als er Xerrrtesss tötete. Das Arashlan versucht jeden Starr zu retten, den es retten kann. Sie wissen selbst, wie hoch unsere Verluste im letzten Krieg mit den Dronte waren. Uns ist jedes Leben heilig, besonders nachdem die Dronte so viele von unserem Volk genommen haben. Und Xerrrtesss hatte drei Kinder …«
Einen Moment sah der Starr so verloren aus, dass Dana ihn am liebsten in den Arm genommen hätte. »Shavasss, wenn ich etwas tun kann um Ihnen zu helfen, sagen Sie es. Ich möchte nur, dass hier alle überleben.«
»Da sind wir schon zu zweit.« Shavasss ging weiter nach vorne. Dana folgte ihm. Er schnitt im Weg hängendes Buschwerk ab.
»Was machen Sie eigentlich da vorne, Shavasss? Träumen Sic?«, keifte Gerrratorrr wütend. Er stapfte an den Anfang des Zuges. »Geht das nicht schneller?«
»Ich tue, was ich kann, Sir«, meinte Shavasss beherrscht.
»Mir gefällt ihr Ton nicht! Mäßigen Sie sich!«
»Natürlich, Sir, wie Sie wünschen.«
Gerrratorrr sah nicht zufrieden aus. Langsam versammelten sich auch die anderen Starr um sie. Ihre Gesichter waren feindlich. Sie alle waren ausgelaugt und Gerrratorrr gönnte ihnen keine Pause. Stephan van Deyk stand kaum mehr aufrecht. Bruder William stützte ihn.
»Sie sind schuld, dass das hier so langsam geht, Shavasss! Sie allein!«
»Es war meine Schuld, Sir«, mischte sich Dana Frost so ruhig wie möglich ein. »Ich habe Offizier Shavasss abgelenkt. Das soll nicht mehr vorkommen.«
Gerrratorrr sah sie durch die Scheibe des Helms an. »Sie … Sie sind doch auch Kommandantin eines Raumschiffes! Sagen Sie meinen Männern, dass ich Xerrrtesss erschießen musste! Das war ein direkter Befehl vom Arashlan!«
Dana brauchte keinen Blick mit Bruder William zu wechseln. Sie wusste auch so, was sie zu sagen hatte. »Sie haben vollkommen recht, Sir. Ihre Entscheidung war hart, aber es war die richtige Entscheidung. Ich und Ihre Männer akzeptieren das.«
»Ach ja?« Gerrratorrr fuhr zornig herum und schubste den erstbesten Soldaten zu Boden. Dieser war so müde,
Weitere Kostenlose Bücher