Sternenfaust - 091 - Das Geheimnis der Starr (2 of 2)
feindseligen Tones hörte Barus das, was sie nicht sagte. Im Grunde wünschte sie sich, dass er blieb. Auch sie hoffte auf Überlebende.
Aber das Arashlan will das nicht , erkannte Barus schmerzvoll. Die Starr schienen in der Tat keine Hoffnung mehr zu haben, wenn sie ihre Leute so endgültig aufgaben, wo ihnen sonst jedes Leben so wichtig war. Ihm war dieser Konflikt nur zu vertraut. Manchmal ist es hart, nur Befehlsempfänger zu sein.
Seine Stimme war ruhig, als er antwortete. »Wir bleiben auch entgegen der Anweisungen des Arashlans. Geben Sie uns zwei Stunden. Meine erste Offizierin wird sehen, was Sie tun kann. Sie kennt die Gefahr und hat sich freiwillig zu dieser Mission gemeldet. Wir bleiben in Kontakt.«
Irizzz Trarashtarrr nickte in menschlicher Manier. »Gut. Aber sehen Sie zu, dass Sie aus diesem System abziehen, sobald Sie erkannt haben, dass eine Rettung ausgeschlossen ist. Eine Landung auf dem Transformationsplaneten ist unmöglich und wir werden dies überdies als feindlichen Akt und ein Eindringen in unser Hoheitsgebiet werten.«
»Ich werde über Ihr Gesuch, das Hoheitsgebiet der Starr so schnell wie möglich zu verlassen, nachdenken und auch mit dem derzeitigen Befehlshaber auf unserem Schwesterschiff darüber sprechen. Wir kontaktieren Sie in zwei Stunden. Chip Barus, Ende.«
Der Captain unterbrach die Verbindung und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Warum lag den Starr so viel daran, dass die beiden Sondereinsatzkreuzer des Star Corps ausgerechnet dieses Gebiet verließen?
Was war in diesem System so wertvoll, dass es einen interstellaren Zwischenfall rechtfertigte?
*
Reena McKee sah angespannt zu, wie ihre Pilotin Terry Yang den komplizierten Anflug an das abdriftende Hangarteilstück wagte. Die Pilotin richtete Ortungswellen auf die offene Einflugsschneise, um trotz der Geschwindigkeit die exakte Berechnung der Winkel zu erhalten.
Sie wird alles manuell machen müssen , schoss es Reena McKee durch den Kopf. Die Geschwindigkeit ist viel zu instabil und die Begebenheiten zu unsicher.
Das Hangarteil konnte jeden Moment Feuer fangen oder explodieren. Sie wussten nicht, was in diesem Schiffsteil der SCHWARZES KREUZ dort alles gelagert wurde und wie es im Inneren aussah.
Reena wandte sich an Lester Brown, der neben John Cavallieri saß. »Können Sie Lebewesen orten, Cavallieri?«
Der Marine hatte ein Scangerät in der Hand, das die Wirkung der Ortung der Fähre verstärkte. »Ja, Ma’am. Ich orte sieben bis acht Überlebende. Ob Starr oder Menschen, ist nicht ersichtlich. Die 5-D-Strahlung, die vom Planeten ausgeht, stört die Daten empfindlich. Ebenso sind hier immer noch die letzten Auswirkungen der Ionenfelder ein Problem.«
Reena McKee nickte unbehaglich. Diese Strahlung machte ihr Angst. Weil es zu viele verschiedene Strahlungen sind , schoss es ihr durch den Kopf. In den neusten Daten, die ihr die Wissenschaftler der SONNENWIND geschickt hatten, waren mindestens fünf Komponenten enthalten. Die wichtigste davon war die 5-D-Strahlung. Reena McKee fragte sich, ob die Menschen das Geheimnis der Strahlung der Toten Götter wohl je ergründen würden. Bislang hatte sie als weitgehend ungefährlich gegolten, deswegen waren die Von-Schlichten-Aggregate auf der SONNENWIND und der STERNENFAUST eher eine Art Schönheitsoperation gewesen. Man schützte sich vor der Strahlung, aber erst in der Nähe dieses Planeten hier war klargeworden, dass sie auch wirklich gefährlich sein konnte.
»Festhalten!« Terry Yang setzte zu einem gefährlichen Sturzflug an, der in Reena McKees Magen ein flaues Gefühl erzeugte. Das Shuttle raste in die dunkle Öffnung des Wrackteils und passierte die Öffnung, die einst die erste Schleuse gewesen war, mit der gerade noch dafür vorgesehenen Geschwindigkeit. Zumindest zeigten sich auf dem Schirm keine größeren Anflugshindernisse. Kaum war sie drinnen, bremste die Pilotin die Maschine jäh ab und landete die Maschine gekonnt.
Grünes Licht umgab sie. Reena McKee sah es auf dem Kontrollschirm. Die Schleuse hinter ihnen schien intakt zu sein.
»Können wir aussteigen, I.O.?« Die Paramedic Luce Varenness wirkte höchst konzentriert.
»Öffnen Sie das Schott, Lieutenant Yang. Bleiben Sie bitte hier und halten Sie sich abflugbereit. Überprüfen Sie die Stabilität dieser Sektion und geben Sie uns umgehend Bescheid, wenn der Hangar Anstalten macht auseinanderzubrechen. – Haben Sie neue Daten, Marine?«
Cavallieri verneinte. Seine Pupillen waren
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