Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)
und stolpernd schlagen. Ta-dak. Ta-daak. Ein Herz.
Das zweite stand noch immer still. Während seine rechte Brustseite in flammenden Schmerzen stand, war die linke tot und gefühllos. Auch sein linker Arm war taub. Bis hinunter in den kleinen Finger, der sich wie abgestorben anfühlte.
» Rashtuu { * } «, flüsterte der Temuran-Agent erstickt. In seinem Kopf spulten sich im Zeitraffer die Bilder vor der Ohnmacht ab. Der Starr Shiraku hatte sich von hinten an ihn geschlichen. Markes hatte ihn trotzdem aus den Augenwinkeln wahrgenommen. Er war lautlos herumgeschnellt und hatte sein Schwert dabei gezogen, doch Shiraku hatte ihn mit einem Nadlerstrahl erwischt, der wohl Betäubungsmittel enthalten hatte. So fühlte es sich jedenfalls an. Und es wirkte noch immer. Der Temuran-Agent konnte sich nicht bewegen. Dieser Bastard wollte mich töten …
Gequält sah Markes zu der Energiequelle der würfelförmigen Raumstation hinüber. Er sah Shirakus Rücken in der weißen Bekleidung der Wissenschaftler. Vor dem Starr musste Doktor Patrisha Roycee stehen, Physikerin und Dimensionen-Forscherin. Eine J’erde mit niedlichen blonden Haaren. Eine J’erde, die er erst vor kurzem geküsst hatte.
Ich muss sie beschützen … um meiner Ehre willen …
Markes wollte aufstehen. Es gelang ihm nicht. Er versuchte seine Finger zu bewegen. Und scheiterte.
» Rashtuu «, zischte er erneut. Wut stieg in ihm auf. Er spürte, wie sich das Taubheitsgefühl in seiner Brust nun auch auf die rechte Seite ausbreitete. Physik. Biologie. Er verstand nur zu gut, was mit ihm in diesem Augenblick geschah. Starb das erste Herz eines J’ebeem innerhalb von kurzer Zeit vollständig ab, war die Gefahr groß, dass auch das zweite Herz in Mitleidenschaft geriet. Das zweite Organ brauchte Zeit, um den Ausfall des ersten Organs zu kompensieren. Eine Zeit, die das Nervengift Markes Irendal nicht ließ.
Das Nervengift der Starr war speziell für die J’ebeem entwickelt worden, das wusste er, das hatte der Temuran, der j’ebeemsche Geheimdienst, in Erfahrung gebracht. Er erinnerte sich an die entsprechenden Schulungen und Briefings, und natürlich hatte er ein entsprechendes Gift in der Munition seiner eigenen Waffen, auch wenn er meist das Schwert bevorzugte. Dieses Gift sollte beide Herzen töten.
Es tut weniger weh als die Folter der Morax …
Markes fühlte, wie ihm erneut die Sinne schwanden. Er atmete so tief ein, wie er es vermochte. Auch seine Lungenfunktionen waren stark in Mitleidenschaft gezogen worden, aber der Schmerz fachte erneut seine Wut an. Sein Zorn machte ihn wacher. Das wurde auch langsam Zeit! Bis zu einem endgültigen Herzstillstand hatte er bestenfalls noch achtzig Sekunden.
Achtzig Sekunden, in denen er gezielt für eine Ausschüttung des Botenstoffes Xetamin in seinem Körper sorgen musste. Natürlich war dem Temuran bekannt, dass die Starr das Nervengift entwickelt hatten und hatten zumindest die Agenten damit ausgerüstet, die im Einsatz mit den Starr zu tun bekamen. Aber Xetamin wurde nur dann in seine Blutbahnen gegeben, wenn er eine konkrete Todesangst verspürte. Dafür wirkte das Gegenmittel des Lähmungsgiftes dann allerdings auch sofort. Die Ausschüttung des Botenstoffes veranlasste eine unmittelbare Abgabe des in einer Knochenkapsel implantierten Gegenmittels. Er trug dieses Implantat bereits seit mehreren Monaten. Bisher hatte er es nicht benötigt. Er versuchte sich auf seine Angst zu konzentrieren, aber seltsamerweise hatte er keine. Vielleicht hatte er sie bei den Morax verlernt.
Patrisha … Wieder musste er an sie denken. Flieh endlich, Patrisha …
Die Wut in ihm war grenzenlos. Wut über sich selbst. Über sein Versagen, seine Unachtsamkeit. Viel zu spät hatte er reagiert! Shiraku hätte niemals so nah an ihn herankommen dürfen, dass er ihn hatte ausschalten können.
Natürliche Auslese , dachte Markes zynisch, während er versuchte, doch noch laut zu sprechen. Er durfte jetzt nicht wütend sein. Bei Wut wurde in seinem Körper Extozin freigesetzt, und das hemmte die Ausschüttung von Xetamin empfindlich. Er musste endlich Angst spüren!
Rashtuu …
Sein zweites Herz schlug immer langsamer. Es gönnte ihm ohnehin mehr Zeit, als er zuerst geglaubt hatte. Dafür bekam er keine Luft mehr. Trotzdem versuchte er zu hören, was Shiraku zu Patrisha sagte. Aber die beiden waren fast fünfzig Meter von ihm entfernt. Sie standen vor der leuchtenden Energiequelle. In Shirakus Krallenhand lag eine Waffe.
Ich
Weitere Kostenlose Bücher